DE EN CN BR ES RU
Image
Icon

Virtus.pro kritisiert Verbot der ESL

Das Team Virtus.pro zeigt sich verärgert über das Verbot der ESL, keine Teams  an der ESL Pro League Season... Leni | März 5, 2022

Das Team Virtus.pro zeigt sich verärgert über das Verbot der ESL, keine Teams  an der ESL Pro League Season 15 teilnehmen zu lassen, die Verbindungen nach Russland haben. Grund für das Verbot der ESL sind die weltweiten Sanktionen gegen Russland. Dabei soll Druck auf die russische Regierung und Präsident Wladimir Putin ausgeübt werden.

Vor wenigen Tagen bezog die ESL öffentlich Stellung gegen den Russland-Ukraine-Konflikt und gab bekannt, dass Organisationen mit Verbindungen zur russischen Regierung nicht mehr an der kommenden ESL Pro League Saison 15 teilnehmen dürfen. Die Spieler dürfen trotzdem teilnehmen, aber nur unter einigen Bedingungen: sie müssen unter einem neutralen Namen teilnehmen, ohne ihr Land, ihre Organisation oder die Sponsoren ihres Teams (zum Beispiel auf Trikots) zu repräsentieren. Zu den beiden Teams mit Kontakten nach Russland gehören Virtus.pro und Gambit. Vor allem Virtus.pro war von den Sanktionen nicht begeistert und hat die Verbote der ESL stark kritisiert.

Haben die Teams Verbindungen zur russischen Regierung?

Virtus.pro ist im Besitz von ESFORCE, die wiederum im Besitz von VK Controlling sind, früher bekannt als Mail.ru Group. Zu VK Controlling gehören MegaFon Technology, eine Partnerschaft zwischen Sogaz, dem Ölkonzern Gazprom und dem Rüstungsunternehmen Rostec.

Alle drei Unternehmen sind in den letzten Monaten von der USA und der EU sanktioniert worden. Angeblich ist auch Alisher Usmanov, ein russischer Oligarch, ein großer Investor von Virtus.pro. Gambit dagegen gehört anscheinend dem russischen Telekommunikationsnetzwerk MTS und damit Wladimir Jewtuschenkow, einem russischen Milliardär, der Gerüchten zufolge enge Verbindungen zum Kreml hat. Trotzdem ist nicht ganz klar wie eng diese Beziehungen sind.

Virtus.pro wütend über ESL-Verbot

Virtus.pro hat sich zu der Entscheidung der ESL geäußert und behauptet, dass sie nicht mit der russischen Regierung in Verbindung stehen und dass es “keine rationalen Gründe gibt, uns von der Teilnahme an Turnieren auszuschließen, abgesehen von Vorurteilen und Druck von außen”. Außerdem haben sie die Entscheidung der ESL als “ein Paradebeispiel für Cancel Culture” bezeichnete.

Trotz allem hat Virtus.pro seinen Spielern die Teilnahme am Turnier nicht verboten: “Wir werden auf diese Aggression nicht mit einer eigenen Aggression reagieren, indem wir unseren Spielern verbieten, an diesem Turnier teilzunehmen. Sie haben viel Zeit investiert, um Profispieler zu werden, und im Gegensatz zu einigen Turnierbetreibern sind wir nicht bereit, die Bemühungen anderer zunichte zu machen.” “Wenn sie sich entscheiden, an dem Turnier teilzunehmen, werden wir ihre Entscheidung unterstützen.”

Momentan ist noch nicht ganz unklar, ob das Team an der ESL Pro League Season 15 teilnehmen wird oder nicht. Angeblich lässt Virtus.pro seine Spieler teilnehmen, aber unter dem Namen “The Bears” – vorausgesetzt allerdings, dass die Spieler überhaupt in der Lage sein werden, nach Deutschland zur ESL Pro League Season 15 zu reisen. Denn die weltweiten Sanktionen haben auch russische Fluggesellschaften getroffen und das erschwert Reisen nach Europa aus Russland. Virtus.pro hätte mindestens zwei Spieler, die davon betroffen wären.

Die ESL Pro League Season 15 wird in einem Studio in Deutschland ausgetragen. Virtus.pro wurde in die Gruppe B eingeteilt, die am Mittwoch, den 16. März, starten wird.