Trainwreck kündigt Kick an – neuer Twitch Konkurrent?

Schon länger hat der bekannte Streamer Tyler “Trainwreck” Faraz Niknam Andeutungen gemacht, dass es eine neue Streaming-Plattform geben wird. Gestern hat Trainwreck dann endlich offiziell “Kick” angekündigt, eine neue Platform für Streamer, die Twitch’s nächster Konkurrent werden soll.

Trainwreck ist bekannt dafür, dass er mit Twitch unzufrieden ist, obwohl er mit 2,1 Millionen Followern einer der erfolgreichsten Twitch-Streamer der Welt ist. Er kündigt die neue Streaming-Plattform mit einer langen Tirade darüber an, dass Twitch “den Bezug zur Realität verloren hat” und “in die falsche Richtung geht”.

Twitch und seine Konkurrenz

Die gesamte Streaming-Branche hat sich in den letzten Jahren mehrfach selbst übersättigt und ist dann zusammengebrochen. Vom Aufstieg und Fall von Mixer bis hin zu den Streaming-Kriegen zwischen YouTube, Twitch und Facebook und haben sich die Streamer stark verändert.

Außerdem sind eine Reihe von Nischenseiten wie Trovo und DLive aufgetaucht, die versucht haben sich ebenfalls zu etablieren. Jetzt tritt mit Kick ein neuer Konkurrent auf den Plan, der beim Start von einigen Stars unterstützt wird.

Trainwreck schließt sich Kick als nicht-öffentlicher Berater und nicht-exklusiver Broadcaster an.

Probleme von Twitch

In einem TwitLonger-Post erklärte Trainwreck, wie Twitch die Mehrheit seiner Streamer vernachlässigt hat. Er beschwerte sich darüber, dass Twitch eine inkonsistente Politik verfolge und den Streamern an jede Ecke das Geld wegkürze.

“Früher fühlte sich Twitch wie ein Ort an, der für uns und von uns gemacht wurde. Aber Twitch hat sein Imperium auf unserem Rücken aufgebaut und uns dann vergessen. Sie haben den Grund verloren, warum Twitch überhaupt erst zur Nummer 1 wurde.”

Er sagte, er habe sich für die Zusammenarbeit mit Kick entschieden, weil Kick bereit ist, auf den Input der Kreativen zu hören, um seine Plattform zu verbessern. Er schließt sich Kick als nicht-öffentlicher Berater und nicht-exklusiver Broadcaster an.

Die Vorteile von Kick

Bei Kick wird jeder einen Abonnement-Button erhalten. Die Einnahmen aus den Abonnements werden nach dem Prinzip 95/5 aufgeteilt, d. h. 95 % der Abonnementeinnahmen gehen an den Streamer und nur 5 % an Kick. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu der üblichen 70:30-Abonnentenaufteilung bei YouTube und der 50:50-Abonnentenaufteilung bei Twitch.

“Ich glaube nicht, dass es richtig ist, einen so hohen Prozentsatz der Arbeit, die ein Streamer leistet, zu nehmen. Twitch macht so gut wie kein Marketing für Streamer, keine Entdeckung und nur begrenzte Hilfe beim Aufbau ihres Geschäfts. Diese Streamer sind nur durch das Blut, den Schweiß und die Zeit erfolgreich, die sie selbst investieren. Twitch spielt lediglich die Rolle eines Website-Hosts. Angesichts ihres Beitrags ist es absurd, dass sie 50 % unserer Einnahmen einbehalten”, sagte er.

Donations gehen direkt an die Streamer

Die Donations für die Streamer wird als “Kicks” bezeichnet. Die Streamer bekommen hundert Prozent davon und können sich die Einnahmen noch am selben Tag auszahlen lassen. Wenn man sich diese Faktoren alle anschaut, dann ist es mit Sicherheit eine leichte Entscheidung für viele Creator, dorthin umzuziehen, denn Kick hat nur Vorteile und fast keine der Nachteile anderer Websites.

Creator-Programm und mehr Transparenz

Trainwreck erklärt weiter, dass Kick ein neues, innovatives und exklusives Creator-Programm nutzen wird, das die Streamer auf eine andere Art und Weise belohnt als die anderen Streaming-Plattformen. Anstatt sich jeden Monat auf die Anzahl der Abonnenten zu verlassen, erhalten die Streamer ein regelmäßigeres Einkommen, das auf den gesehenen Stunden und der Gesamtzahl der Zuschauer basiert. Dieses Abonnementprogramm wird auch die Möglichkeit bieten, Geld am selben Tag abzuheben.

“Wir legen die Macht in die Hände der Streamer, um zu entscheiden, ob sie Exklusivität wollen oder nicht. Wenn sie Exklusivität wünschen, werden wir über unser Creator-Programm zusätzliche bezahlte Optionen anbieten.”

Twitch ist bekannt für seine Sperren, bei denen Streamer nicht mal die genauen Gründe kennen – bestes Beispiel ist Dr. Disrespect, der daraufhin Twitch verließ und zu Youtube wechselte. Trainwreck erklärte, dass Kick über klare und transparente Nutzungsbedingungen verfügen wird. Die Regeln werden auch ethisches Glücksspiel beinhalten.

Wird Kick der neue Glücksspiel-Hotspot werden?

Twitch hat in diesem Jahr damit angefangen, gegen Glücksspiel-Content vorzugehen, indem es Online-Casino-Inhalte von unregulierten Glücksspielseiten verbannt hat. Trainwreck, einer der meistverfolgten Creator und Gambler, hat seine Enttäuschung über die Entscheidungen von Twitch lautstark zum Ausdruck gebracht.

Aber bei Kick soll das anders laufen. Dort wird Gambling Content auf jeden Fall erlaubt sein. Die berühmten Streamer Roshtein und Xposed haben schon damit angefangen, auf Kick zu streamen.

Trainwreck hat einen kurzen Einblick in Kick’s Standpunkte zu ethischem Glücksspiel gegeben. “Kontostände müssen offengelegt werden. Keine wager-locked giveaways, keine code-locked giveaways und keine Lügen gegenüber dem Publikum bezüglich der Realität des Glücksspiels, dass man verlieren kann.” Derzeit verzeichnet Kick bereits eine aktive Community in der Kategorie Glücksspiel.

Kick befindet sich noch in der Beta-Phase

Trainwreck erklärte, dass sich Kick noch in der Aufbauphase befindet und er an der Entwicklung aller neuen Funktionen beteiligt ist. Er betonte, dass es sich nicht um einen harten Start handelt und Kick nach und nach Funktionen hinzufügen und Probleme beheben wird.

“Wenn du ein Streamer bist und das liest, gib Kick mindestens ein Jahr Zeit, sich zu entwickeln. Beobachte die Entwicklung von Kick und dann kannst du entscheiden, ob es die richtige Plattform für dich ist. ”

Er schloss seinen TwitLonger, indem er seine Vision für die neue Streaming-Plattform mitteilte. Er sagt, dass Kick in erster Linie für Content Creator entwickelt wird und sein Team das Live-Streaming wieder zu dem machen will, was es war, bevor Twitch sich so verändert hat.

Bildnachweis: twitter.com/Trainwreckstv