Was können wir von den VALORANT Masters erwarten?

Über die nächsten zwei Wochen wird das prestigeträchtige VALORANT Masters Turnier in Reykjavik stattfinden. Bei diesem Event treffen die besten Teams jeder Region aufeinander und wir haben uns mal angeschaut, wer alles teilnimmt und wie die Chancen so stehen.

Die VALORANT Champions Tour 2022: Stage 1 Masters Reykjavík hat am 10. April gestartet. In den nächsten zwei Wochen wird eine Gruppenphase abgeschlossen, gefolgt von den Play-offs. Das Finale findet am 24. April statt.

Die Favoriten

Die meisten Fans, die die VCS-Wettkampfszene von VALORANT verfolgen, sehen The Guard als den Top-Favoriten. Das amerikanische Team ist in seinem Heimatland sehr dominant und hat letzten Monat das Stage 1 Challengers-Turnier gewonnen. Ein Problem könnte das Alter der Mannschaft sein, denn sie ist sehr jung und unerfahren. Trotzdem gilt The Guard als großer Favorit auf den Gesamtsieg.

Trotz ihrer Dominanz in Amerika verlor The Guard im Challengers-Turnier der Stage 1 gegen OpTic Gaming. Diese Mannschaft gewann das Halbfinale, verlor aber später im Rematch das große Finale. Trotzdem ist OpTic sehr stark. Die Mannschaft ist sehr erfahren und spielt schon seit einiger Zeit zusammen. Im Februar 2021 gewann die Mannschaft ihr letztes großes Turnier, seitdem hinkt sie immer ein wenig hinterher. Die Frage ist, ob sie diesen Fluch jetzt, mehr als ein Jahr später, brechen können.

Wegen Visaproblemen kann der Europameister FunPlus Phoenix nicht an den VALORANT Masters teilnehmen. Damit ist G2 Esports automatisch zum Top-Seed von Europa aufgestiegen. Die Mannschaft kämpft eigentlich standardmäßig um die europäischen Titel, wechselt aber gleichzeitig oft Spieler aus. Wenn die Zusammenstellung funktioniert, ist G2 ein echtes Kraftpaket mit dem man rechnen sollte.

Eines der großen Fragezeichen dieses VALORANT Masters ist Brasiliens LOUD. Das Team zerstörte alle Konkurrenten in der Region während der Stage 1 Challengers, wo sie keine einzige Map verloren. Aber das war in Brasilien, einer Region, die traditionell weniger gut abschneidet als der Westen. Die Frage ist, ob LOUD ihre Dominanz gegen die besten Teams der Welt fortsetzen kann.

Wie steht es mit Fnatic und KRÜ?

Normalerweise gehört Fnatic immer zu den Favoriten, aber Nikita “Derke” Sirmitev  ist krank und Andrey “BraveAF” Gorchakov wurde gesperrt und das heißt, dass Europas Nummer drei mit Ersatzspielern antreten muss. Der Vorteil von Fnatic ist, dass die anderen drei Spieler schon seit einem Jahr zusammen spielen. Wenn Fearoth und H1ber, die von Alliance und KOI ausgeliehen wurde, mit dem Spielniveau von Fnatic mithalten können, könnte sich das Team auf etwas gefasst machen.

Auch KRÜ befindet sich im Mittelfeld. Bei den VALORANT Champions 2021 hat KRÜ Esports das Halbfinale erreicht. Das war zweifelsohne die größte Überraschung des Turniers. Das argentinische Team konnte sein komplettes Line-up beibehalten. Obwohl das Team auf dem Papier stark ist, konnte es in der eigenen Region alles andere als überzeugen. Bei diesem Turnier kann KRÜ beweisen, dass die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft kein Zufall war und dass sie mit der Spitze mithalten können.

Dann haben wir noch DRX. Das Team wird als koreanisches Superteam bezeichnet, aber in Bezug auf VALORANT scheinen die Koreaner nicht ganz an die Europäer und die Nordamerikaner ranzukommen. DRX will der westlichen Vorherrschaft ein Ende zu setzen und Korea ins Rampenlicht rücken. Das Team, das erst im Januar letzten Jahres gegründet wurde, konnte sich sowohl im Halbfinale als auch im Finale gegen On Sla2ers durchsetzen.

Die restlichen Teams

Die oben genannten sieben Mannschaften gehören zweifellos zu den besseren Teams. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass einer der anderen Teilnehmer den ersten Preis gewinnt, auch wenn die Chancen dafür eher gering sind. Team Liquid, die Nummer vier in Europa, darf nur antreten, weil FunPlus Phoenix ausgeschieden ist. Liquid hat momentan Probleme. Die mangelnde Fähigkeit, eine gute Form aufrechtzuerhalten, ist schon seit langem ein Problem und hat auch im letzten Monat zu einer durchwachsenen Leistung geführt.

Die Region Südostasien wird mit Paper Rex und Xerxia in Island vertreten. Das Problem mit dieser Region ist, dass sie sehr schlecht abschneidet. Paper Rex hat zwar starke Einzelspieler, aber ohne Taktik kommt man nicht weiter. ZETA DIVISION aus Japan hat ähnliche Probleme und trifft auch nicht immer die richtigen taktischen Entscheidungen.

Der letzte Teilnehmer ist Ninjas in Pyjamas. Die schwedische Organisation wählte Brasilien als Heimatbasis für das VALORANT-Team. Obwohl das Team die Nummer zwei in diesem Land ist, liegt es weit hinter LOUD zurück.