Riot ermittelt angeblich gegen CEO wegen Vorwürfen der Geschlechterdiskriminierung. Das Valorant und League of Legends-Studio Riot Games ermitteln gegen den CEO Nicolo Laurent wegen Vorwürfen der Geschlechterdiskriminierung und sexuellen Belästigung, nachdem eine Arbeitsklage beim Los Angeles County Superior Courts eingereicht wurde.
Von der eigenen Mitarbeiterin verklagt
Der Fall wurde von Sharon O’Donnell am 7. Januar in L.A.’s Stanley Mosk Courthouse eingereicht, wobei Riot Games und Laurent die beiden Angeklagten sind. O’Donnell war 2017 als Executive Assistant bei Riot Games angestellt und arbeitete dort bis Juli 2020. Sie verklagt nun ihr ehemaliges Unternehmen auf entgangenen Lohn, Krankheitskosten und allgemeine Schäden im Zusammenhang mit ihrer Beschäftigung, wie in der Klage dargelegt. Während ihrer Zeit bei Riot behauptet sie, hätte sie 10-Stunden-Tage mit vielen Überstunden und Einsätzen am Wochenende arbeiten müssen. Sie fordert nun eine Entschädigung für die bisher unbezahlten Stunden.
In der Klage wird auch behauptet, dass O’Donnell unrechtmäßig gekündigt wurde, nachdem sie sexuelle Annäherungsversuche von Laurent abgelehnt hatte. Als Reaktion auf die Vorwürfe kündigte Riot Games an, dass eine externe Firma eine Untersuchung der Vorwürfe durchführen wird, die von einem speziellen Komitee des Vorstands bearbeitet werden soll. “Unser CEO hat seine volle Kooperation und Unterstützung während dieses Prozesses zugesagt, und wir sind verpflichtet, sicherzustellen, dass alle Vorwürfe gründlich untersucht und angemessen gelöst werden”, sagte ein Sprecher von Riot Games gegenüber VICE Games.
Kündigung doch gerechtfertigt?
Das Unternehmen legte Wert darauf, sich sofort mit den Vorwürfen der unrechtmäßigen Kündigung auseinanderzusetzen. “Ein Thema, das wir sofort ansprechen können, ist die Behauptung des Klägers über die Trennung von Riot. Die Klägerin wurde vor über sieben Monaten aus dem Unternehmen entlassen, basierend auf mehreren gut dokumentierten Beschwerden von einer Vielzahl von Personen. Jede anderslautende Behauptung ist schlichtweg falsch.” Die Beschwerden gegen Laurent stehen in direktem Zusammenhang zu vergangenen Untersuchungen und Klagen gegen Riot Games, die behaupteten, es gäbe eine Kultur der Frauenfeindlichkeit und sexueller Diskriminierung im gesamten Unternehmen.
Über hundert Riot-Mitarbeiter haben im Mai 2019 aus Protest gegen das Unternehmen die Arbeit niedergelegt. 1000 weibliche Angestellte legten im Dezember 2019 eine Klage wegen Geschlechterdiskriminierung ein. Riot zahlte 10 Millionen Dollar an die Frauen des Unternehmens aus und versprach, an einem inklusiveren Umfeld zu arbeiten. In einem offenen Brief aus dem Jahr 2020 behauptete Laurent, er selbst habe den Vorstand von Riot gebeten, ihn zu feuern, wenn sie bis Januar 2020 “nicht genug Fortschritte … gemacht haben, um die demografischen Lücken in Bezug auf die Stimmung und die Aufstiegsrate von Riot signifikant zu reduzieren”.