Wie viel verdient man als E-Sportler?

Wer sich dafür interessiert, in den professionellen Esport einzusteigen, möchte natürlich auch wissen, wie hoch der Verdienst in dieser Branche ausfallen kann. Zwischen 0 Euro und Millionen Preisgeldern ist grundsätzlich alles möglich. Dieser Artikel verrät mehr über die finanziell erfolgreichsten Spieler aller Zeiten und gibt außerdem Tipps, wie man seinen eigenen Verdienst hochschrauben kann.

Die fünf finanziell erfolgreichsten Esportler aller Zeiten

Welche fünf Spieler dominieren die Preisgeld-Liste? Genau auf diese Frage liefern wir die passende Antwort und verraten außerdem wichtige Fakten rund um das Alter, die Nation oder die Top-Teams und Spiele.

1. Johan Sundstein

Hinter dem Dota-Spieler N0tail steht der dänische Esportler Johan Sundstein. In Dota 2 hat er mit seinem Team OG zum Beispiel zweimalig den Weltmeisterschaftstitel abgeräumt. Er ist kein aktiver Spieler mehr und hat sich außerhalb seiner Heimat nach Portugal zurückgezogen. Seine Profi-Esportler-Karriere startete er im Jahr 2010 mit 17 Jahren.

• Spieler-Pseudonym: N0tail
• Geburtsjahr: 1993
• Nation: Dänemark
• Anzahl Turniere: mindestens 130
• Gesamt-Preisgelder: über 7,18 Millionen US-Dollar
• Hauptverdienst in den Jahren: 2018 und 2019 mit 24 bis 25 Jahren
• Prozentual größter Verdienst pro Spiel: Dota 2 (99,84 Prozent aller Preisgelder)
• Prozentual größter Verdienst im Team: OG (96,79 Prozent aller Preisgelder)

2. Jesse Vainikka

Ein weiteres Mitglied von OG und ebenfalls aus einem skandinavischen Land stammend ist auch JerAx. Er spielt genau wie N0tail Dota 2 und hat mit OG zweimalig The International gewonnen. Seine Profi-Karriere startete er im Jahr 2013, als er 20 Jahre alt war.

• Spieler-Pseudonym: JerAx
• Geburtsjahr: 1992
• Nation: Finnland
• Anzahl Turniere: mindestens 68
• Gesamt-Preisgelder: über 6,49 Millionen US-Dollar
• Hauptverdienst in den Jahren: 2018 und 2019 mit 26 bis 27 Jahren
• Prozentual größter Verdienst pro Spiel: Dota 2 (99,99 Prozent aller Preisgelder)
• Prozentual größter Verdienst im Team: OG (93,56 Prozent aller Preisgelder)

3. Anathan Pham

Ein weiterer Spieler startete im Team OG durch, ist allerdings noch etwas jünger. Seine Karriere startete er schon mit 16 im Jahr 2016. Wie die zwei zuvor genannten Spieler, so konnte ana auch bei Dota 2 abräumen. In seiner Karriere verzeichnete Pham allerdings viele Pausen, spielt aber immer noch aktiv – nun allerdings im Team T1.

• Spieler-Pseudonym: ana
• Geburtsjahr: 1999
• Nation: Australien
• Anzahl Turniere: mindestens 26
• Gesamt-Preisgelder: über 6,02 Millionen US-Dollar
• Hauptverdienst in den Jahren: 2018 und 2019 mit 18 bis 19 Jahren
• Prozentual größter Verdienst pro Spiel: Dota 2 (100 Prozent aller Preisgelder)
• Prozentual größter Verdienst im Team: OG (99,21 Prozent aller Preisgelder)

4. Sébastien Debs

Dota 2 und Team OG stehen auch bei Ceb in der Historie, die das höchste Preisgeld ausgemacht hat. Seine Karriere startete er passend zur Veröffentlichung von Dota 2 im Jahr 2011. Damals war er 19 Jahre alt. Eigentlich hat er seine Karriere bereits beendet, er war 2022 allerdings einmal als Ersatzspieler für sein ehemaliges Team bei der ESL One Stockholm dabei.

• Spieler-Pseudonym: Ceb
• Geburtsjahr: 1992
• Nation: Frankreich
• Anzahl Turniere: mindestens 73
• Gesamt-Preisgelder: über 5,87 Millionen US-Dollar
• Hauptverdienst in den Jahren: 2018 und 2019 mit 26 bis 27 Jahren
• Prozentual größter Verdienst pro Spiel: Dota 2 (100 Prozent aller Preisgelder)
• Prozentual größter Verdienst im Team: OG (99,18 Prozent aller Preisgelder)

5. Topias Taavitsainen

Der nächste Dota- und OG-Spieler ist Topson, der seine höchsten Einnahmen ebenfalls durch The International zwischen 2018 und 2019 hatte. Sein Profi-Karrieren-Start war mit 16 im Jahr 2014. Der Finne ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt noch immer in Finnland. Derzeit macht er eine Pause, um mit der Familie mehr Zeit verbringen zu können.

