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Welche Erweiterung von World of Warcraft ist am beliebtesten?

Die Frage, welche Erweiterung von WoW am besten ist, spaltet die Spielergemeinschaft. Die einen lieben Classic-WoW, die nächsten fanden... Daniel | Juli 22, 2021

Die Frage, welche Erweiterung von WoW am besten ist, spaltet die Spielergemeinschaft. Die einen lieben Classic-WoW, die nächsten fanden vor allem Wrath of the Lich King mit Nordend super. Die nächsten Spieler bevorzugen die aktuelle Version mit Shadowlands und wieder andere Spieler sind überzeugt, dass Cataclysm die stärkste und beste Erweiterung von WoW war. Doch was sagen die Zahlen? Die Meinungen gehen zwar auseinander, aber die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.

WoW und die Erweiterungen des MMORPGs

Nachdem World of Warcraft damals 2004 veröffentlicht wurde, gibt es in der Retail-Version mittlerweile acht Erweiterungen. Kein Wunder also, dass über so viele Jahre hinweg und durch die zahlreichen Änderungen auch die Meinung der Spieler ganz unterschiedlich ausfällt.

Nachfolgend blicken wir auf die Classic-Version sowie die Erweiterungen und ihre Veröffentlichungszeiträume. Danach schauen wir uns an, wie die jeweiligen Verkaufsstarts ausgesehen haben und was die Quartalszahlen von Blizzard verraten.

  • Grundversion von World of Warcraft: Nordamerika und der Bereich Australasien (23. November 2004) sowie Europa (11. Februar 2005)
  • The Burning Crusade: Januar 2007
  • Wrath of the Lich King: November 2008
  • Cataclysm: Dezember 2010
  • Mists of Pandaria: September 2012
  • Warlords of Draenor: November 2014
  • Legion: August 2016
  • Battle for Azeroth: August 2018
  • Shadowlands: November 2020

Die Features der Erweiterungen von WoW

Nicht jeder hat sich den Namen der Erweiterung gemerkt, die vielleicht am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Manchmal erinnern wir uns nur noch an eine Zeit, in der wir besonders gerne gespielt haben. Vielleicht war es Nordend, als die Todesritter als neue Klasse eingeführt wurden? Oder war es die Scherbenwelt mit der neuen Maximalstufe 70? Vielleicht auch Battle for Azeroth, weil dort die verbündeten Völker eingeführt wurden? Jeder Spieler verbindet etwas anderes mit den schönsten Erinnerungen, daher blicken wir hier noch einmal auf die größten Meilensteine der jeweiligen Erweiterungen.

The Burning Crusade

Mit BC wurde die neue Maximalstufe auf 70 gesetzt und die Blutelfen für die Horde und die Draenei für die Allianz als neue Rassen eingeführt. Eine neue Klasse gab es zwar nicht, aber dafür mit der Scherbenwelt einen großen Kontinent.

Dazu kamen satte 16 neue Dungeons, acht Schlachtzüge, zwei neue Arenen und ein neues Schlachtfeld. Eingeführt wurde außerdem der neue Beruf Juwelenschleifen, die fliegenden Reittiere, die Gildenbank, der Instanzfinder und die Arenakämpfe.

Wrath of the Lich King

Mit dieser Erweiterung wurde die Maximalstufe auf Level 80 angehoben und mit Nordend ein neuer Kontinent eingeführt. Der Todesritter wurde als neue Klasse verfügbar gemacht und auch in WotLK erwarteten die Spieler 16 neue Dungeons und sogar neun neue Raids.

Dazu gab es eine neue Arena, die neue PvP-Zone Tausendwinter und zwei neue Schlachtfelder. Als neuen Beruf konnten die Spieler Inschriftenkunde wählen und außerdem wurde das beliebte Erfolgssystem eingeführt. Der Instanzfinder wurde ab WotLK außerdem Serverübergreifend.

