Ausnahmsweise geht es mal nicht um Blizzard, sondern um Sony. Leider ist es ehrlich gesagt keine sonderlich große Überraschung zu erfahren, dass noch ein weiterer Spielekonzern wegen Diskriminierung verklagt wird. Anscheinend geht es bei Sony ähnlich wie bei Blizzard hinter den Kulissen zu.
Sony ist eine Klage ins Haus geflattert, in der es um ungleiche Bezahlung, unrechtmäßige Kündigungen und andere Fälle von geschlechtsspezifischer Diskriminierung geht. Vor kurzem hat eine ehemalige Mitarbeiterin aus der IT-Abteilung von Sony eine Klage beim kalifornischen Bezirksgericht eingereicht.
Ein Einzelfall?
Der Name der Klägerin ist Emma Majo. Majo ist zwar momentan die einzige Klägerin, aber die Klage zielt auf eine größere Gruppe von weiblichen Angestellten ab, sowohl gleichgeschlechtlichen als auch transsexuellen, die in der kalifornischen Niederlassung von Sony von vor bis zu vier Jahren gearbeitet haben. Anscheinend wurde Majo am Anfang des Jahres gekündigt.
Die Frage ist, ob Sony eine “systematische Geschlechterdiskriminierung” begangen hat, indem es kein standardisiertes Vergütungssystem eingeführt hat und das dann dazu verwendet hat, Männer besser zu bezahlen als Frauen – und männlichen Mitarbeitern mehr Chancen einzuräumen – oder nicht.
Sony Playstation is under fire after and facing litigation after allegations of gender discrimination and wrongful termination were brought to light by former employee Emma Majo who has plans to expand the suit to a class-action lawsuit.#sony #lawsuit #discrimination pic.twitter.com/BerOiMDqdx
— Akshon Esports (@akshonesports) 24. November 2021
Majo sagte, dass in ihrer Abteilung das Geschlechterverhältnis zwischen Männern und Frauen etwa 60:40 betrug, als sie anfing. Laut der Klage dominieren jetzt die Männern am Arbeitsplatz. Einige der Details, die sich auf Majos persönliche Situation beziehen, sind ziemlich verstörend und deuten auf eine breiter gefächerte Geschlechterdiskriminierung hin.
Sexistisches Verhalten von Vorgesetzten
In der Klage behauptet Majo beispielsweise, dass ein Vorgesetzter die Tür nicht schloss, wenn er mit einer Frau allein in einem Raum war. Sie behauptet, derselbe Vorgesetzte habe sich geweigert, sie direkt anzusprechen, wenn die beiden in einer Besprechung neben “einem männlichen Kollegen” waren; er habe nur mit den Männern gesprochen.
"Majo alleges she was fired last month after submitting a gender bias complaint to Sony. In her suit, she says Sony in a letter told her she was being terminated because it was dissolving one of its departments, which she says she was not even a member of."
— Misty K Snow (@MistyKSnow) 24. November 2021
Majo wurde außerdem sechs Jahre lang bei Beförderungen immer wieder übergangen und wurde sogar “effektiv degradiert”. Anfang dieses Jahres wandte sie sich in einem Brief an die Vorgesetzten und schilderte die Diskriminierung, die sie erlebt hatte. Kurz darauf wurde sie entlassen. Jetzt will Majo einen Prozess mit einer Jury.
Majo erhielt ihren Bescheid über das Klagerecht (ein Dokument, das es dem Kläger ermöglicht, eine Klage vor einem Bundesgericht einzureichen) von der kalifornischen Behörde für Fair Housing and Emplyment, derselben Behörde, die Anfang des Jahres eine Klage gegen Activision Blizzard einreichte, in der sie tief sitzende Belästigung, Diskriminierung und andere Verletzungen der Bürgerrechte geltend machte.
Bis jetzt hat Sony kein Statement zu der Klage von Majo abgegeben. Sobald es Updates zu dieser Situation gibt, erfahrt ihr sie hier bei uns auf Fragster.