Putin fordert, dass ausländische Spieleserver auf .ru umziehen müssen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor kurzem gesagt, dass Online-Spiele, die in Russland gespielt werden, auf die Domains mit “-.ru” umziehen müssen und ihre Server in Russland sein müssen. Das forderte er bei einem Treffen mit dem Rat für Sportentwicklung.

Der russische Präsident hat sich zu dem Server Problem geäußert und folgendes erklärt:

“Natürlich müssen sich die Server in Russland befinden. Wir lieben sowohl Kanada als auch die USA, aber dass sie mit uns Geld verdienen, vor allem auf eine für uns so negative Weise, warum lassen wir das zu? <…> Sie müssen es tun. Nicht nur “vorbereiten”, sondern es tun.”

Umar Kremlev, der Vertreter der Boxing Federation, hat behauptet, dass amerikanische und kanadische Unternehmen den größten Teil der Online-Spiele-Dienstleistungen anbieten. Ihm zufolge sind es “ungefähr 5 Milliarden Dollar Umsatz, die über die .com-Zone ins Ausland gehen”. Er schlug außerdem vor, ausländische Unternehmen zu zwingen, ihre Spiele in der .ru-Domäne zu registrieren und Software und Server im Land zu platzieren um alles nach Russland zu bringen.

Inwiefern wird diese Maßnahmen der Esport-Industrie schaden?

Wenn man russische Spieler von ausländischen Servern blockiert, dann wird es sie zwangsweise von Europa und anderen Ländern trennen. Es ist unwahrscheinlich, dass ausländische Unternehmen nach Russland umziehen, weil sie das sogenannte Landing Law einhalten müssen.

Das Landing Law ist ein Gesetz, das es den russischen Behörden, Gerichten und Strafverfolgungsbehörden ermöglichen soll, eine stärkere Kontrolle über ausländische Tech-Giganten auszuüben, die in Russland Geschäfte machen. Es verpflichtet die Eigentümer dazu, die für die Regierung zugänglichen Userdaten zu speichern.

In CS werden die Userdaten auf den Servern von Valve gespeichert, die sich im Ausland, vor allem bei uns in Europa, befinden. Valve hat keine russische Niederlassung. Allerdings hat die FACEIT vor einem Monat zum ersten Mal einen Server in Moskau eröffnet. Die User können sich dafür entscheiden, nicht auf dem russischen Server zu spielen. Riot Games hatte zuvor die League of Legends- und VALORANT-Wettbewerbe in der Region eingestellt, behielt aber ein Büro in dem Land.

Im Moment ist unklar, ob sich Putin mit dieser Idee wirklich durchsetzen wird, aber es sieht fast ganz danach aus. Der russische Präsident ist dafür bekannt, dass er nicht lange zögert und seine Vorstellungen relativ schnell umsetzt. Seit dem Krieg ist die Trennung von Russland und dem Rest der Welt immer klarer geworden, angefangen bei wirtschaftlichen Maßnahmen, bei denen Russland der Handel mit anderen Ländern verboten wurde, bis hin zum Esport, bei denen die russischen Profis ebenfalls oft von dem Rest der Szene getrennt wurden.