Die EVO Japan 2025 – eines der wichtigsten und bekanntesten Turniere im Bereich der Fighting Games – wurde in diesem Jahr von einem ungewöhnlichen technischen Problem überschattet. Während der Grand Finals kam es bei einem der Matches zu massiven Verzögerungen, die später auf Überhitzung der PlayStation 5-Konsolen zurückgeführt wurden.
Für ein Event dieser Größenordnung, das Millionen von Zuschauern weltweit verfolgt haben, ist ein solcher Vorfall nicht nur peinlich, sondern stellt auch die Zuverlässigkeit aktueller Konsolen-Hardware unter Wettkampfbedingungen in Frage.
Was genau ist passiert?
Die technischen Probleme traten laut Berichten während der letzten Matches in einem der Haupttitel des Turniers auf. Obwohl der genaue Zeitpunkt variiert je nach Quelle, bestätigte die Turnierleitung später, dass die PlayStation 5 in mindestens einem Setup deutliche Leistungseinbrüche aufwies. Spieler berichteten von Input-Delays, Mikrorucklern und auffällig laut laufenden Lüftern – alles typische Anzeichen einer thermischen Überlastung. Am Ende musste die betroffene Konsole sogar neu gestartet werden, was zu einer Zwangspause von mehreren Minuten führte.
Warum überhitzt eine PS5 auf einem Turnier?
Zunächst mag es überraschen, dass moderne Konsolen wie die PS5 unter professionellen Turnierbedingungen überhitzen können. Doch die Gründe dafür sind vielschichtig:
Lange Laufzeiten ohne Pausen: Auf Turnieren wie der EVO Japan laufen Konsolen oft stundenlang am Stück – nicht nur während der Matches, sondern auch in der Vorbereitung und zum Testen der Setups. Ohne ausreichende Pausen kann das zu starker thermischer Belastung führen.
Suboptimale Aufstellung: Gerade bei großen Events, bei denen viele Geräte parallel betrieben werden, stehen die Konsolen oft dicht gedrängt in Boxen oder hinter Bühnenkulissen mit schlechter Belüftung. Die heiße Luft staut sich, und die internen Kühlsysteme geraten an ihre Grenzen.
Raumtemperatur und Lichttechnik: Scheinwerfer, Menschenmengen und große LED-Bildschirme sorgen dafür, dass es auf der Bühne selbst oft deutlich wärmer ist als im Zuschauerbereich. Diese zusätzlichen Grad Celsius reichen aus, um eine Konsole ins Schwitzen zu bringen.
Kritik an der Hardware – oder an der Organisation?
Die Vorfälle rufen unterschiedliche Reaktionen hervor. Einige kritisieren die PlayStation 5 als zu empfindlich für den Einsatz im kompetitiven Umfeld und fordern von Sony robustere Systeme oder spezielle Turniermodelle mit besserer Kühlung. Andere sehen die Schuld eher bei den Organisatoren, die die Geräte falsch platziert oder nicht regelmäßig gewartet haben. Auch der Einsatz von vertikal aufgestellten Konsolen – laut einigen Experten ungünstig für die Luftzirkulation – wurde diskutiert.
Auswirkungen und Lehren für die Zukunft
Auch wenn der Spielverlauf letzten Endes nicht maßgeblich durch die technischen Schwierigkeiten beeinflusst wurde, war die Unterbrechung spürbar – für Spieler wie Zuschauer. In einem so hochklassigen Wettkampf zählt jede Sekunde Konzentration, und eine durch Hardware bedingte Pause kann mentale Vorteile zunichtemachen.
Die EVO-Organisatoren haben sich bereits zu Wort gemeldet: Man werde die technischen Vorfälle eingehend analysieren und mit Sony zusammenarbeiten, um künftig für stabilere Bedingungen zu sorgen. Im Gespräch sind unter anderem Testläufe mit Ersatzgeräten, verbesserte Bühnenbelüftung und die Option auf Wasserkühlung für Konsolen im Finalbereich.
Der Vorfall bei EVO Japan 2025 ist ein Weckruf für die gesamte Esport-Szene. Während Spiele, Talente und Zuschauerzahlen immer weiter wachsen, dürfen grundlegende technische Standards einfach nicht vernachlässigt werden. Ob die PS5 für die große Bühne zu empfindlich ist oder ob es nur ein vermeidbares Organisationsproblem war, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist jedoch: Bei Events dieser Größenordnung muss jedes Detail stimmen – auch die Temperatur im Inneren der Konsole.