Der mongolische Esport-Profi Azbaya „Senzu“ Munkhbold sprach erstmals offen über eine schwierige Phase seines Lebens vor seinem Wechsel zu The MongolZ. Der Spieler, der zuvor in mehreren Kontroversen rund um Schulden, Glücksspiel und nicht bezahlte Gehälter stand, schilderte, wie er nach turbulenten Monaten neuen Halt bei einem der erfolgreichsten Teams Asiens fand.
„Ich bin freiwillig gegangen – es war zu 100 % meine Entscheidung“
Senzu stellte klar, dass sein Abschied von The NKT nicht auf Disziplinarmaßnahmen oder Druck durch die Organisation zurückzuführen war. Er habe das Team aus freien Stücken verlassen.
„Es gibt ein Missverständnis über meinen Abgang bei NKT. Ich bin von mir aus gegangen, das war zu 100 % meine Entscheidung. Ursprünglich wollten sie, dass ich nur sieben Tage auf Probe spiele. Am Ende blieb ich sechs Monate und bekam nur zwei Gehälter.“
– Azbaya „Senzu“ Munkhbold
Der Spieler erklärte weiter, dass auch Coach Machinegun, der zu dieser Zeit eng mit ihm zusammenarbeitete, nicht vollständig bezahlt wurde – trotz seines Engagements für das Team.
Schulden, unbezahlte Löhne und Verzweiflung
Nach der Vertragsauflösung mit The NKT gerieten Senzu und seine Teamkollegen in eine prekäre Lage. Laut seinen Aussagen habe die Organisation ihre finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllt, sodass die Spieler während des Bootcamps ihre Lebenshaltungskosten selbst tragen mussten.
„Nachdem wir gegangen waren, saßen wir zehn Tage lang im Bootcamp des Valorant-Teams von NKT fest. Wir mussten unser eigenes Geld verwenden, um über die Runden zu kommen. Als wir nach Hause zurückkehrten, hatten wir nichts mehr. Machinegun hatte gerade ein Baby bekommen und brauchte Hilfe. In dieser Situation trafen wir die schlechtesten Entscheidungen unseres Lebens.“
– Azbaya „Senzu“ Munkhbold
Senzu gab zu, in dieser Zeit Fehler gemacht zu haben, betonte jedoch, dass ihn diese Erfahrungen stärker und reflektierter gemacht hätten.
„The MongolZ haben all meine Probleme gelöst“
Mit dem Wechsel zu The MongolZ änderte sich alles. Die Organisation half Senzu, seine Schulden zu begleichen und die offenen Finanzstreitigkeiten mit NKT endgültig zu klären.
„Als ich zu The MongolZ kam, haben sie all meine Probleme gelöst – sie haben das Lösegeld bezahlt und meine Schulden bei NKT beglichen. Ich möchte keine Feinde haben und die Vergangenheit nicht ändern, weil sie mich zu dem gemacht hat, der ich heute bin.“
– Azbaya „Senzu“ Munkhbold
Der 23-Jährige fand bei The MongolZ nicht nur sportlichen Erfolg, sondern auch persönliche Stabilität und Unterstützung – sowohl finanziell als auch mental.
Rückschlag: Senzu auf der Ersatzbank
Vor wenigen Tagen wurde Senzu jedoch auf die Bank gesetzt – der erste größere Kaderwechsel bei The MongolZ seit über zwei Jahren. Die Organisation nannte keine konkreten Gründe, erklärte jedoch, die Entscheidung sei nach gemeinsamen Gesprächen zwischen Spielern und Management getroffen worden.
Senzu bleibt weiterhin unter Vertrag, seine Zukunft im Team gilt aber als ungewiss.
The MongolZ: Mongolischer Triumphzug auf der Weltbühne
The MongolZ zählt zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Teams der asiatischen Counter-Strike-2-Szene. Das Team gewann 2024 den YaLLa Compass, die Thunderpick World Championship sowie 2025 den Esports World Cup – und bewies damit, dass mongolische Esport-Teams mittlerweile mit den besten der Welt konkurrieren können.
Ein Spieler zwischen Krise und Neuanfang
Die Geschichte von Senzu zeigt, wie dünn die Linie zwischen Misserfolg und Wiederaufstieg im professionellen Esport sein kann. Nach Jahren finanzieller Unsicherheit und persönlicher Krisen fand der Mongole bei The MongolZ neue Stabilität, Anerkennung und eine zweite Chance.
Auch wenn seine Zukunft im Team derzeit offen ist, bleibt Senzus Weg ein Beispiel dafür, wie Zusammenhalt, Transparenz und Verantwortung im Esport über Karrieren entscheiden können.
