Der Wettbewerb unter den Esport-Turnieren verschärft sich. Während die Popularität und die Unterstützung weiter wachsen, tauchen neue Ligen in der Szene auf, die ins Rampenlicht der Community rücken. Dadurch hat sich die Wettbewerbslandschaft schneller denn je entwickelt. Dadurch haben einige ältere und etablierte Turniere nun Schwierigkeiten, mit den aktuellen Trends Schritt zu halten.
Das The International, das größte Dota 2 – Event aller Zeiten, ging in diesem Jahr in seine 14. Runde. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Saisons sieht die Zukunft von diesem Turnier jedoch düster aus. Kann die TI jemals wieder zu ihrer glorreichen Position zurückkehren, insbesondere das kommende Turnier 2025?
Der Niedergang der Preisgelder
Das TI ist seit jeher für ihre rekordverdächtigen Preisgelder bekannt. Die Saison 2021 schockierte die Fans und die Community mit einem erstaunlichen Preispool von 40.018.195 Dollar. Leider war das auch der größte Indikator für den Niedergang vom TI in der Wettbewerbsszene. In den letzten Jahren sind die Preisgelder dramatisch gesunken, wie die Aufzeichnungen zeigen:
- 2021: 40.018.195 Dollar
- 2022: 18.930.775 Dollar
- 2023: 3.380.455 Dollar
- dieses Jahr: 1.600.000 Dollar (Basispreispool)
In den vorangegangenen Spielzeiten vom The International wurde ein Teil des Umsatzes in den Preispool einbezogen. Es ist offensichtlich, dass das gewaltig zum Wachstum des Preispools beiträgt. Valve hat jedoch Änderungen am Spiel vorgenommen, zu denen auch die Abschaffung der Battle-Pässe gehört. Das führte zu Bedenken hinsichtlich des Prestiges und der Fähigkeit, globale Top-Talente anzuziehen, nachdem das Preisgeld deutlich gesunken war.
Veränderungen im kompetitiven Ökosystem
Valve hat mit der Umstrukturierung von Dota 2 auch große Veränderungen im Wettbewerbs-Ökosystem vorgenommen. Nach 2023 wurde das DPC-System abgeschafft, was sowohl die Spieler als auch die Mitarbeiter betraf. Mit der Abschaffung verloren viele Tier-2-Teams ihre stabile Einkommensquelle. Als dann neue Turnierveranstalter auf den Plan traten, erregten sie sofort die Aufmerksamkeit der Spieler und der Community. Zu diesen beliebten Turnieren gehören:
- BLAST und CCT sind in den DOTA 2 Turnierbereich eingestiegen.
- Die PGL organisiert wieder DOTA 2 Turniere.
- Der Zeitplan für nächstes Jahr ist jetzt voll mit verschiedenen Turnieren.
Der Aufschwung der alternativen Events
Mit dem Aufkommen anderer Turniere, die die von Valve hinterlassene Lücke füllen, schwindet auch der Stellenwert des TI. Ein neuer Wettbewerb ist entstanden, der den Preispool von The International herausfordert. Dabei handelt es sich insbesondere um die Riyadh Masters, die sich zu einem großen jährlichen Event mit einem hohen Preisgeld entwickelt haben.
Trotz des massiven Rückgangs in diesem Jahr bleibt das Preisgeld unter den Dota 2-Turnieren wettbewerbsfähig.
Riyadh Masters 2022: 4 Millionen Dollar
Riyadh Masters 2023: 15 Millionen Dollar
Riyadh Masters 2024: 5 Millionen Dollar
Spielerbasis und Zuschauerzahlen
Trotz des Rückgangs der Preisgelder und der Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft ist die TI stolz auf ihre stabile Spieler- und Zuschauerzahl. Das zeigt, wie etabliert die Liga ist und wie sehr sie von ihrem Publikum unterstützt wird. Ihre jüngsten Zuschauerzahlen sind beachtlich hoch.
Im Mai 2024 erreichte die Spielerzahl einen Spitzenwert von 951.239. In der Zwischenzeit ist die Zuschauerzahl auf Twitch stabil, mit Spitzen bei wichtigen Ereignissen. Insgesamt ist es eine erstaunliche Leistung, dass die TI ihre Hunderttausende von Spielern über ein Jahrzehnt lang halten konnte.
Was uns beim TI 2025 erwartet
Insgesamt gibt es ein paar Grauzonen in der Zukunft vom TI, aber das bedeutet nicht, dass sie deutlich unter den Top-Ligen sind. Außerdem sind die Vorbereitungen für TI 2025 in vollem Gange, da mehrere Gerüchte und Leaks kursieren.
Es wird vermutet, dass die nächste Saison von The International in China stattfinden könnte. Obwohl das noch nicht bestätigt ist, bedeutet es nur, dass Valve versucht, das Interesse an Dota 2 auf dem asiatischen Markt neu zu entfachen. Angesichts der Entwicklung von den Preispools ist es allerdings unwahrscheinlich, dass die TI 2025 einen großzügigen Betrag anbieten wird. Möglicherweise müssen sie neue Finanzierungsmodelle oder Partnerschaften erkunden und umsetzen.
Was die Produktion angeht, so hat Valve eine laufende Produktionspartnerschaft mit PGL. Sie sind sowohl an der TI-Produktion als auch am kommenden CS2 Major in Shanghai beteiligt. Damit könnten sie die Qualität der TI 2025 beeinflussen, wenn sie gut abschneiden.
Fazit
Das International hat sich bereits in die Geschichte der Esport-Turniere auf der ganzen Welt eingegraben. Es hat immer wieder Rekorde aufgestellt, vor allem mit seinem spektakulären Preispool. Außerdem wurden dort einige der größten und spannendsten Spiele aller Zeiten ausgetragen. Was das TI jetzt erlebt, ist Teil der Herausforderungen, denen sich eine erfahrene Liga stellen muss. Es ist normal, dass man mit den Trends in der schnell wachsenden Wettbewerbsszene nicht zurechtkommt. Sie können immer noch Anpassungen vornehmen, vor allem weil sie über eine etablierte Spielerbasis verfügen. Daher ist es verfrüht zu behaupten, dass Dota 2 „ausstirbt“. Obwohl noch keine Details bestätigt sind, ist es nicht unmöglich, dass das Turnier auf dem asiatischen Markt, insbesondere in China, stattfindet. Außerdem könnte sich die Produktionsqualität für die Spieler verbessern, weil Valve bei den kommenden Turnieren mit PGL zusammenarbeiten wird.