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PUBG Mobile kehrt nach vier Jahren nach Bangladesch zurück

fragster Leni April 17, 2025

Nach einer vierjährigen Sperre feiert das beliebte Battle-Royale-Spiel PUBG Mobile sein offizielles Comeback in Bangladesch. Die Entscheidung zur Wiederfreigabe wurde Anfang April 2025 von der Regierung in Dhaka bekannt gegeben, nachdem Entwickler und lokale Partner einer Reihe von Auflagen zugestimmt hatten. Die Rückkehr von PUBG Mobile wird sowohl von der Gaming-Community als auch von der Tech-Branche des Landes mit Spannung verfolgt.

Im Jahr 2021 wurde PUBG Mobile gemeinsam mit anderen mobilen Spielen wie Free Fire in Bangladesch verboten. Die Behörden begründeten das Verbot damals mit der “negativen Wirkung auf Jugendliche”, darunter angeblich steigende Fälle von Spielsucht, aggressive Verhaltensweisen und schulische Leistungsverluste. Insbesondere besorgte Elternverbände und konservative Kreise hatten massiven Druck auf die Regierung ausgeübt.

Diese Maßnahme war Teil einer umfassenderen Initiative zur Regulierung digitaler Inhalte im Land. Doch für viele Jugendliche bedeutete die Sperre das Ende eines wichtigen sozialen und unterhaltsamen Teils ihres Alltags. Viele Gamer wandten sich VPNs zu oder wechselten zu inoffiziellen Versionen des Spiels, was jedoch Sicherheitsrisiken mit sich brachte.

Das neue Lizenzierungsmodell

Die Wiederzulassung wurde ermöglicht durch eine Partnerschaft zwischen dem PUBG-Entwickler Krafton, Tencent und einem lokalen Telekommunikationsunternehmen. Die neue, angepasste Version des Spiels – lokal bekannt als „PUBG Mobile Bangladesh Edition“ – wurde speziell auf die kulturellen und sozialen Gegebenheiten des Landes zugeschnitten.

Laut offiziellen Angaben musste Krafton eine Reihe von Bedingungen erfüllen, darunter:

Begrenzung der Spielzeit: Spieler unter 18 Jahren dürfen täglich maximal drei Stunden spielen.

Kein Blut, keine Gewaltverherrlichung: Die In-Game-Grafiken wurden entschärft, Farben geändert (z. B. grüner „Rauch“ statt rotes „Blut“) und bestimmte Animationen entfernt.

Datenschutz & Serverstandort: Spielerdaten werden lokal in Bangladesch gespeichert und unterliegen dem Datenschutzrecht des Landes.

Jugendschutzfunktionen: Die App enthält Warnmeldungen, automatische Logout-Funktionen und elterliche Kontrolloptionen.

Reaktionen aus der Community

Die bangladeschische Gaming-Community reagierte mit Begeisterung. In sozialen Netzwerken wie Facebook und TikTok wurde der Hashtag #PUBGisBack innerhalb weniger Stunden millionenfach geteilt. Zahlreiche Streamer kündigten sofort Comeback-Streams an, während Esport-Teams anfingen, neue Turniere zu planen.

Einer dieser Spieler, der 21-jährige Arman Hossain, sagte gegenüber lokalen Medien: „PUBG war mehr als nur ein Spiel – es war eine Community. Ich freue mich riesig, dass wir jetzt wieder legal und sicher spielen können.“

Auch wirtschaftlich ist die Wiederzulassung von Bedeutung. Bereits vor dem Verbot hatte sich in Bangladesch eine kleine, aber schnell wachsende Esport-Szene entwickelt. Mit der Rückkehr von PUBG Mobile könnten neue Arbeitsplätze im Bereich Gaming, Streaming und Eventmanagement entstehen.

Kritik und offene Fragen

Trotz der Euphorie gibt es auch kritische Stimmen. Bildungsexperten warnen weiterhin vor den negativen Auswirkungen exzessiven Spielens. Einige Politiker fordern strengere Kontrollen und regelmäßige Evaluierungen. Außerdem bleibt abzuwarten, wie effektiv die neuen Schutzmaßnahmen in der Praxis funktionieren – insbesondere die Altersverifikation und die Spielzeitbegrenzungen.

Die Rückkehr von PUBG Mobile nach Bangladesch ist auf jeden Fall ein wichtiger Moment für die digitale Jugendkultur des Landes. Es ist ein Balanceakt zwischen Freiheit und Verantwortung, Unterhaltung und Schutz. Wenn das Modell in Bangladesch erfolgreich ist, könnte es auch als Vorbild für andere Länder dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen.