In einigen Ländern der Welt ist Esport bereits als Sportart anerkannt. In Deutschland warten wir bislang noch auf diese Einstufung. Blicken wir nun allerdings einmal weltweit auf die verschiedenen Länder und finden heraus, wo der Esport insgesamt bereits angekommen ist.
So groß ist der Esport Markt
Dass die Esport Branche ständig wächst, ist uns allen bewusst. Doch wie groß ist der Markt eigentlich? Hier ein paar interessante Fakten aus 2017.
- In Sachen Umsatz ist der Esport Markt bereits mit den Sportarten Basketball und Eishockey vergleichbar.
- In Deutschland wird Esport mehr und mehr zum Massenphänomen.
- Der deutsche Esport Markt ist 4x so groß wie der Markt in Großbritannien oder Frankreich.
- Weltweit liegt Deutschland auf dem vierten Platz, wenn es um den Umsatz der Esport Branche geht.
- Globaler Marktführer sind USA, Südkorea und China.
- Besonders in Südkorea hat Esport zudem eine große Tradition.
- Bis 2021 könnte sich der Umsatz in Deutschland im Esport Sektor verdreifachen.
- Teilweise konkurrieren die Zuschauerzahlen beim Esport bereits mit denen von Fußballspielen.
Esport in Südkorea
Onlinespiele und generell Computerspiele gehören zu den beliebtesten Aktivitäten in der Freizeit der Koreaner. Viele südkoreanische Gamer spielen dabei aber nicht nur am heimischen PC. Stattdessen gibt es in Südkorea auch sogenannte Gamer-Tagesstätten.
Diese Einrichtungen (PC Bangs) ähneln einem Internetcafé. Gegen eine recht niedrige Gebühr pro Stunde können die Gamer mit einer schnellen Internetleitung und leistungsstarken Rechnern ihre Lieblingsgames spielen. Oft verbringen die Jugendlichen ihren ganzen Nachmittag in den PC Bangs.
Das Profi-Gaming ist in Südkorea aber auch weitaus bekannter und akzeptierter als hierzulande. Obwohl Esport auch in Deutschland immer weiter auf dem Vormarsch ist, so gleicht Esport in Südkorea schon eher einem Volkssport.
Beliebt sind in Südkorea vor allem
- StarCraft
- League of Legends
Bereits um die Jahrtausendwende herum gab es riesige StarCraft-Turniere, die auch auf großen Fernsehsendern übertragen wurden. In Sachen League of Legends gehören die Teams aus Südkorea zu den Stars der Branche.
Wenn Esportler zu Superstars werden
Vor allem in Südkorea werden oder wurden einige Esportler (wie beispielsweise Lee „Faker“ Sang-Hyeuk) wie Superstars behandelt. Die jungen Spieler bereiten sich auf Autogrammstunden vor, machen sich für ihre Groupies zurecht, werden zu Talkshows eingeladen und vieles mehr. Sie sind im Fernsehen zu sehen, schließen dicke Werbedeals und verkaufen Merchandise und Trikots.
Bereits seit 2019 ist Südkorea statistisch gesehen der sechstgrößte Markt weltweit, wenn es um Videospiele geht. 25 Millionen Spieler zocken in Südkorea – bei etwas über 50 Millionen Einwohnern kann man also sagen, dass jeder zweite Südkorea zockt.
Doch woran liegt das? Bereits zwischen 1995 und 1998 hat die Regierung des Landes den Glasfaser-Ausbau im gesamten Land vorangetrieben und viel Geld investiert. Weltweit weist Südkorea die höchste Internetgeschwindigkeit auf. Da jedoch wenige Bürger High End Computer zum Gamen besaßen, entwickelten sich die PC Bangs – geschätzt gibt es in Südkorea um die 25.000 PC-Cafés dieser Art. Noch ein weiterer Fakt. In Südkorea liegt der Traumberuf „Esportler“ auf dem 8. Platz.
Esport in den USA
Zwar sind auch die Amerikaner groß im Thema Esport unterwegs, aber bekannt sind die Vereinigten Staaten vor allem durch die großen Sponsoren. Millionenstarke Firmen sponsern Wettbewerbe und Teams, wobei sich der Fokus von Amerika nicht allein auf PC-Spiele richtet.
