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Streamer fordern mehr Prozente von Twitch

Tausende Twitch-Streamer haben sich zusammengetan und üben Druck auf die Firma aus. Ihr Forderung: mehr Einnahmen an die Streamer.... Leni | Januar 5, 2022

Tausende Twitch-Streamer haben sich zusammengetan und üben Druck auf die Firma aus. Ihr Forderung: mehr Einnahmen an die Streamer. Vor allem kleinere Streamer haben sich an der Kampagne beteiligt.

Twitch ist nicht gerade großzügig mit den Prozenten die sie an die Streamer vergeben und deshalb gibt es jetzt eine Kampagne, die fordert, dass mehr Prozente an die Menschen und nicht an die Firma gehen sollen. Im Moment bekommen Affiliates gerade mal 50-50, Partner bekommen entweder 60-40 oder 70-30, wobei die Partnerbedingungen aber nicht öffentlich ausgehandelt werden.

Die Leute hinter der Kampagne

Die Kampagne wurde von SaltyWyvern ins Leben gerufen und wird von Twitch-Partner ChrispyGameplay angeführt. Zusammen mit mehreren anderen Streamern haben sie sich an Twitch gewandt und fordern, dass Affiliates 70-30 bekommen und Partner 80-20. Der Beitrag auf “User Voice” hat schon über 5000 Stimmen und haben damit klargemacht, wie viele Streamer sich bessere Bedingungen wünschen.

Der Vorschlag auf der Plattform “User Voice” fordert auch eine Senkung der Mindestauszahlung für Partner und Affiliates. Der liegt momentan bei 100 Dollar. Das entspricht den Einnahmen von etwa 40 Abos, was vor allem für kleinere Streamer schwer zu erreichen sein kann. Deshalb wird die Kampagne auch hauptsächlich von kleineren Streamern unterstützt.

Twitch als Monopol

Das Problem an Twitch ist, dass es in Bezug auf Streaming im Grunde eine Monopol-Stellung hat und es sich sozusagen leisten kann, ihren Streamern einen größeren Prozentsatz abzuknöpfen. Obwohl Facebook und Youtube-Gaming dem Streaming-Riesen bereits auf den Fersen ist und ganz schön nachzieht, sind sie bei weitem nicht da wo Twitch ist. Twitch dominiert den Markt mit ca. 70% und liegt weit vorne bei den geschauten Stunden.

Nach wie vor gilt Twitch als “beliebteste” Plattform – das ist ein Vorteil aber gleichzeitig auch ein Nachteil, denn momentan setzt Twitch einfach nur alle Karten darauf, dass sie so beliebt und so groß sind. Ihre Beliebtheit lockt weiterhin Streamer an, aber das ist im Grunde auch schon alles was Twitch zu bieten hat.
Das heißt sie haben keinen Ansporn ihren Streamern mehr Geld zu überlassen und können durch ihre Macht den Markt kontrollieren.

Twitch mag zwar beliebter sein, aber die anderen Plattformen haben definitiv die besseren Deals. YouTube Gaming bietet eine Aufteilung von 70/30 der Einnahmen. Facebook Gaming bietet ein noch besseres Angebot – dort dürfen die Streamer ihre gesamten Einnahmen bis 2023 behalten. Wie die Aufteilung danach aussieht ist allerdings unklar. Man kann aber davon ausgehen, dass sie trotzdem besser sein wird als bei Twitch, weil Facebook Gaming natürlich auch wachsen will und deshalb seine Streamer mit guten Deals anlockt.

Wird die Kampagne wirklich etwas verändern?

Wie so oft mit Twitch ist es leider unwahrscheinlich, dass sich was tut. Twitch ist meistens relativ passiv und ist schon berühmt-berüchtigt dafür, dass sie sich eigentlich nicht um ihre Streamer kümmern. Von daher scheint es eher unrealistisch zu sein, dass sie den Forderungen der Streamer nachkommen. Obwohl sich Twitch damit im Grunde auf lange Sicht auch einen Gefallen tun würden; ihre natürliche Marktdominanz plus bessere Deals für die Streamer, würde das dazu führen, dass es Facebook und Youtube Gaming noch viel schwerer hätten den Streaming Giganten jemals einzuholen.

Und Twitch würde es auch nicht weh tun, ein paar Prozente an ihre Streamer abzugeben. Reich genug sind sie ja schon. Twitch wird momentan auf 5 Milliarden Dollar Net Worth geschätzt.