• Spieler-Pseudonym: Topson
• Geburtsjahr: 1998
• Nation: Finnland
• Anzahl Turniere: mindestens 35
• Gesamt-Preisgelder: über 5,7 Millionen US-Dollar
• Hauptverdienst in den Jahren: 2018 und 2019 mit 20 bis 21 Jahren
• Prozentual größter Verdienst pro Spiel: Dota 2 (99,75 Prozent aller Preisgelder)
• Prozentual größter Verdienst im Team: OG (99,75 Prozent aller Preisgelder)

Wie viel verdienen die Esportler in Deutschland?

Blicken wir dagegen nicht über den weltweiten Tellerrand hinaus und bleiben bei uns in Deutschland, so sieht der Verdienst zwar niedriger, aber für die Top-Spieler nicht weniger beeindruckend aus:

1. Kuro Takhasomi: KuroKy, geboren 1992, über 5,29 Millionen US-Dollar Preisgelder in mindestens 129 Turnieren, vorrangig über Dota 2
2. Leon Kirilin: Nine, geboren 1998, über 2 Millionen US-Dollar Preisgelder in mindestens 52 Turnieren, nur über Dota 2
3. Adrian Trinks: FATA, geboren 1993, über 1,41 Millionen US-Dollar Preisgelder in mindestens 121 Turnieren, nur über Dota 2
4. Jannis Matwin: JannisZ, geboren 2005, über 780.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 124 Turnieren, nur über Fortnite
5. Umut Gültekin: Unmut, geboren 2002, über 649.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 27 Turnieren, nur über die verschiedenen FIFA-Versionen
6. Erik Engel: t0fu, geboren 1996, über 644.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 37 Turnieren, vorrangig über Dota 2
7. Alexander Schlik: Vadeal, geboren 2005, über 501.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 92 Turnieren, nur über Fortnite
8. Raphael Peltzer: BunnyHoppor, geboren 1992, über 476.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 64 Turnieren, nur über Hearthstone
9. Johannes Wodarz: tabseN, geboren 1995, über 420.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 197 Turnieren, vorrangig über Counter-Strike: Global Offensive
10. Lennard Sill: rezon ay, geboren 2006, über 399.000 US-Dollar Preisgelder in mindestens 97 Turnieren, vorrangig über Fortnite

Im Vergleich zur weltweiten Top-Liste fällt bei den deutschen Top-Esportlern vor allem die Spiele-Vielfalt auf. Die höchsten Preisgelder werden zwar weiterhin von Dota 2 eingenommen, aber auch Fortnite, FIFA, Hearthstone und CS:GO haben bei diesen zehn deutschen Esportlern für einen Geldsegen gesorgt.

Preisgelder sind nicht alles

Abgesehen von den Preisgeldern, deren Gewinne öffentlich einsehbar sind, gibt es für professionelle Esportler weitere Einnahmemöglichkeiten:

• Festanstellung: Je nach Situation spielen die Esportler in einem festen Team und sind bei dieser Organisation oder diesem Verein auch angestellt. Sie erhalten demnach ein monatliches Festgehalt, wie auch in anderen Berufen. Die Preisgelder sind eine Art Provision, die zusätzlich ausgeschüttet werden.
• Streaming und Videos: Esportler sind oftmals auch Social-Media-Stars und Influencer. Aus diesem Grund kann ein nicht unerheblicher Teil auch über Streamings bei Twitch oder YouTube-Videos und weitere Social-Media-Formen verdient werden.
• Sponsoring: Einige Profi-Esportler erhalten auch Geld durch Sponsoring. In dem Fall unterzeichnen sie Verträge mit bestimmten Firmen, unterstützen damit Produkte und Marken und erhalten dafür Geld.

Wichtig: Wer mit dem Esport beginnen möchte, kann natürlich durchaus vom großen Geld träumen – prozentual gesehen verdienen aber nur sehr wenige Spieler derart hohe Summen. Viel eher sollte es beim Esport – ob als Hobby oder später im professionellen Bereich – vor allem um den Spielspaß gehen. Wenn Talent, Disziplin und eine Prise Glück vorhanden sind, dann können über einen gewissen Zeitraum auch Einnahmen folgen.