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Russen machen Gesetz für Esport-Events ohne Publisherlinzenz

Das russische Sportministerium hat eine Initiative vorbereitet, die die Durchführung von Esports-Turnieren ohne Lizenzvereinbarungen mit den Urheberrechtsinhabern ermöglichen soll.... Daniel | November 18, 2023

Das russische Sportministerium hat eine Initiative vorbereitet, die die Durchführung von Esports-Turnieren ohne Lizenzvereinbarungen mit den Urheberrechtsinhabern ermöglichen soll. Dies geschehe als Reaktion auf “ignorante Anfragen” der Organisatoren, so die russischen Medien Kommersant.

Sie fügen hinzu, dass das große Esports-Festival “Games of the Future”, bei dem Dota 2 und CS2 gespielt werden, Berichten zufolge bisher keine solchen Vereinbarungen getroffen hat.

Das Gesetz schlägt vor, die Spiele und/oder die Ausrüstung bei Esports-Events ohne eine Lizenz zu verwenden, die aufgrund der Sanktionen schwer zu erhalten ist. Die angesammelten Gelder werden an eine neue öffentliche Einrichtung überwiesen, die sie drei Jahre lang aufbewahrt. Wenn die Urheberrechtsinhaber das Geld nicht einfordern, wird es zur Unterstützung russischer Entwickler oder des Esports-Verbandes verwendet. Das ist ein super Schleier, der die Russen etwas unangreifbarer machen würde, da sie immer behaupten könnten, dass sie das Geld ja “nur zwischenlagern” und die Publisher es sich eigentlich noch holen könnten.

Phygital-Die Zukunft in Russland

Die staatlich geförderten “Spiele der Zukunft” werden im Februar 2024 in Kasan stattfinden. Sie beinhalten CS2, Dota 2, Warface und weniger populäre Disziplinen. Sie alle werden im so genannten “Phygital”-Format ausgetragen, einer Mischung aus physischer und spielerischer Aktivität. Eigentlich eine coole Idee, die Esports mehr Legitimität in den älteren Generationen geben könnte, aber völlig unnötig ist um die allgemeine Entwicklung des Massenphänomens zu beschleunigen. Vor allem mit der Isolierten Position, in der sich Russland mittlerweile befindet wird sich “Phygital” wohl nicht unbedingt weltweit verbreiten.

Es gibt zwei Arten der Lizenzierung von Esports-Events: durch eine offene Lizenz oder eine direkte Vereinbarung mit einem Publisher. Bei Turnieren mit offener Lizenz wird davon ausgegangen, dass der Veranstalter alle Bedingungen einhält, die Beschränkungen enthalten können, z. B. die Höhe des Preisgeldes, die Übertragung oder den Ticketverkauf. Bei einer direkten Vereinbarung wird eine Summe für die Lizenz an den Urheberrechtsinhaber gezahlt.

Mögliche Folgen für Spieler

Laut dem Experten der “Kommersant” könnte es in Zukunft Konsequenzen für russische Sportler geben, die an nicht lizenzierten Veranstaltungen teilnehmen wollen. Eine davon könnte der Ausschluss des Publishers, gegen dessen Lizenz verstoßen wurde, von internationalen Turnieren sein. Das wäre besonders hart für CS2 und Dota 2 Profis, die dann nicht an den Majors oder dem The International teilnehmen dürften, den größten Events in diesen Spielen.

Damit wären sie selbstverständlich auch für Organisationen, die sie unter Vertrag nehmen könnten uninteressant, da die Teams selbstverständlich immer die hächsten Ambitionen verfolgen. Dementsprechend wäre damit eine lange Karriere im Esport für solche Spieler fast unmöglich.

Bisher haben sich die Publisher noch nicht zu den Ideen geäußert, wahrscheinlich wird abgewartet, bis das Gesetz spruchreif und in Kraft getreten ist.