Cataclysm

Nachdem die ersten zwei Erweiterungen so gut vorgelegt haben, wurde es mit Cataclysm ein wenig schwieriger. Blizzard hat vor allem viel Zeit darin investiert, Dinge zu überarbeiten. Alle Gebiete, die vor The Burning Crusade erschienen sind – sprich ganz Classic WoW – wurden mit Cataclysm überarbeitet. Auf den ersten Blick sah es daher so aus, als ob mit dieser Erweiterung nicht viel passiert ist, aber auf den zweiten Blick hat auch sie Eindruck gemacht.

Die Höchststufe wurde von 80 auf 85 gesetzt und als neue Völker brachte Blizzard für die Horde die Goblins und für die Allianz die Worgen ins Spiel. Die Spieler erhielten keinen neuen Kontinent, dafür aber viele Gebietsänderungen und neue Gebiete sowie 14 neue Dungeons, sechs neue Schlachtzüge, eine neue Arena und mit Tol Barad auch eine neue PvP-Zone. Hingekommen sind außerdem drei neue Schlachtfelder und der Nebenberuf Archäologie.

Mit Cataclysm war es zudem möglich, Kleidung zu transmogrifizieren und auch das Leerenlager, Umschmieden, die Dunkelmond-Insel sowie der beliebte Schlachtzugsbrowser wurden als neue Features eingeführt.

Mists of Pandaria

Nach Cataclysm ging die nächste Erweiterung wieder einen eher klassischen Weg. Mit Pandaria gab es einen neuen Kontinent und passend dazu wurden die Pandaren als neues Volk eingeführt. Die neue Höchststufe lag bei Level 90 und die Spieler durften sich mit dem Mönch endlich wieder über eine neue Klasse freuen.

In Sachen Dungeons und Schlachtzügen war diese Erweiterung ein wenig kleiner, denn es gab „nur“ neun neue Instanzen und fünf neue Raids. Dazu kamen eine neue Arena und vier neue Schlachtfelder. Neu eingeführt hat Blizzard damals die Haustierkämpfe sowie für Dungeons den Herausforderungsmodus. Neu waren außerdem der Battle-Tag, die Szenarien, accountweite Gegenstände und weitere Änderungen.

Warlords of Draenor

Mit dieser Erweiterung konnten Spieler wieder zehn Stufen aufsteigen, da die neue Maximalstufe bei Level 100 lag. Neu eingeführt wurde der Kontinent Draenor. Alle Rassen, die vor der Erweiterung Cataclysm eingeführt wurden, erhielten mit WoD außerdem visuelle Überarbeitungen. Die Anzahl an Dungeons und Raids fiel auch hier wieder etwas geringer aus, denn es gab nur acht neue Instanzen und drei neue Schlachtzüge. Im PvP-Bereich sah es ähnlich dürftig aus, denn Spieler durften sich lediglich über Ashran als neue PvP-Zone freuen.

Blizzard hat mit WoD die Garnison und die Schiffswerft eingeführt und das Aufwertungssystem für Charaktere in Spiel gebracht. Auch mythische Dungeons wurden eingeführt sowie die WoW-Marke, Bonusereignisse und der Abenteuerführer.

Legion

Die Erweiterung Legion setzte die Maximalstufe für Charaktere auf Level 110 und führte mit dem Dämonenjäger eine neue Klasse ein. Als neuer Kontinent wurden die verheerten Inseln eingeführt und dazu 13 neue Dungeons und fünf neue Schlachtzüge. Dafür gab es allerdings im PvP-Bereich überhaupt nichts Neues.

Stattdessen veröffentlichte Blizzard die Artefaktwaffen und die Ordenshallen für jede Klasse. Dazu kamen die Anhänger, Weltquests und viele Überarbeitungen (beispielsweise vom PvP-Fortschrittssystem).

Battle for Azeroth

Vielen WoW-Spielern ist diese Erweiterung noch am besten im Gedächtnis, da sie am wenigsten zurückliegt. Die Maximalstufe war damals 120 und mit Kul Tiras und Zandalar wurden zwei neue Kontinente mit jeweils drei Gebieten eingeführt. Neu waren außerdem die verbündeten Völker. Die Horde konnte sich die Gunst der Hochbergtauren, Nachtgeborenen, Zandalaritrollen und der Mag’har Orks erarbeiten und bei der Allianz wurden die Leerenelfen, Kul Tiraner, Dunkeleisenzwerge und die Lichtgeschmiedeten Draenei als Volk neu eingeführt.

