Was ist eigentlich aus Surrender At 20 geworden?

Ein Urgestein der League of Legends Community und eine der letzten Bastionen aus den frühen, lange vergangenen Tagen des MOBAs ruht seit einem Jahr inaktiv. Die turbulente Geschichte einer Community, die es so nicht mehr gibt.

Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass das letzte Update gepostet wurde, wie jedes Mal, wenn es auf dem Testserver PBE etwas neues gab. In mittlerweile gut geöltem Rhythmus ging es um die ersten Assets für das Weihnachtsevent 2022. Und mit derselben Gleichmäßigkeit, die Riot Games nach einigen Jahren für sich nutzen konnte, postete auch Aznbeat. Administratorin der Webseite die Neuigkeiten.

Other news sites?
byu/Kagimizu inleagueoflegends

Eine Ausnahmewebsite nimmt Gestalt an

Newseiten zu League of Legends gab und gibt es viele. Doch keine von ihnen war so erfolgreich und inhaltlich vollständig wie Surrender at 20. Neben allen Inhalten der Patches und Previews dazu hatte die Seite einen Vorteil: SkinSpotlights. Mittlerweile ein erfolgreicher Youtuber mit fast 3 Millionen Abonnenten arbeitete er immer mit der Website zusammen. So konnten Fans die neuen Skins nicht nur als Splashart betrachten, sondern auch einen besseren Überblick darüber bekommen, wie genau die Skins im Spiel aussehen und welche Besonderheiten sie mitbringen.

Doch die Kooperation mit Schwergewicht der Szene SkinSpotlights war nicht alles. Neue Champions wurden auf der Seite im sogenannten Ability Rundown ausführlich vorgestellt. Lange Zeit gab es auch Infos zu den wöchentlichen Sales und die Rubrik „Red Post Collection“, in der Blogposts (ja, die gibt es) von Riots verschiedenen Abteilungen zitiert oder zusammengefasst wurden. Immer mit dabei waren wichtige Tweets und Reddit-Posts der Teams.

Surrender at 20 gelang damit etwas, das Riot selbst nicht verfolgt, und das andere Newsseiten nicht versuchen: Ein relativ vollständiger Überblick über alle Entwicklungen und News des Entwicklers.

What happened with Surrenderat20?
byu/Hertos20 inleagueoflegends

Mit steigender Popularität kamen auch Probleme

Was als Facebook-Gruppe begann, entwickelte sich schnell zu einer eigenen Website mit einer Community. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs über die Jahre, manche von ihnen konnten die Arbeit an der Website sogar in einen Job bei Riot selbst verwandeln. Das immense Wachstum kam jedoch nicht ohne Probleme. Steigende Serverkosten waren nur ein Teil des ganzen, auch die LoL-Community machte ihrem Ruf oft alle Ehre und die Arbeit für die Community zu einer Tortur.

Besonders die Ehefrau von Seitenbesitzer Zack „Moobeat“ Day, Aznbeat litt unter der Arbeit. Sie übernahm 2015 die Arbeit von Moobeat, als der wegen längerer Krankheit nicht arbeitsfähig war. Allerdings blieb es bei dieser Arbeitsteilung und Moobeat, der zwar aktiv auf Twitter war, gab die Verantwortung an seine Frau dauerhaft ab. Aznbeat hatte und hat kein Interesse an League of Legends oder der Website, aber die Rechnungen mussten bezahlt werden und Surrender at 20 brachte genug Geld ein.

Ein vermeidbares Versagen

Dass ein solches Abwälzen der Arbeit und Verantwortung auch für das Privatleben der beiden Probleme bringen würde, sollte klar sein. Im November 2022 war es dann soweit: Aznbeat wechselte den Beruf und die Seite wurde verlassen. Moobeat selbst deutete auch ein Ende der Ehe an.

Es bräuchte nur den Einsatz von Moobeat, um Surrender at 20 wiederzubeleben. Darauf werden wir, glaubt man Aznbeat, jedoch lange warten können.