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Riot entfernt Bwipo aus Worlds 2025 Musikvideo

fragster Jonas Oktober 9, 2025

Riot Games hat den belgischen League-of-Legends-Profi Gabriël „Bwipo“ Rau aus dem diesjährigen Worlds 2025-Musikvideo entfernt. Der Schritt folgt auf eine Welle der Kritik, nachdem Bwipo in einem Livestream gesagt hatte, Frauen sollten „nicht spielen, wenn sie ihre Periode haben“.

Ein symbolischer Einschnitt vor dem wichtigsten Event des Jahres

Bwipo war ursprünglich als Vertreter der amerikanischen Region im Musikvideo vorgesehen – eine prestigeträchtige Rolle, die normalerweise die besten Spieler der Saison hervorhebt. Nach seiner Entfernung wurde bestätigt, dass der amerikanische Kontinent in der finalen Version des Videos nicht mehr vorkommt. Damit verliert eine ganze Region ihre Repräsentation in einem der ikonischsten jährlichen League-of-Legends-Momente.

Für Riot Games ist dieser Eingriff weit mehr als eine reine Produktionsentscheidung. Das Worlds-Musikvideo hat in der Community eine enorme symbolische Bedeutung. Es steht jedes Jahr für den Start in die wichtigste Turnierphase des kompetitiven LoL-Kalenders – und wird millionenfach gestreamt. Entsprechend genau achtet Riot auf die öffentliche Wahrnehmung.

Konsequenzen für öffentliche Aussagen

Die Entfernung Bwipos zeigt, wie konsequent Riot Games mittlerweile auf öffentliches Verhalten seiner Spieler reagiert. Während ähnliche Kontroversen in der Vergangenheit häufig intern gelöst wurden, zieht der Publisher nun deutlichere Grenzen, wenn es um diskriminierende oder respektlose Äußerungen geht.

Insbesondere rund um ein globales Event wie die World Championship steht der Entwickler unter Beobachtung. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren verstärkt darauf geachtet, Themen wie Inklusion, Gleichberechtigung und Diversität in seiner Öffentlichkeitsarbeit hervorzuheben – etwa durch gezielte Initiativen im Broadcast und in den Ligen.

Bwipos Kommentar, in dem er Frauen die Fähigkeit zum kompetitiven Spielen während ihrer Periode absprach, steht diesem Anspruch diametral entgegen. Auch wenn der ehemalige Fnatic-Spieler seine Aussagen später relativierte, blieb die Reaktion der Community eindeutig: viele Fans, Caster und Content-Creator kritisierten die Wortwahl als herablassend und rückwärtsgewandt.

Auswirkungen auf die Region

Besonders hart trifft die Entscheidung die Fans der Americas, die in diesem Jahr auf einen Auftritt ihrer Spieler im Musikvideo verzichten müssen. Für die LCS und LLA ist das ein spürbarer Rückschlag in einem ohnehin schwierigen Jahr, in dem die nordamerikanische Szene mit Zuschauerzahlen und Teamrückzügen zu kämpfen hat.

Gleichzeitig sendet Riot damit ein klares Signal: Auch etablierte Spieler sind nicht unantastbar, und Fehlverhalten im öffentlichen Raum bleibt nicht ohne Folgen – selbst dann, wenn es sich um kulturell bedeutende Projekte wie das Worlds-Musikvideo handelt.

Zwischen Imagepflege und Verantwortung

Die Entscheidung dürfte langfristig auch als Präzedenzfall dienen. Riot positioniert sich damit deutlich in der Debatte um Verantwortung und öffentliche Kommunikation im E-Sport. Die Botschaft ist klar: Wer als Repräsentant auftritt, trägt auch die Pflicht, die Werte des Wettbewerbs zu respektieren.

Ob die Entfernung eines ganzen Regionssegments die richtige Maßnahme war, bleibt umstritten. Doch sie zeigt, dass Riot im Jahr 2025 keine Kompromisse mehr eingeht, wenn es um den Schutz des eigenen Images und die Wahrung einer inklusiven Öffentlichkeit geht.