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Twitch-Streamer bekommen Coupons für 70% der Einnahmen

Der CEO von Twitch, Dan Clancy, erschien beim letzten Live-Stream der AustinShow und verteilte Preise an die Teilnehmer, darunter... Leni | Oktober 24, 2023

Der CEO von Twitch, Dan Clancy, erschien beim letzten Live-Stream der AustinShow und verteilte Preise an die Teilnehmer, darunter einen Gutschein für 70% der Einnahmen von Abonnenten auf der Streaming-Plattform.

Es ist kein großes Geheimnis, dass Streamer auf Twitch nicht sehr viel von den Einnahmen bekommen – im Moment sind es gerade mal 50%. Die restlichen 50% steckt sich Twitch in die Tasche.

Schon lange gibt es Gerüchte, dass Twitch den Streamern auf der Website einen größeren Anteil der Einnahmen geben willen, und die Einnahmen auf 70 % erhöhen will. Das wären immerhin 20% mehr für die Streamer. Im Sommer hat Twitch dann tatsächlich die 70/30-Aufteilung eingeführt, allerdings mit einem Haken.

Streamer brauchten mindestens 350 wiederkehrende bezahlte Abonnenten, und es wurden nur bis zu 100.000 Dollar ausgezahlt, danach gibt es wieder die alte 50-50 Aufteilung. Diese Regel wurde nicht gut von der Community aufgenommen und von vielen als “lächerlich” verurteilt. Twitch wurde Geiz vorgeworfen und es gab einen regelrechten Shitstorm. Das neue System wurde dann auch relativ schnell wieder eingestellt.

Twitch CEO verteilt Gutscheine für höhere Einnahmen

Und jetzt werden 70/30-Gutscheine als Preise verteilt, als Dan Clancy als Gast im Livestream von AustinShow erschien.

Nachdem er ein paar Dollar verteilt hatte, erklärte Clancy, dass er “etwas Besseres” in der Tasche habe. Dann holte er einen Coupon aus seiner Tasche und verriet: “Scannt den Barcode und ihr bekommt ein kleines 70/30”.

Das ist für die meisten Content Creator nur ein kleiner Trost und die Reaktionen darauf waren unterschiedlich. Einige fanden es lächerlich, andere wussten die nette Geste zu schätzen und fanden es gut, dass der CEO die Streamer belohnen will, wenn auch ein wenig holprig in Form von Gutscheinen.

Zu den Gründen, warum Twitch anfangs zögerte, Änderungen am 50/50-Aufteilungssystem vorzunehmen, schrieb Clancy in einem Blogbeitrag vor ca. einem Jahr folgendes: “Die Bereitstellung von hochauflösenden, stets verfügbaren Live-Videos mit geringer Latenzzeit in fast jeden Winkel der Welt ist teuer.”

“Unter Verwendung der veröffentlichten Tarife von Amazon Web Services’ Interactive Video Service (IVS) – was im Wesentlichen Twitch-Video ist – betragen die Live-Videokosten für einen 100 CCU-Streamer, der 200 Stunden pro Monat streamt, mehr als 1000 Dollar pro Monat.”

Und während der Kampf um die Erhöhung des Prozentsatzes, den die meisten Streamer mit ihren Abonnements verdienen, weitergeht, scheint der CEO keine Scheu davor zu haben, die Situation zu thematisieren. Allerdings kam es nicht so gut an, dass er sich in gewisser Hinsicht über die Einnahmen-Aufteilung lustig gemacht hat, während manche Streamer auf Twitch um ihr finanzielles Überleben kämpfen müssen – was deutlich besser wäre, wenn Twitch sich nicht die Hälfte der Einnahmen krallen würde.

Twitch-CEO kündigt Aufhebung der Simulcasting-Beschränkungen an

Auf der TwitchCon war Clancy der erste, der die Nachricht vor Tausenden von Zuhörern verkündete. Für diejenigen, die nicht anwesend waren, bestätigte der Twitch-Support auf Twitter die Nachricht.

“Wir haben angekündigt, dass Sie bei JEDEM Live-Streaming-Dienst Simulcasting betreiben können”, so der Twitch-Support.

Die Twitch-Richtlinien wurden nun offiziell aktualisiert, um diese neue Regelung zu unterstützen. Während die Streamer nun frei streamen können, wo auch immer, gibt es immer noch Regeln, die die Streamer auf Seiten von Twitch einhalten müssen.

“In Übereinstimmung mit einer kommenden Änderung unserer Nutzungsbedingungen erlauben wir Ihnen jetzt, auf jedem Dienst zu simulieren”, so Twitch. “Wir möchten Ihnen die Freiheit geben, gleichzeitig auf anderen Diensten zu streamen, aber wir möchten auch sicherstellen, dass das Twitch-Nutzererlebnis nicht beeinträchtigt wird.”

Die Simulcasting-Richtlinien lauten wie folgt:

  • Sie stellen sicher, dass die Qualität der Erfahrung, die Twitch-Nutzer mit Ihrem Simulcast machen, mindestens genauso gut ist wie die Erfahrung auf anderen Plattformen oder Diensten, auch durch Ihr Engagement in der Twitch-Community, zum Beispiel über den Chat.
  • Sie sollten keine Links bereitstellen oder Ihre Community anderweitig anweisen, Twitch für Ihren Simulcast auf anderen Diensten zu verlassen, da wir die Community auf Twitch und die wesentliche Rolle, die das Engagement der Community für alle Twitch-Nutzer spielt, schätzen.
  • Sie verwenden keine Dienste von Drittanbietern, die während Ihres Simulcasts Aktivitäten von anderen Plattformen oder Diensten auf Ihrem Twitch-Stream kombinieren, wie z. B. das Zusammenführen von Chats oder anderen Funktionen, um sicherzustellen, dass die Twitch-Community in die Gesamtheit des Erlebnisses Ihres Livestreams einbezogen wird.