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Warum muss Valve 14k an einen CS:GO-Spieler zahlen?

Valve musste 14.000 Euro an einen CS-Spieler aus Österreich zahlen bzw. zurückzahlen, denn der Spieler hatte 14.000 Euro für... Leni | Dezember 20, 2023

Valve musste 14.000 Euro an einen CS-Spieler aus Österreich zahlen bzw. zurückzahlen, denn der Spieler hatte 14.000 Euro für das Öffnen von Lootboxen ausgegeben. Das österreichische Gericht hatte Lootboxen als eine Form von Glücksspiel anerkannt.

Mit diesem Urteil wurde ein Präzedenzfall für zukünftige Fälle in dem Land geschaffen. Anscheinend kann Valve noch Berufung gegen die Entscheidung einlegen, aber es sieht eher nach einem permanenten Urteil aus.

Valve muss Spieler sein Geld zurückzahlen

Padronus und Salburg, die Anwaltskanzlei, die den CS Spieler vertritt, behauptete, dass eine Berufung ziemlich schlechte Chancen hätte, weil sie schon einen ähnlichen Fall gegen EA und FIFA gewonnen hat. Richard Eibl, der Geschäftsführer, fügte hinzu, dass “zig Millionen Euro Jahresumsatz” bei dem Entwickler auf dem Spiel stehen würden. Eibl bemerkte auch, dass sie in dem Verfahren Glück mit dem Richter hatten, denn der kannte sich mit Videospielen und CS aus und hatte die Sache sofort verstanden, ohne dass man sie ihm groß erklären musste.

Österreich hat ein staatliches Monopol auf Glücksspiele, das heißt, dass alle Unternehmen mit einer Lizenz arbeiten müssen. Valve ist dafür bekannt, dass eher nicht in Berufung zu gehen und gerichtlichen Aufforderungen nachzukommen und das Thema Lootboxen und In-Game-Kosmetika ernst zu nehmen – vor allem seit einer Klage aus dem Jahr 2016 , in der Valve beschuldigt wurde, Kinder dem Glücksspiel auszusetzen.

Welche Länder werden noch gegen Lootboxen vorgehen?

Die EU hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Schutz minderjähriger Spieler befasst. Dies betrifft insbesondere Spielelemente, die für echtes Geld spielerische Vorteile bieten, wie Loot-Boxen und Pay-to-Win-Elemente. Nachdem Länder wie Belgien und die Niederlande bereits Regulierungen oder Verbote für solche Spielelemente eingeführt haben, strebt das Europäische Parlament nun EU-weite Regelungen an, um minderjährige Spieler zu schützen​​.

In Deutschland haben die Bundesländer in den vergangenen Jahren mehrrere hundert ausländische Poker- und Kasino-Angebote im Internet gesperrt und planen weitere Verbotsverfahren. Ein Hauptgrund für diese Maßnahmen ist der Schutz der Bürger vor schnellen, suchtfördernden Spielformen. Die Länder versuchen auch, den Zahlungsverkehr zu diesen ausländischen Anbietern zu blockieren, um die Durchsetzung der Verbote zu stärken

Mit diesem Fall ist Österreich jetzt ein weiteres Land, das Lootboxen stark einschränkt und reguliert. In China müssen die Chancen, die hinter den zufälligen Glücksspielmechanismen stehen, deklariert werden. In den UK sind Glücksspiele noch legal, allerdings müssen die Minderjährigen User durch elterliche Kontrolle geschützt werden. Es kann durchaus sein, dass sich bald noch andere Länder in diese Liste einreihen und ebenfalls strenger gegen Lootboxen und ähnliches vorgehen.