Die Esport Organisation der Sentinels befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und hat Ende letzter Woche eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um sich über Wasser zu halten. Dabei sind sie durchaus in die Kritik geraten, denn die Spielergehälter sind sehr hoch und man fragt sich, wie gut die Sentinels gewirtschaftet haben und wie nahe sie dem finanziellen Ruin jetzt sind.
Laut einem Memorandum auf der StartEngine-Crowdfunding-Seite von den Sentinels hat die Organisation Einblicke in die Finanzen gegeben. Dabei lässt sich erkennen, dass das Unternehmen unglaublich viel Geld für Gehälter von Spielern, Managern, Streamern, etc. hingeblättert hat. Die Sentinels haben Lineups in VALORANT, Apex Legends und Halo.
Sentinels versuchen Crowdfunding, um am Leben zu bleiben
Ende letzter Woche wurden die Sentinels auf der Investor-Crowdfunding-Plattform StartEngine gelistet. Angeblich haben in der Anfangsphase über 100 Einzelinvestoren Anteile reserviert. Das ermöglicht es den Fans, sich mit eigenem Geld an der Esport-Organisation zu beteiligen, und je mehr man ausgibt, desto mehr Vorteile bekommt man, zum Beispiel sogar eine Führung durch das Büro der Sentinels (dafür muss man allerdings einiges ausgeben).
Sentinels Is At Risk Of Running Out Of Money
Sentinels is currently spending over 700K a month, and can currently only run for 2-3 months if the crowdfunding efforts fail.
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— Valorant Updates (@ValorantUpdated) 8. August 2023
Die Sentinels sind auf ihre finanzielle Situation eingegangen und haben erklärt, dass sie sich in finanziellen Schwierigkeiten befindeen und dass die Organisation kurz davor steht, pleite zu gehen. In dem Memo heißt es, dass wenn das Unternehmen es nicht schafft, zusätzlich Geld zu beschaffen, nur noch 2-3 Monate lang operieren können wird. Außerdem heißt es, dass das Unternehmen, wenn es sein maximales Finanzierungsziel von über 1,2 Millionen Dollar erreicht, sich vier bis fünf Monate lang über Wasser halten kann.
Laut dem Dokument geben Sentinels fast 700.000 Dollar pro Monat für die Gehälter von Spielern, Mitarbeitern und Content Creator aus – der CEO, Rob Moore, bekommt ein Jahresgehalt von 360.000 Dollar. Bei einem solchen Verbrauch ist es nicht verwunderlich, dass die Organisation in Schwierigkeiten steckt.
Neben dem Crowdfunding haben die Sentinels auch andere Initiativen angekündigt, um die Fans einzubinden. Mitte Mai hat die Organisation die Sen Society ins Leben gerufen, einen Abonnementservice, der den Fans exklusiven Zugang zu Spielern, Content und Fanartikeln ermöglicht.
Kritik aus der Esport Community wegen zu hohen Ausgaben
Mehrere Vertreter aus der Esport-Branche haben die Sentinels wegen ihren überhöhten Ausgaben kritisiert. Rob Stamey von G2 Esports in Nordamerika sagte zu den Ausgaben folgendes: “Wir sollten uns nicht wundern, wenn alles sch***** wird, weil “Egos” den Lebensunterhalt von Menschen in den Sand gesetzt haben, basierend auf Geschäftsentscheidungen, die sie getroffen haben und die meistens eher ihnen selbst als dem Kern des Unternehmens, den Mitarbeitern und Spielern zugutekommen”, sagte er. Und auch Ex G2 CEO Carlos Ocelote hat seine Meinung dazu.
Hope you secure the funding
A lot of work goes into building something like this and your marketing's been spectacular
However you pay too much and you should fire everyone in charge of approving compensation packages
Not only have you fucked everyone else, but also yourselves
— ⭕️ Carlos👌🏼ROcelote (@Carlos_ROcelote) 8. August 2023
“Vor ein paar Wochen habe ich gesagt, dass Crowdfunding für ein Unternehmen, das sich so spät auf dem Weg befindet, eine Red Flag und ein Eingeständnis der Niederlage ist. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schlimm sein würde. Sie nähern sich buchstäblich der Grenze der rechtlichen Anforderungen, die für RegCF-Crowdfunding erforderlich sind. Selbst wenn sie die Mittel erhalten, könnten sie untergehen”, findet der Esport-Journalist Jacob Wolf.
Bis jetzt haben die Sentinels schon 65.000 Dollar mit Crowdfunding gesammelt. Das wird allerdings nicht mal ausreichen, um einen Monat lang alle Gehälter zu bezahlen, vorausgesetzt die Gehälter wurden nicht gekürzt.