Die internationale VALORANT-Szene befindet sich mitten in einer Phase tiefgreifender Umstrukturierung. Mit dem Esports World Cup und weiteren hochkarätigen Events in Sichtweite, feilen viele Organisationen an ihren Rostern– auf der Suche nach der richtigen Kombination aus Talent, Strategie und Teamdynamik. In diesem Kontext sorgen aktuell zwei Organisationen für besonders viel Aufsehen: Global Esports und Leviatán. Beide Teams haben wichtige Verpflichtungen angekündigt und damit neue Kapitel für ihre VALORANT-Zukunft aufgeschlagen.
Global Esports holt sich Ban und YoMan
Das indische Team Global Esports, das in der VCT Pacific League beheimatet ist, hat zwei Neuzugänge präsentiert: Nolan “Ban” Ban und Joshua “YoMan” Liao. Beide Spieler bringen reichlich internationale Erfahrung mit und sollen frischen Wind in das bislang eher schwankende Valorant-Projekt der Organisation bringen.
Ban, ein amerikanischer Spieler, war unter anderem für T1 aktiv und wurde dort als mechanically starker Duelist geschätzt, der aggressive Spielzüge mit hoher individueller Präzision verbinden kann. Seine Verpflichtung unterstreicht den Willen von Global Esports, sich nicht mit einem Mittelmaß zufriedenzugeben, sondern auf aggressive Spielstile zu setzen, wie sie in der Pacific-Region bislang seltener zu sehen waren.
Mit YoMan bekommt das Team zusätzlich einen talentierten Controller-Spieler, der zuletzt durch gute Leistungen aufstrebender nordamerikanischer Teams auf sich aufmerksam gemacht hatte. Sein taktisches Verständnis und seine Fähigkeit, Räume zu kontrollieren, sollen vor allem die Mid-Round-Fähigkeiten von Global Esports stärken.
Diese Transfers sind Teil eines umfassenderen Neuaufbaus bei Global Esports, nachdem man in den bisherigen VCT-Ausgaben oft unter den Erwartungen blieb. Mit einem gemischten Roster, das sowohl asiatische als auch nordamerikanische Talente vereint, könnte 2025 der Beginn eines neuen, erfolgreichen Kapitels sein.
Leviatán holt Okeanos und Sato von M80
Auch Leviatán, das Top-Team aus der LATAM-Region, mischt den Transfermarkt kräftig auf. Mit der Verpflichtung von Nicholas “Okeanos” Rauscher und Justin “Sato” Sato holt sich die Organisation zwei Schlüsselspieler aus dem ehemaligen Lineup von M80, das in Nordamerika für Furore sorgte.
Beide gelten als extrem vielversprechende Talente, die in der Challengers-Liga mit M80 stark performten und mehrfach kurz vor dem Sprung in die Top-Tier-Szene standen. Besonders Okeanos überzeugte mit konstant starken Leistungen als Flex-Spieler, während Sato vor allem für seine IGL-Fähigkeiten und seine überdurchschnittliche Spielintelligenz gelobt wird.
Die Verpflichtung der beiden Spieler deutet auf einen gezielten Push von Leviatán hin, sich als echte Größe auf internationaler Bühne zu etablieren. Nach durchwachsenen Resultaten in der VCT Americas 2024 will man 2025 nun eine neue Ära einläuten. Insbesondere das Duo aus der NA-Szene könnte helfen, frische Strategien und mehr strukturelle Tiefe in das Team zu bringen – etwas, das zuletzt immer wieder bemängelt wurde.
Ein sich wandelndes VALORANT-Ökosystem
Beide Transfers zeigen deutlich: Der VALORANT-Esport 2025 ist so international wie nie. Spieler wechseln häufiger zwischen Regionen, Organisationen öffnen sich für Cross-Region-Experimente, und junge Talente erhalten früher Chancen, sich auf der großen Bühne zu beweisen.
Während Global Esports mit Ban und YoMan zwei Spieler verpflichtet, die neue Energie in das pacific-lastige Team bringen sollen, setzt Leviatán auf bewährte Synergien aus Nordamerika. Der Wettbewerb wird dadurch dichter, und für die kommenden internationalen Turniere – allen voran die VCT Champions und der Esports World Cup – dürfen sich Fans auf zahlreiche frische Matchups und Rivalitäten freuen.
Die jüngsten Transfers von Global Esports und Leviatán sind mehr als nur einfache Roster-Anpassungen – sie spiegeln den strategischen Wandel wider, der derzeit im VALORANT-Esport stattfindet. Mit Blick auf die kommenden Monate dürfen sich Fans auf neue Spielstile, Überraschungsteams und vielleicht auch auf die Geburt neuer Superstars freuen. Ban, YoMan, Okeanos und Sato sind bereit, ihre Spuren zu hinterlassen – jetzt liegt es an den Teams, aus dem vorhandenen Potenzial das Maximum herauszuholen.