Die beliebte Social Media Plattform TikTok wird in Russland deaktiviert. Grund dafür sind ausnahmsweise mal keine Sanktionen aus dem Ausland, sondern Russland selbst. Das Land hat ein neues Gesetz rausgebracht, das hart gegen Organisationen vorgeht, wenn sie “Fake News” verbreiten. Auch auf TikTok kann es zu Fake News kommen, weil jeder User auf der Plattform seine eigene Meinung sagen darf und die Informationen nicht gefiltert werden.
TikTok in Russland gesperrt
Am Sonntag, den 6. März verkündete TikTok, dass es die beliebte Plattform in Russland nicht mehr geben wird. TikTok hat die sozialen Medien weltweit im Sturm erobert, aber russische User werden nicht mehr in der Lage sein, Videos auf der Plattform anzusehen. Das Unternehmen gab am 6. März bekannt, dass sie keine andere Wahl haben und sowohl Live-Streaming, als auch neuen Content für Russland blockieren werden, “bis die Auswirkungen von diesem Gesetz geprüft worden sind.”
TikTok fügte allerdings hinzu, dass die In-App-Nachrichten weiterhin aktiv bleiben werden, das heißt, dass sich die Leute trotzdem noch private Nachrichten schreiben können. “Wir werden weiterhin die sich entwickelnden Umstände in Russland bewerten, um festzustellen, wann wir unsere Dienste vollständig wieder aufnehmen können, wobei die Sicherheit unsere oberste Priorität ist”, fügte TikTok hinzu.
1/ TikTok is an outlet for creativity and entertainment that can provide a source of relief and human connection during a time of war when people are facing immense tragedy and isolation. However, the safety of our employees and our users remain our highest priority.
— TikTokComms (@TikTokComms) 6. März 2022
Dieses neues “Anti-Fake-News-Gesetz” in Russland beinhaltet Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren für Organisationen, die als Verbreiter von “Fake News” gelten. Mit diesen Organisationen sind sowohl Nachrichtenseiten als auch Websites von sozialen Medien gemeint. In einer weiteren Erklärung, die auf der TikTok-Website veröffentlicht wurde, erklärte das Unternehmen, es sei sich des “erhöhten Risikos und der Auswirkungen irreführender Informationen in Krisenzeiten” bewusst.
Soziale Medien in Kriegszeiten
Im Moment sind die sozialen Medien für viele Leute von unschätzbarem Wert und ein Ort an dem nach Informationen gesucht werden kann. Im Zuge des Ukraine Konfliktes sind News, auch via Social Media, für viele Leute unerlässlich geworden. Viele Flüchtlinge aus der Ukraine haben die sozialen Medien genutzt um sich über die aktuelle Lage zu informieren und ihre nächsten Schritte zu planen.
Andere Leute konnten so mit ihren Familien und Freunden in Kontakt bleiben, egal ob in Russland, der Ukraine oder woanders auf der Welt. Obwohl Social Media den großen Vorteil hat, dass viele Leute live und vor Ort berichten können und damit an der Wahrheit nah dran sind, gibt es genauso viele Berichterstatter in den sozialen Medien, die falsche Informationen verbreiten.
3/ We will continue to evaluate the evolving circumstances in Russia to determine when we might fully resume our services with safety as our top priority. More about our ongoing efforts here: https://t.co/Whwn5KwXmj
— TikTokComms (@TikTokComms) 6. März 2022
TikTok erklärte auch, dass sie hoffen, einen Mittelweg zwischen der Selbstdarstellung der Menschen zu finden, wobei aber gleichzeitig niemand durch falsche Informationen zu Schaden kommen soll. Ein ziemlicher Balanceakt, denn bisher ist es noch niemandem gelungen Fake News zu blockieren, ohne gleichzeitig die Redefreiheit einzuschränken.
In einem Zeitalter, in dem es massenhaft Informationen online gibt, ist es außerdem nicht leicht zu filtern was echte und was falsche News sind. Das betrifft sowohl die Websites als auch die individuellen User, also euch. Wir halten euch wie immer über alle weiteren Verwicklungen des Konflikts mit der Online-Welt auf dem Laufenden!