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Valve führt Transparenzrichtlinien in Esport-Turnieren ein

fragster Jonas Oktober 22, 2025

Valve verpflichtet künftig alle Turnierteilnehmer, sämtliche wirtschaftlichen, geschäftlichen oder organisatorischen Beziehungen zu anderen Teams offenzulegen. Dazu gehören gemeinsame Investoren, Management-Verbindungen, frühere Geschäftspartnerschaften oder familiäre Bindungen zwischen Teammitgliedern.

Auch persönliche Beziehungen, die potenziell Einfluss auf das Verhalten während eines Turniers haben könnten, müssen angegeben werden. Damit reagiert Valve auf wiederkehrende Kritik an intransparenten Strukturen im Esport – insbesondere an Organisationen, die indirekt von denselben Geldgebern oder Agenturen gesteuert werden.

Offizielles Dokument bereits veröffentlicht

Das neue Formular mit dem Titel „Declaration of Conflicts of Interest“ wurde bereits auf GitHub veröffentlicht und ist für alle Teilnehmer verpflichtend. In dem Dokument müssen Spieler, Coaches und Teammanager detailliert darlegen, ob sie:

  • in geschäftlicher Verbindung zu anderen Organisationen stehen,
  • Anteile an anderen Esport-Teams besitzen,
  • gemeinsame Sponsoren oder Investoren teilen,
  • in der Vergangenheit geschäftlich mit konkurrierenden Teams zusammengearbeitet haben.

Valve verfolgt damit das Ziel, mögliche Einflussnahmen frühzeitig zu erkennen und die Integrität seiner Turniere zu schützen.

Strenge Konsequenzen bei Falschangaben

Wer versucht, relevante Informationen zu verschweigen oder falsche Angaben macht, riskiert harte Strafen. Valve kündigt in den neuen Richtlinien Disqualifikationen, Sperren und sogar den Entzug von Preisgeldern an. Damit führt der Entwickler erstmals ein klar definiertes Regelwerk zur Interessenkontrolle ein – ein Schritt, der die Wettbewerbslandschaft deutlich professionalisieren dürfte.

Die neuen Bestimmungen gelten für alle kommenden Valve-Majors und offiziellen Events in Spielen wie Counter-Strike 2 und Dota 2.

Warum dieser Schritt wichtig ist

Die Offenlegungspflicht markiert einen Wendepunkt in der Esport-Regulierung. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen über:

  • geteilte Investoren, die mehrere Teams finanzierten,
  • Management-Agenturen, die Spieler unterschiedlicher Organisationen gleichzeitig vertraten,
  • und potenzielle Absprachen bei Turnieren.

Mit dem neuen System schafft Valve endlich transparente Rahmenbedingungen, die das Vertrauen der Community und der Sponsoren stärken sollen.

Das Ziel ist klar: Ein Wettbewerb, der ausschließlich durch Spielerleistung, Strategie und Teamarbeit entschieden wird – nicht durch undurchsichtige geschäftliche Abhängigkeiten.

Ein Schritt in Richtung professioneller Esport-Strukturen

Valves Offenlegungsrichtlinie ist mehr als nur ein bürokratischer Schritt – sie könnte zu einem neuen Standard in der Branche werden. Durch klare Transparenzpflichten und konsequente Sanktionen setzt Valve Maßstäbe, denen andere Publisher und Turnierveranstalter folgen könnten.

Mit dieser Maßnahme rückt das Unternehmen die Integrität des Esports stärker in den Mittelpunkt – ein Thema, das in einer zunehmend kommerzialisierten Szene wichtiger ist denn je.

Valve positioniert sich mit der Einführung der „Declaration of Conflicts of Interest“ als Vorreiter in Sachen Fairness und Transparenz. Durch die verpflichtende Offenlegung geschäftlicher Beziehungen schafft das Unternehmen ein Regelwerk, das das Vertrauen in den Esport stärkt – und sicherstellt, dass Erfolge künftig wieder dort entschieden werden, wo sie hingehören: auf dem Server, nicht im Hintergrund.