In BfA wurden zehn neue Dungeons, drei neue Schlachtzüge und endlich mal wieder zwei neue Arenen veröffentlicht. Dazu gab es ein neues Schlachtfeld, die unerforschten Inseln, die Plünderung, das Herz von Azeroth sowie die Kriegsfronten.

Shadowlands

WoW ShadowlandsDiese Erweiterung ist ganz aktuell. Die bestehenden Charaktere mit Level 120 wurden auf Level 50 heruntergestuft, da sonst die Levelgrößen irgendwie zu gigantische Höhen angenommen hätten. Blizzard hat daher eine Art Split vorgenommen. Die neue Maximalstufe war demnach Level 60.

In Shadowlands wurden kosmetische Gestaltungsmöglichkeiten für die Völker überarbeitet und mit den Schattenlanden ein neuer Kontinent eingeführt. Dazu gab es nur acht neue Dungeons und lediglich ein neuer Schlachtzug. Schon bald wird es aber mit der zweiten Saison einen weiteren Schlachtzug geben. Im PvP-Bereich hat sich in Shadowlands nichts getan, hier gab es keine Neuerungen.

Dafür hat Blizzard mit Torghast den unendlichen Dungeon eingeführt, dazu die Pakte, und ein neues Startgebiet. Es gab außerdem viele Überarbeitungen, beispielsweise von der Charaktererstellung oder vom Levelsystem.

Welche Erweiterung war denn nun am beliebtesten?

Wie schaut es aus? Gibt es schon einen Favoriten anhand der Features? Die Liste an Inhalten zeigt, dass es durchaus zwischen den Erweiterungen große Unterschiede gegeben hat. Nicht nur optisch haben sich die Addons von WoW stark unterschieden, sondern auch in der Fülle. Das zeigt sich auch in den Zahlen.

Die Verkaufszahlen der WoW-Erweiterungen

Um herauszufinden, welche Erweiterung zumindest vor der Veröffentlichung den größten Hype erzeugt hat, sind die Verkaufszahlen vom ersten Tag relevant. Sie zeigen deutliche Abweichungen.

Verkaufszahlen am 1. Tag der Veröffentlichung:

  • The Burning Crusade: 2,4 Millionen
  • Wrath of the Lich King: 2,8 Millionen
  • Cataclysm: 3,3 Millionen
  • Mists of Pandaria: 2,7 Millionen
  • Warlords of Draenor: 3,3 Millionen
  • Legion: 3,3 Millionen
  • Battle for Azeroth: 3,4 Millionen
  • Shadowlands: 3,7 Millionen

Blickt man auf diese Liste und vergleicht sie mit den Wertungen und Umsatzzahlen, so ist das Bild doch sehr differenziert. Die ersten zwei Erweiterungen waren in Sachen Kritik und Beliebtheit sehr weit oben im Ranking, schnitten aber in Sachen Verkaufszahlen eher niedrig ab. Shadowlands war bislang die stärkste Erweiterung beim Verkauf, steckt aber dagegen viel Kritik ein. Es gibt also eine große Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Beliebtheit und den reinen Verkaufszahlen.

Die Wertungen von Redaktionen

Ein weiterer Punkt sind Wertungen von bekannten Spiele-Magazinen. Redakteure aus aller Welt haben sich selbst an eine Bewertung gemacht oder aber ihre Leser genutzt, um Bewertungen für die Erweiterungen zu erstellen. Blicken wir an dieser Stelle vor allem auf die Zahlen von der Webseite Metacritic – sortiert nach der Platzierung.

  1. Grundversion von World of Warcraft: 93 Prozent
  2. The Burning Crusade: 91 Prozent
  3. Wrath of the Lich King: 91 Prozent
  4. Cataclysm: 90 Prozent
  5. Warlords of Draenor: 87 Prozent
  6. Legion: 88 Prozent
  7. Shadowlands: 83 Prozent
  8. Mists of Pandaria: 82 Prozent
  9. Battle for Azeroth: 79 Prozent

Laut Metacritic war das Classic WoW damals also am besten, gefolgt von BC und WotLK auf dem zweiten Platz. Cataclysm konnte ebenfalls gut abschneiden, aber Pandaria fiel danach stark ab und landet auf dem vorletzten Platz aller Erweiterungen. Am schlechtesten abgeschlossen hat bislang Battle for Azeroth, also die Erweiterung vor Shadowlands.

