Valorant ist bislang nicht wirklich präsent im E-Sports Bereich. Erst im April äußerten sich die Entwickler des Games genauer zu diesem Thema. Nun werden bereits erste Teams gebildet und die ersten Turniere geplant und gespielt. Auf lange Sicht könnte sich der E-Sports-Markt für Shooter dadurch so richtig aufmischen und für CS:GO und Co. eine neue Konkurrenz erwachsen.
Erst Mitte April äußerte sich der Director of Esports Whalen „Magnus“ Rozelle in einem Statement auf der offiziellen Webseite zu Valorant und den Plänen von Riot in Bezug auf Valorant in der E-Sport Szene. Erstaunlicherweise weicht das neue Riot Konzept für Valorant komplett von dem bekannten League of Legends Konzept ab. Wollte Riot bislang doch lieber alle Fäden selber ziehen, sollen nun erste Valorant-Turniere von der Community organisiert und ausgerichtet werden.
Das neue Riot Konzept
Das Statement von Riots Direktor für E-Sports stellt ganz klar die Suche nach Spielern, Contenterstellern sowie Turnierorganisatoren in den Vordergrund. Es soll laut Whalen Rozelle eine natürliche Entwicklung im Vordergrund stehen. Dieses Konzept weicht erstaunlich stark vom bekannten Riot Konzept bei LoL ab. Dabei kommt es dem Entwickler vor allem darauf an, möglichst alle Fäden selbst in der Hand zu haben.
Doch ganz so locker will Riot die Zügel auch bei Valorant im E-Sport dann doch nicht lassen. Zumindest bei größeren Organisationen will Riot Games durchaus ein Wörtchen mitreden. Um die gesamte E-Sports Organisation genau abzugrenzen, wurden Turniere in drei verschiedene Kategorien unterteilt und in jeder Kategorie festgelegt inwieweit Riot ein Mitspracherecht haben möchte.
Kleine Turniere – freie Hand für die Community
Bei kleinen Turnieren die von der Community oder von Spielern organisiert werden mit einem Preisgeld von bis zu 10.000 Dollar: In diesem Fall mischt sich Riot nicht in die Organisation ein und lässt der Community freie Hand.
Mittelgroße Turniere – mit Absprachen und Vereinbarungen
Unter die Kategorie der mittelgroßen Turniere fasst Riot alle Turniere mit einem Preisgeld von bis zu 50.000 Dollar. Werden diese von Unternehmen, Marken oder E-Sports Organisationen zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der eigenen Marke oder zur Monetarisierung veranstaltet, gehören sie für Riot nicht zum „Valorant Global Esports Ecosystem“.
Sie bedürfen daher genauen Absprachen und Vereinbarungen mit Riot Games. Welche Vereinbarungen in diesen Fällen getroffen werden sollen, ist unklar. Kommuniziert wurde nur, dass die jeweiligen Vereinbarungen von der Größe des Turniers und den Umständen abhängen.
Major-Turniere – gehören zum „Valorant Global Esports Ecosytem“
Als Major-Turniere gelten Turniere, die von den größten E-Sports Organisationen, wie zum Beispiel ESL, OGN oder Dreamhack veranstaltet werden. Sie dienen ausschließlich der Monetarisierung und gehören laut Riot Statement zum „Valorant Global Esports Ecosystem“.
Bis jetzt ist allerdings nicht bekannt, was mit „Valorant Global Esports Ecosystem“ überhaupt gemeint ist. Es ist also unklar, welche Kriterien erfüllt oder nicht erfüllt sein müssen, um dazu zu gehören, oder eben nicht.
Für die so definierten Major-Turniere werden die Auflagen von Riot Games am strengsten sein und das Unternehmen somit das größte Mitspracherecht einfordern. Dafür soll aber bei Major-Turnieren eine enorm hohe Produktionsqualität gesichert sein.
Turniere aus der Community
Aktuell startet die Turnierplattform Epulze zusammen mit der Agentur Prodigy das eigene und neue Valorant-Event „Epulze Valorant Prodigies“. Beginn des Turniers ist der 16. Mai. Mit dabei sind ein agentureigenes Team rund um „ScreaM“ und „mixwell“, sowie „AVENGERS“.
Das deutsche Team „Valorando“ startet mit den CS:GO-Spielern „lukeRRR“, ItzzChrizZ, Caint, Braexco und rAx. Auch ein Frauenteam wird an dem Event teilnehmen. Mit dabei sind die deutschen Gamerinnen Juju und nCL.
„Valorando“ gewann bereits ein Preisgeld von 10.000 Dollar beim Valorant Clash von LVL Global und zählt also mit zu den Favoriten.
Ein offiziell von Riot Games gestartetes E-Sport Event wird erst im Sommer erwartet. Doch so wie auch vom Entwickler gewünscht, gibt es schon jetzt immer mehr Valorant Turniere aus der Community.