DE EN CN BR ES RU
Image
Icon

Riot – Gericht gibt weiblichen Klägern Recht

Ein Gericht in Los Angeles hat heute mehrere Entscheidungen im Fall zwischen Riot Games und tausenden weiblichen Angestellten getroffen,... Adrian | Januar 26, 2021

Ein Gericht in Los Angeles hat heute mehrere Entscheidungen im Fall zwischen Riot Games und tausenden weiblichen Angestellten getroffen, die wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung und sexueller Belästigung klagen. Die Frauen haben vor einiger Zeit Klage gegen Riot Games eingereicht und seit dem auf eine Entscheidung des Gerichts gewartet.

Was genau bedeutet das?

Berichten zufolge hat das Gericht entschieden, dass die Klägerinnen, die eine Schiedsvereinbarung unterschrieben haben, wahrscheinlich “geschlechtsspezifische Belästigungs-, Diskriminierungs- und Vergeltungsansprüche” vor ein geheimes Schiedsgericht bringen müssen, so Genie Harrison, die Anwältin der Klägerinnen. Das bedeutet, dass sowohl Riot als auch die weiblichen Angestellten die Entscheidung eines privaten Richters respektieren müssten. Diese Angestellten können jedoch immer noch ihre gesetzlichen Ansprüche auf Lohngleichheit vor Gericht einklagen.

Abb.: Proteste gegen Riot Games

Eine Klägerin, die nie eine Schiedsvereinbarung unterschrieben hat, kann alle ihre Ansprüche in ihrem eigenen Namen vor Gericht einklagen. Riot wurde außerdem angewiesen, alle früheren Abfindungs- und Aufhebungsvereinbarungen vorzulegen, was das Unternehmen Berichten zufolge ablehnte. “Riot sieht sich einer enormen Haftung in dem verbleibenden Gerichtsverfahren gegenüber
und muss nun auch mit möglicherweise hunderten von individuellen Schiedsverfahren kämpfen”, sagte Harrison in einer Erklärung. “Meine Kanzlei wird im Namen unserer Mandanten sofort ein Schiedsgerichtsverfahren einleiten und die Klagen wegen der gesetzlichen Lohngleichheit sowie die Sammelklage weiter verfolgen.”

Eine Einigung war eigentlich bereits getroffen

Beide Parteien hatten sich ursprünglich auf einen 10-Millionen-Dollar-Vergleich im Jahr 2019 geeinigt, der sich mit einer Sammelklage aus dem Jahr 2018 befassen würde, in der behauptet wird, dass Riot Frauen die gleiche Bezahlung verweigert und ihre Karrieren behindert hat. Das California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) war der Meinung, dass 10 Millionen Dollar nicht genug seien und schlug vor, dass die ca. 1000 weiblichen Angestellten, die diese Klage einreichten mehr als 400 Millionen Dollar verdienen.

Was hat zu der Klage geführt?

Die Klage wurde im Zuge einer dramatischen Serie von Enthüllungen eingereicht, beginnend mit einem Artikel der Spiele-Website Kotaku, in dem aktuelle und ehemalige Mitarbeiter einen Arbeitsplatz beschrieben, der von sexistischem Verhalten geprägt ist. In der Klage wurden Behauptungen aufgestellt, dass Riot eine “Men-first”, “Bro-culture” fördere, in der Belästigungen und unangemessenes Verhalten wie “sich in den Schritt greifen, phantom- humping und das ungefragte Senden von Fotos von männlichen Genitalien”. Außerdem gibt es Manager, die eine “hot girl list” in Umlauf brachten, in der weibliche Mitarbeiter nach ihrer Attraktivität eingestuft werden. All das blieb unkontrolliert.

Das Unternehmen hat etwa 2.500 Mitarbeiter in Niederlassungen auf der ganzen Welt und erwirtschaftete 2018 einen geschätzten Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar.