Das Sportministerium in der Ukraine hat sieben CS:GO-Spieler auf eine rote Liste gesetzt, die gegen die Reisebestimmungen für Kriegszeiten verstoßen haben. Die Spieler sind nicht sofort nach dem Turnier nach Hause in die Ukraine zurückgekehrt.
Vor wenigen Tagen wurden sieben Spieler, die am BLAST Paris Major teilgenommen haben, auf eine rote Liste des ukrainischen Sportministeriums gesetzt. Sie haben gegen die Reisebestimmungen des Landes verstoßen haben, weil sie nach Turnieren nicht wieder sofort in die Ukraine zurückgekehrt sind. Neben den 7 Spielern stehen auch noch 229 andere Athleten auf dieser Liste.
Strenge Regeln für Ein- und Ausreise von männlichen Athleten
Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist wurde ein Gesetz eingeführt, das allen männlichen ukrainischen Staatsbürgern zwischen 18 und 60 Jahren verboten hat, das Land zu verlassen. Stattdessen mussten die Männer bleiben und für ihr Land kämpfen. Allerdings gibt es dafür Ausnahmen und eine davon sind Sportveranstaltungen. Dafür genehmigt das Sportministerium des Landes bestimmte Reisen, sofern die Sportler nach dem Wettkampf sofort wieder in die Ukraine zurückkehren – und genau das haben viele Sportler nicht getan.
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— MONTE ESPORTS 🇺🇦 (@Monte_Esports) May 22, 2023
Am Freitag, den 26. Mai, veröffentlichte das ukrainische Ministerium für Jugend und Sport eine Liste von 236 Sportlern, die nicht zu dem von ihnen erwarteten Zeitpunkt zurückgekehrt waren. Darunter sind auch 7 ukrainische CS:GO Profis.
Diese Esport-Spieler sind Volodymyr “Woro2k” Veletnjuk, Viktor “sdy” Orudzhev und Serghij “DemQQ” Demchenko von Monte, plus ihr CEO, Dmytro Vovk.
Die anderen vier Spieler sind Aleksei “alex666” Yarmoshchuk, Arsenyj “cptkurtka023” Derevynskyj, Mykhajlo “OWNER” Lymar und Denys “amster” Ljashenko von B8.
Monte rudert zurück
Monte hatte großen Erfolg beim BLAST Paris Major und setzte sich gegen viele bekannte Teams durch. B8 nahm kurz vor dem Hauptturnier am europäischen RMR A-Qualifikationsturnier teil. Nach der Veröffentlichung der Liste entschuldigte sich Monte beim Ministerium und erklärte die Situation via Telegram.
In der Erklärung von Monte hieß es, dass die Organisation vom Sportministerium die Erlaubnis bekommen hatten, bis zum 16. April an der europäischen RMR-B-Qualifikation teilzunehmen. Monte entschied sich dann aber dafür, die Beschränkung zu umgehen und bis zum Ende des Majors am 21. Mai zu bleiben. Bis jetzt ist nicht ganz klar, wo sich der CEO von Monte aufhält.
playing against @apeksgg in @ESLCS challenger league final, playing with all different setup mouse mousepad headset keyboard so not feeling comfortable in the last 3 officials because i lost my bag waiting for gear to arrive
— BOROSCS (@boroscs) May 27, 2023
Währenddessen reiste Sdy nach Polen, wo er an den Online-Spielen der ESL Challenger League teilnahm. Er plant anscheinend, in ein paar Tagen in die Ukraine zurückzukehren. B8 hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, dass einige seiner Spieler auf der roten Liste des Landes stehen.
Monte entschuldigte sich bei dem Ministerium und versuchte die Situation noch zu retten, indem sie die Ukraine in den Vordergrund stellten: “Wir haben die Ukraine verherrlicht und es bis ins Viertelfinale des größten Turniers geschafft. Sie riefen vor einem Millionenpublikum ‘Ruhm für die Ukraine’. Sie haben in ihren Interviews den Krieg erwähnt.
Sie hielten Treffen ab, um den Streitkräften der Ukraine zu helfen. Und wir werden weiterhin alles tun, um unser Land angemessen zu vertreten. Wir entschuldigen uns beim Ministerium für Jugend und Sport der Ukraine dafür, dass wir nicht rechtzeitig nach Hause zurückgekehrt sind, um all das zu ermöglichen.”
Ob dieses Statement die Strafe der Organisationen und der betroffenen Spieler mildern wird, ist unklar. Im Moment weiß auch noch niemand, wie genau diese Strafe aussehen wird, im schlimmsten Fall dürfen die Profis wahrscheinlich gar nicht mehr ausreisen oder es wird ihnen zumindest deutlich erschwert werden.