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Was wir aus der EPL Gruppe A gelernt haben

Die ersten drei Teams haben sich für die Playoffs der ESL Pro League Season 14 qualifiziert. Das neue Astralis... Fabio | August 21, 2021

Die ersten drei Teams haben sich für die Playoffs der ESL Pro League Season 14 qualifiziert. Das neue Astralis schafft es nicht, zu begeistern, aber ENCE konnten sich in die Top 3 spielen.

Wir schauen zurück auf die fünf Match-Tage. Denn trotz der wenigen Spiele gibt es so einiges zu lernen. Astralis brauchen mit Philip “Lucky” Ewald mehr Vorbereitungszeit, Nordamerika steht am Abgrund, und ein neues Team scheint seinen Platz in der Tier 1 Szene einnehmen zu wollen.

ENCE SIND ENDLICH BEREIT FÜR DIE TOP 10

Das Mix-Team der finnischen Organisation musste da anfangen, wo ein relativ erfolgreiches nationales Team aufgehört hatte. Der Name “ENCE” trägt immer noch Gewicht, weil seine Spieler vor langer Zeit im IEM Katowice Major-Finale gelandet waren. Danach gab es aber personelle Schwierigkeiten im Roster und das Spitzenteam zerfiel langsam. Marco “Snappi” Pfeiffer hat sich lange mit internationalen Teams durchgeschlagen und den Erfolg verpasst, aber dieser Mix scheint endlich zu stimmen. ENCE lieferten in der EPL Gruppe A eine beeindruckende Performance ab. An Vitality und Heroic kamen sie nicht vorbei, aber die Matches waren brutal und knapp. Aus den Franzosen holten sie eine 14-16 Map raus, Heroic konnten sie eine lockere 16-5 Map abknöpfen und verloren danach auch nur knapp auf zwei 14-16 Maps.

VITALITY: KYOJIN KANN IMMER NOCH NICHT PERFORMEN

Die Franzosen holten den Jungspieler mit der Versprechung in den Roster, dass sie ihnen über kurz oder lang zu einem Top-Spieler machen würden. Dafür war es nicht wichtig, dass er sofort stark auftreten könnte. Das war aber im April – und Jayson “Kyojin” Nguyen Van steht immer noch negativ. Sein “Highlight” der EPL war ein 1.14er Rating gegen ENCE, ansonsten war er sogar bei den lockeren Siegen gegen die Bad News Bears und Astralis am unteren Ende des Scoreboards.

Das ist ein ordentlicher Dämpfer für das Team, denn mit Ausnahme von Heroic sind sie keinem richtigen Spitzenteam begegnet. Und gegen Heroic legte er auch nur ein 0.77er Rating hin. Wie soll das aussehen, wenn Vitality in den Playoffs gegen G2 Esports oder Natus Vincere ran müssen?

DAS IST DAS BESTE, WAS NA ZU BIETEN HAT?

Klar, Liquid und EG sind auch noch im Spiel. Aber abgesehen von den Top-Teams und ihren großen Gehältern sind die Bad News Bears so ziemlich das stärkste Team, was noch ohne Importe aus der NA-Szene gebildet werden kann. Extra Salt hatten im Frühjahr zwar ihren Moment, aber hätten sie sich in dieser EPL-Gruppe wirklich besser geschlagen?

Fest steht, dass Nordamerika fast vor dem Kollaps steht. Die Evil Geniuses haben schon gezeigt, dass sie in der Region kein Talent mehr finden. Mit ihrem letzten Wechsel holten sie einen starken polnischen Spieler ran. Auch Team Liquid mussten auf der Suche nach einem IGL und AWPer in die brasilianische Szene greifen. Vor genau einem Jahr gab es noch Chaos und mehrere vielversprechende Talente am Horizont. Aber bevor Spieler wie Nathan “leaf” Orf bis in die Unendlichkeit auf ihre Chance warten, haben sie ihr Glück eben in VALORANT gesucht. Die Bad News Bears verdienen Respekt, weil sie versuchen, die nordamerikanische Szene ganz ohne Unterstützung auf ihrem Rücken zu tragen. Es stellt sich nur leider die Frage, wie lange sie diesen Druck aushalten werden.

ASTRALIS HABEN EINEN WEITEN WEG VOR SICH

Das dänische Superteam hat mit einem neuen Setup zu arbeiten. Als Lucky verpflichtet wurde, gab der Coach Danny “zonic” Sørensen noch an, es handelte sich um den neuen Versuch, einen Sechs-Mann-Roster aufzubauen. Lucky wurde aber sofort für Andreas “Xyp9x” Højsleth eingewechselt und der gibt nun an, seine Zukunft evaluieren zu wollen. Es scheint also viel wahrscheinlicher, dass Lucky in eine permanente Rolle kommen wird. Als AWPer wäre er dafür auch durchaus geeignet, aber wie sieht seine Performance in seinem ersten großen Event aus?

Er beendet die Gruppe mit einem 1.00er Rating – also buchstäblich Durchschnitt. Nachdem Astralis aber die Mehrheit ihrer Matches verloren hatten und mit Ausnahme von Peter “dupreeh” Rasmussen alle anderen Spieler negativ standen, ist das eine gute Leistung. Es geht eben nicht alles so schnell und das Team wird Wochen oder sogar Monate brauchen, um das neue Setup zum Laufen zu bringen. Aber Astralis und Lukas “gla1ve” Rossander sind bekannt dafür, dass sie solche Challenges angreifen und auch bewältigen können.

Die ESL Pro League Gruppe B läuft derweil auf dem ESL-Stream weiter und gibt uns Futter für mehr Diskussion. Bis dahin haben wir aber zumindest eine ersten wichtigen Fazit ziehen können und wissen grob, wo sich die sechs Teams der Gruppe A nach der Sommerpause bewegen.