Blickt man auf andere Medien, so ergibt sich teilweise ein anderes Bild. GameRankings hat beispielsweise Wrath of the Lich King auf den ersten Platz gestellt, aber ebenfalls BfA auf den letzten Platz. Bei den Publikationswertungen und den Nutzerwertungen sieht das Bild ein wenig anders aus. Test-Redaktionen blicken auf eine Erweiterung meist nur zum Start, wohingegen Spieler die Erweiterung „durchspielen“ und dann eine gesamte Meinung haben.

Laut Nutzerwertungen von Metacritic sah die Skala der Beliebtheit bei den Spieler daher eher wie folgt aus. Die Punkte verteilen sich von 0 bis maximal 10 Punkte.

  1. The Burning Crusade: 7,9
  2. Wrath of the Lich King: 7,5
  3. Legion: 7,3
  4. Grundversion von World of Warcraft: 7,3
  5. Warlords of Draenor: 5,9
  6. Cataclysm: 5,6
  7. Shadowlands: 5,1
  8. Mists of Pandaria: 4,8
  9. Battle for Azeroth: 3,0

Bei den drei letzten Plätzen sind sich Spieler und Redaktionen einig. Legion wurde dagegen von den Spieler besser bewertet als von den Redakteuren und die Classic-Version kam bei den Spielern weniger gut an als die zwei ersten Bewertungen.

Abonnenten- und Umsatzzahlen von Blizzard

Zwischen WotLK und Cataclysm (drittes und viertes Quartal im Jahr 2010) wurde mit 12 Millionen Abonnenten der Höchststand erreicht. Seit Cataclysm sinken die Zahlen. Seit 2015 gab es keine neuen Zahlen mehr. Zuletzt hat Blizzard im November 2015 (also während Warlords of Draenor) veröffentlicht, dass die Abo-Zahlen bei 5,5 Millionen Nutzern liegen.

In Sachen Umsatz war die Entwicklung ebenfalls sehr spannend, allerdings bestimmt auch angeregt dadurch, dass immer mehr Charakter- und Gilden-Features eingeführt wurden, die Spieler kostenpflichtig erwerben konnten. Im Jahr 2013 (während Mists of Pandaria) gab Blizzard an, dass WoW einen Umsatz von 1041 Millionen US-Dollar erwirtschaftete. Ein Jahr danach war es ein Umsatz von 728 Millionen US-Dollar. Man könnte also annehmen, dass die negative Kritik von Pandaria auch mit dem sinkenden Umsatz zu tun hatte.

Ein weiterer Punkt sind die gleichzeitig aktiven Spieler. Blizzard meldete im Jahr 2016, dass in der ersten Woche in Legion so viele Spieler online waren wie seit dem Cataclysm-Start im Jahr 2010 nicht mehr. Das zeigt sich auch an den Kritiken und Zahlen, die deutlich präsentieren, dass in Mists of Pandaria und Warlords of Draenor viel weniger los war.

Die logische Konsequenz – WoW Classic

Wer den ganzen Artikel und die vielen Zahlen aufmerksam verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass vor allem BC und WotLK bei den Spielern beliebt waren. Obwohl Shadowlands beispielsweise enorme Verkaufszahlen erreicht hat, sind die Kritiken für frühere Erweiterungen besser. Aus diesem Grund hat Blizzard 2017 (während Legion) World of Warcraft Classic angekündigt. Seit Sommer 2019 (während Battle for Azeroth) können die Spieler mit einem aktiven Abo also sowohl die aktuelle Version (Retail genannt) spielen, aber auch WoW Classic. So schlägt Blizzard zwei Fliegen mit einer Klappe und bindet Nutzer an sich, die die neuen Erweiterungen spielen wollen, aber auch Nutzer, die lieber in alten WoW-Erweiterungen unterwegs sind.