Esport in China
Auch die Chinesen lieben den Esport, was nicht zuletzt auch an den großen Wettbewerben (z. B. den League of Legends World Championship) erkennbar ist. Der Fokus liegt in China aber eigentlich nicht auf League of Legends, sondern vor allem auf dem MOBA Defense oft he Ancients 2. Dieses Spiel ist uns besser bekannt als Dota 2. Viele Top Teams des Dota 2 Profi-Sports stammen aus der Volksrepublik.
Esport in Skandinavien
Zwar liegen die skandinavischen Länder nicht auf den Top-Plätzen, wenn es um den Esport Umsatz geht, aber das Interesse der Länder ist dennoch groß. In einer norwegischen Schule steht Esport beispielsweise sogar auf dem Lehrplan. Die Schule ist damit leider noch einzigartig, aber wer weiß, wohin die Reise geht?
Generell sind die Jugendlichen aus Dänemark, Schweden und weiteren skandinavischen Ländern sehr Esport begeistert. Gerade Counter-Strike erfreut sich in Schweden großer Beliebtheit.
Esport in Deutschland
Wir Deutschen lieben unseren Fußball und genau das zeigt sich auch am Esport. Einerseits sind die deutschen Spieler und Teams in League of Legends stark, aber auch FIFA wird als Esport Spiel immer bekannter.
Esport in Russland
In einigen Ländern der Welt, wie Südkorea, Großbritannien oder auch Lalaysia, wurde Esport bereits offiziell als Sportart anerkannt. Russland hat 2016 nachgezogen (nachdem Esport schon 2001 anerkannt und diese Entscheidung wieder zurückgenommen wurde). Russland gilt im Esport Bereich vor allem in Dota 2 als Hochburg. Bekannte Spieler und auch große Turniere stammen aus dem Land.
Esport in Großbritannien
Auch in Großbritannien ist Esport eine anerkannte Sportart – und das, obwohl das Wachstum im Vergleich etwas langsamer vonstattengeht. Die Branche wächst zwar (beispielsweise von 2018 auf 2019 um zehn Prozent), aber dennoch sind die Umsätze nicht mit anderen Ländern vergleichbar.
2018 wurden im Esport umgerechnet etwa 6,6 Milliarden Euro Umsatz erreicht. Zum Vergleich wurden 2017 in Deutschland 51 Millionen Euro Umsatz durch die ESport Branche generiert. Auch das sind geringe Zahlen, wenn man wiederum auf die USA (165 Millionen Euro in 2017) blickt.
Länder sind nur schwer vergleichbar
Welches Land in Sachen Esport ganz weit vorne steht, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es geht um die Frage, welcher Fokus dabei besteht. Beim Umsatz steht Amerika derzeit auf Platz 1. Südkorea lebt Esport aber nahezu als Volkssport aus und hat definitiv mehr Spieler. Der Umsatz ist in Deutschland zwar im Verhältnis gering, aber auch unser Land gehört zu den Top Ländern in der Esport Szene. Vergleichen könnte man zusätzlich die Länder mit den meisten Wettkämpfen oder den höchsten Preisgeldern, den beliebtesten Spielern oder den erfolgreichsten Teams.
Fakt ist, dass viele Länder bereits Esport als Sportart anerkannt haben und Spieler sowohl fördern als auch unterstützen. Vor allem in
- USA
- Südkorea
- China
- Deutschland
- Russland
- Großbritannien
- und in skandinavischen Ländern
ist der Esport Markt besonders groß. Anerkannt ist Esport aber als Sportart auch in den Niederlanden, in Bulgarien und vielen weiteren Ländern.
Quellen:
https://www.presseportal.de/pm/8664/3713732
https://www.sport1.de/esports/2017/10/laender-im-esports-pro-gaming-als-teil-der-kultur
https://www.sturmunddrang.de/magazin/blick-nach-suedkorea-wenn-esports-zum-volkssport-werden.html
https://www.kicker.de/russland-erkennt-esport-als-offizielle-sportart-an-653549/artikel
https://www.casinoonline.de/nachrichten/grossbritannien-gaming-markt-wuchs-um-10-im-jahr-2018-23786/