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Twitch will Streamerinnen nach IRL-Belästigung helfen

fragster Leni März 13, 2025

In den letzten Wochen haben mehrere prominente Twitch-Streamerinnen, darunter Valkyrae, Cinna, Emiru und Amouranth, krasse Vorfälle von Belästigung und Gewalt erlebt. Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden Sicherheitsbedrohungen, denen weibliche Streamerinnen sowohl online als auch IRL ausgesetzt sind.

Twitch versucht, gegen die Männer vorzugehen, die die Frauen belästigt haben.

Belästigung während Live-Streams

Anfang des Monats wurden die Streamerinnen Valkyrae, Cinna und Emiru während einem Live-Stream auf dem Santa Monica Pier in Los Angeles von einem Stalker belästigt. Der Mann verlangte von dem Trio, dass sie ihm ihre Handynummern geben und verfolgte sie. Er ging sogar so weit, dass er auf die Knie ging, um den Streamerinnen einen „Antrag“ zu machen. Später stürzte er sich auf die Mädchen und forderte sie zum Kampf auf, wobei er ihnen sogar drohte, sie zu „töten“, woraufhin die Gruppe weglief und Hilfe vom Sicherheitsdienst holte.

Einige Tage nach dem Vorfall schwor Valkyrae, ihren mutmaßlichen Angreifer zu fangen und sagte sogar, dass sie nach dem Vorfall „nie wieder“ unbewaffnet auf die Straße gehen würde. Obwohl die Polizei gegen den Täter ermittelt, sagt Twitch, dass es die Situation ebenfalls untersucht und „entsetzt“ über den Vorfall war.

Bewaffneter Überfall auf Amouranth

In der Nacht vom 2. März 2025 wurde die bekannte Streamerin Amouranth in ihrem Haus in Houston, Texas, Opfer von einem bewaffneten Überfall. Drei maskierte Männer drangen in ihr Haus ein, forderten Zugang zu ihren Kryptowährungsbeständen und verletzten sie körperlich. Ihr Ehemann feuerte Schüsse auf die Eindringlinge ab, die daraufhin flohen. Amouranth erlitt nicht lebensbedrohliche Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Twitch reagiert auf die Vorfälle

Als Reaktion auf diese Vorfälle hat Twitch angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit seiner Streamerinnen zu erhöhen. Das Unternehmen plant, in Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsexperten Richtlinien zu entwickeln, die darauf abzielen, solche Bedrohungen in Zukunft einzugrenzen.

Die Frauen auf der Plattform sind sowieso schon viel Hass ausgesetzt, aber online ist dann eben doch nochmal was anderes als offline, wenn es zu körperlicher Gewalt kommen kann. Fragt sich allerdings, was Twitch tun kann, wenn es IRL zu solchen Begegnungen kommt.

Eine der wichtigsten Maßnahmen wäre die Einführung verbesserter Sicherheitsrichtlinien und Schulungen. Streamerinnen könnten Notfall-Trainings erhalten, um sich in gefährlichen Situationen richtig zu verhalten. Zudem könnte Twitch offizielle Richtlinien herausgeben, die klare Empfehlungen für öffentliche Streams beinhalten – beispielsweise, welche Orte sich für das Live-Streaming eignen und welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollten.

Außerdem könnte Twitch mit Sicherheitsdiensten zusammenarbeiten. Größere Streamerinnen, die besonders gefährdet sind, könnten die Möglichkeit erhalten, einen Sicherheitsbegleiter zu engagieren – vor allem in Risikogebieten oder bei großen Events. Eine enge Kooperation mit lokalen Behörden könnte außerdem sicherstellen, dass im Ernstfall schneller reagiert wird.

Auch auf technischer Ebene könnte Twitch Verbesserungen vornehmen. Eine wichtige Funktion wäre die automatische Verpixelung von Standortdetails, um ungewolltes Doxxing zu verhindern. Zudem könnte eine verzögerte Standortfreigabe implementiert werden, sodass Zuschauer nicht in Echtzeit den Aufenthaltsort der Streamerin nachverfolgen können. Eine weitere sinnvolle Ergänzung wäre ein Panik-Button in der Twitch-App, mit dem Streamerinnen in Gefahrensituationen schnell Polizei oder Sicherheitskräfte alarmieren können.

Darüber hinaus könnte Twitch betroffenen Streamerinnen rechtliche Unterstützung anbieten. Dies könnte die Finanzierung von Rechtsbeistand beinhalten, damit sich Opfer effektiv gegen Stalker oder Belästiger wehren können. Gleichzeitig wäre eine Zusammenarbeit mit Regierungen denkbar, um härtere Strafen für digitale und physische Belästigung zu fordern.