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Pokemon Go-Entwickler Niantic wegen Sexismus am Arbeitsplatz verklagt

Eine ehemalige Mitarbeiterin von dem Pokemon Go-Entwickler Niantic hat die Firma wegen Voreingenommenheit am Arbeitsplatz verklagt, nachdem sie behauptete,... Leni | Juli 9, 2023

Eine ehemalige Mitarbeiterin von dem Pokemon Go-Entwickler Niantic hat die Firma wegen Voreingenommenheit am Arbeitsplatz verklagt, nachdem sie behauptete, dass sie trotz einer Gehaltserhöhung schlechter bezahlt wurde als ihr männlicher Kollege.

Leider sind in der Esport- und Videospielbranche Klagen wegen Seximus keine Seltenheit mehr und zeigen, wieviel sich für die Frauen in der Branche noch ändern muss.

Neben Nintendo war es vor allem Activision Blizzard, die durch mehrere Skandale auffielen. Vor zwei Jahren wurden sie mit einer Reihe von Klagen wegen Sexismus am Arbeitsplatz konfrontiert, genauso wie auch PlayStation im gleichen Jahr. Jetzt wurde auch Niantic wegen Voreingenommenheit und Seximus am Arbeitsplatz verklagt.

Unfaire Bezahlung bei Niantic

Eine ehemalige Mitarbeiterin von Niantic hatihren alten Arbeitsplatz verklagt, wie The Verge berichtet. Nachdem die Person behauptet hatte, dass das Unternehmen einen “Männerclub” geschaffen hat und sie schlechter bezahlt wurde als ihre männlichen Kollegen, entschied sie sich, Niantic zu verklagen. Das klingt ganz stark nach Activision Blizzard und der dort herrschenden “Fratboy-Kultur.”

Die betreffende Frau fing laut der Klage im Jahr 2020 bei dem Pokemon Go-Entwickler an, wurde aber “ungefähr” ein Jahr später befördert. Allerdings erfuhr sie kurz nach der Beförderung, dass ein männlicher Kollege mehr verdiente als sie, obwohl sie eine höhere Berufsbezeichnung und mehr Verantwortung hatte.

Im Jahr 2023 erhielt sie eine Gehaltserhöhung auf 115.000 Dollar, womit ihr Gehalt aber immer noch unter den 127.000 Dollar lag, die der männliche Niantic-Mitarbeiter ein Jahr zuvor verdient hatte.

Ungefähr zu dieser Zeit erfuhr die Frau, die in der Klage als Jane Doe identifiziert wurde, auch, dass sie 10.000 Dollar weniger bekam, die Niantic für die Stelle ausgeschrieben hatte. Niantic legte die Gehaltsspanne im Rahmen eines Transparenzgesetzes offen, das für Arbeitgeber in Kalifornien mit mehr als 15 Mitarbeitern in Kraft trat.

Niantic wird verklagt

Nach dieser Entdeckung begann die ehemalige Mitarbeiterin, mit anderen weiblichen Angestellten über ihre Bezahlungen zu sprechen, was Bedenken über Sexismus und gleiche Bezahlung innerhalb des Unternehmens aufkommen ließ – insbesondere durch eine Mitarbeiterressourcengruppe für Frauen, die als Wolfpack bezeichnet wird. In der Akte heißt es, dass die Frauen “kollektiv der Meinung waren, dass Männer gegenüber Frauen bevorzugt wurden”, und dass sie sich unterbezahlt und unterbewertet fühlten.

Die Mitarbeiterin berichtet, dass sie nach einem Treffen mit dem Diversity Director und dem Principal People Partner von Niantic um ihren Job fürchten musste, weil das Gespräch mit den beiden “deutlich machte, dass sie und das männliche obere Management von Niantic ihren Beschwerden oder Bedenken über Sexismus oder sexuelle Voreingenommenheit am Arbeitsplatz feindselig gegenüberstanden.” Berichten zufolge wurde ihr auch gesagt, dass ihre Arbeitsleistung durch ihre geäußerten Bedenken beeinträchtigt wurde und weiterhin beeinträchtigt werden würde.

Nach ihrem Treffen zog sich die Klägerin aus der Wolfpack-Kommunikation zurück, aber Niantic unterdrückte Berichten zufolge verschiedene andere Kommunikationen, wie z. B. eine Wolfpack-Umfrage innerhalb des Unternehmens, die ergab, dass “viele weibliche Angestellte Niantic als eine sexistische Arbeitskultur ansehen, die weibliche Angestellte benachteiligt.”

Nachdem diese Ergebnisse bekannt wurden, schritt Mike Quigley, der Marketingchef von Niantic, angeblich ein und ließ Elemente, die einen “Boys Club” und Sexismus erwähnten, aus der Präsentation entfernen und teilte Wolfpack mit, dass es ohne die Zustimmung der oberen Führungsebene von Niantic keine Mitarbeiterumfragen mehr durchführen dürfe.

In der Klage heißt es, dass Niantic ein “feindseliges, beleidigendes und unterdrückendes Arbeitsumfeld” für Frauen, insbesondere für schwarze Frauen, geschaffen habe. Das alles geschah, bevor die Entlassungen am 29. Juni öffentlich bekannt gegeben wurden, als u.a. die Klägerin über ihre Kündigung informiert wurde.