Teams nach Massenentlassung bei The Guard gefährdet

Die amerikanische Esport-Organisation The Guard hat vor kurzem ihr gesamtes Personal entlassen. Jetzt könnten auch die Overwatch League und Call of Duty League am Ende der Saison eingestellt werden, wenn sie nicht verkauft werden.

The Guard ist nur das jüngste Unternehmen, das von Entlassungen in der Gaming-Branche betroffen ist. Die Mutterorganisation will zwei ihrer Teams verkaufen, nämlich die Los Angeles Gladiators aus der Overwatch League und die L.A. Guerillas von der Call of Duty League. Die beiden Esport-Teams müssen vor Ende des Jahres verkauft werden, um in ihren jeweiligen Ligen zu bleiben. Wenn sich bis zum Ende der Saison kein Käufer findet, dann könnte das dazu führen, dass beide Teams eingestellt werden.

The Guard entlässt massenhaft Mitarbeiter

The Guard, das Teams in Overwatch, VALORANTR, Call of Duty, Apex Legends und Halo hat, hat vor Kurzem seine gesamte Belegschaft entlassen. Während die Gründe nicht ganz klar sind, kann es sein, dass es, genauso wie bei anderen Unternehmen, finanzielle Gründe hat. Die Angst vor einer Inflation und fehlende Einnahmen haben auch andere Organisationen dazu gebracht, Stellen abzubauen.

TSM hatte in letzter Zeit Finanzierungsprobleme und auch OpTic, die 100 Thieves und der FaZe Clan haben Entlassungen vorgenommen, allerdings nicht in dem Ausmaß wie The Guard. Die Muttergesellschaft von The Guard ist Kroenke Sports and Entertainment, die Sportmannschaften in der NFL, das Arsenal FC in der Premier League und die Colorado Rapids in der MLS betreibt.

Laut mehreren Berichten hat The Guard den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen, darunter Content Creator, Social-Media-Manager, Personalabteilung, der Kreativabteilung und viele mehr. Die Spieler der Teams bleiben jedoch erhalten, und ein ehemaliger The Guard-Mitarbeiter behauptet, dass das Management für die Teams weiterhin beschäftigt ist.

RamBeau äußert sich zur Situation

RamBeau, der in Apex Legends für The Guard antritt, verriet in einem Stream, dass das Team weiterhin bei der Firma bleibt, aber auch andere Möglichkeiten ausloten kann.

“Im Grunde genommen wurde leider jeder von seinem Job entbunden, außer den kompetitiven Teams”, sagte Rambeau im Stream. “Im Moment bin ich noch bei The Guard als Profispieler unter Vertrag. Im Moment wollen sie uns behalten, sie wollen, dass wir weiter für sie spielen. Sie haben gesagt, dass sie das gerne tun würden. Aber es ist uns auch erlaubt, uns nach einer anderen Organisation umzusehen.”

Wie geht es für die Teams jetzt weiter?

Die L.A. Guerillas haben ihre Saison in der Call of Duty League angefangen, und die Saison der L.A. Gladiators in der Overwatch League soll später im Frühjahr starten. The Guard bietet jedoch beide Teams zum Verkauf an, um einen Teil der Franchise-Gebühren im Rahmen des Esport-Systems von Activision-Blizzard wieder hereinzuholen.

Alles deutet darauf hin, dass Kroenke Sports and Entertainment möglicherweise ganz aus dem Esport aussteigen könnte. Das könnte ein frühes Zeichen dafür sein, dass andere Investoren aus dem traditionellen Sport nervöser werden, was den aktuellen Zustand der Tech- und Gaming-Industrie angeht. Sollte Kroenke Sports and Entertainment einen Käufer für beide Teams finden, könnte der Verkaufspreis ein Verlustgeschäft sein.

Als eines der Gründungsteams der Overwatch League lag die Franchisegebühr der Los Angeles Gladiators bei etwa 15 Millionen Dollar. Die Franchise-Gebühr für die LA Guerillas lag bei etwa 25 Millionen Dollar. The Guard wird möglicherweise monatelange Verhandlungen führen müssen, um einen Käufer oder ein anderes Unternehmen zu finden, das bereit ist, diese Teams nach der Saison 2023 zu kaufen oder zu betreiben.

The Guard hat bis zum Sommer Zeit, die LA Guerrillas zu verkaufen, und bis Oktober, um die Los Angeles Gladiators zu verkaufen, wenn die Saison für jedes Team endet. Die Fans der Call of Duty League und der Overwatch League hoffen, keine Franchise in ihren jeweiligen Ligen zu verlieren, weil die Gaming- und Tech-Industrie nach dem beträchtlichen Wachstum der letzten Jahre weiterhin damit zu kämpfen hat, dass es wieder zurückgeht.