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Team SENZA vorläufig suspendiert – ESIC untersucht mögliche Wettverstöße

fragster Jonas Oktober 14, 2025

Die Esports Integrity Commission (ESIC) hat das Team SENZA – zuvor unter dem Namen Rosy bekannt – vorläufig von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Der Bann betrifft sämtliche aktiven Spieler, Trainer und Mitarbeiter und bleibt bestehen, bis die laufende Untersuchung abgeschlossen ist.

Die Entscheidung folgt auf den Verdacht, dass Mitglieder des Teams gegen den ESIC Anti-Korruptions- und Verhaltenskodex verstoßen haben könnten. Im Mittelpunkt stehen mögliche Wettvergehen, unzulässige Informationsbeschaffung während laufender Matches sowie Unregelmäßigkeiten bei Account- und Identitätsnutzung.

Laut ESIC ist der Ausschluss eine vorbeugende Maßnahme, um die Integrität laufender und kommender Turniere zu schützen.


Interne Untersuchung und Trennung von Spieler „byek“

Bereits im September 2025 hatte Team SENZA selbst eine interne Untersuchung eingeleitet, nachdem erste Verdachtsmomente öffentlich geworden waren. In deren Folge trennte sich die Organisation von Kirsan „byek“ Ivanov, der sich laut Vereinsangaben weigerte, auf die Vorwürfe zu reagieren.

MaßnahmeBeschreibung
StrafeGeldbuße in Höhe von ca. 30.000 USD
FolgeEntfernung aus dem aktiven Kader
ZeitpunktInterne Untersuchung im September 2025

Kurz darauf präsentierte SENZA ein komplett neues Line-up. Dennoch erklärte die ESIC, dass auch die aktuelle Aufstellung vorübergehend betroffen sein könnte, da die Untersuchungen weiterhin laufen und mögliche Teamstrukturen aus der Vergangenheit noch geprüft werden.

Auf Social Media machten bereits zuvor mehrere Analysten und Beobachter auf auffällige Spielszenen aufmerksam, die auf potenzielle Unregelmäßigkeiten im Verhalten des früheren Line-ups hindeuteten.


Russische Spielerkooperation mit ESIC – Strafe reduziert

Im Zuge der Ermittlungen gab die ESIC außerdem eine vorzeitige Wiedereinsetzung des russischen CS2-Profis Erkhan „gokushima“ Bagynanov bekannt. Der Spieler war ursprünglich wegen eines Verstoßes gegen den Verhaltenskodex zwei Jahre lang gesperrt, hatte jedoch aktiv mit den Behörden kooperiert und interne Informationen offengelegt, die mehrere schwerwiegende Verstöße aufdeckten.

Dank seiner Kooperation wurde seine Strafe reduziert – ein seltener Vorgang in der Geschichte der Kommission. Die von gokushima bereitgestellten Daten führten zur Sperrung mehrerer anderer Spieler:

SpielernameDauer der Sperre
Aleksandr „Ruler“ Maximov5 Jahre
Dmitriy „propleh“ Senigov5 Jahre
Petr „timeagento“ Markheev5 Jahre
Egor „zLy“ PolyakovLebenslang

Die ESIC bestätigte, dass gokushimas Aussagen auch in einem weiteren laufenden Verfahren zum Thema Wettbetrug im CS2-Umfeld Verwendung finden. Seine Kooperation gilt intern als Beispiel für erfolgreiche Integritätsarbeit und für den Mehrwert transparenter Zusammenarbeit zwischen Spielern und Aufsichtsbehörden.


Bedeutung der Untersuchung für die Esports-Szene

Die vorläufige Sperre von Team SENZA ist die jüngste in einer Reihe von Fällen, mit denen die ESIC versucht, den professionellen Esport von Matchfixing, Wettbetrug und Identitätsmissbrauch zu säubern. In den vergangenen Jahren hatte die Kommission mehrfach betont, dass die Integrität des Wettbewerbs oberste Priorität habe – auch auf Kosten kurzfristiger sportlicher Beteiligung.

„Wir handeln vorsorglich, um den fairen Wettbewerb zu schützen“, so ein Sprecher der ESIC. „Unsere Aufgabe ist es, Transparenz und Vertrauen in die Szene zurückzubringen.“

Für die Organisation SENZA bedeutet die Suspendierung einen massiven Rückschlag. Nicht nur ihre Teilnahme an kommenden Turnieren steht auf dem Spiel – auch das Vertrauen von Sponsoren und Ligabetreibern hängt nun vom Ergebnis der Untersuchung ab.


Ein Weckruf für den Esport

Der Fall Team SENZA verdeutlicht einmal mehr, wie eng die Balance zwischen sportlichem Ehrgeiz und Regelkonformität im Esport geworden ist. Mit zunehmendem finanziellen Druck und wachsender Popularität steigt auch das Risiko von Korruption und unethischem Verhalten.

Die ESIC bleibt dabei eine der wichtigsten Institutionen, wenn es darum geht, professionelles Verhalten zu sichern und die Glaubwürdigkeit des Esports langfristig zu schützen.

Bis zur endgültigen Entscheidung bleibt Team SENZA gesperrt – ein klares Signal, dass Verstöße gegen die Integrität des Wettbewerbs im modernen Esport keinen Platz haben.