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NNO – Keine Streams – Keine Competition

Schon vor ihrem Sieg im Finale der zweiten Division gegen Hertha am 23. August, hatten sich beide Finalisten für... Alex | September 2, 2022

Schon vor ihrem Sieg im Finale der zweiten Division gegen Hertha am 23. August, hatten sich beide Finalisten für die Div-1-Relegationsspiele qualifiziert. Im Finale wurde lediglich um das Seeding gespielt. Die Relegation startet am 9. September mit dem Spiel Hertha gegen WAVE und NNO spielt am 13. September gegen Penta 1860.

Im Vorfeld muss sich das Streamer Team NNO jetzt Gedanken über seine Zukunft machen. Die leidenschaftlichen Content Creator streamen ihre Games gerne und übertreffen dabei die üblichen Zuschauerzahlen. Das könnte ihnen aber den Weg in die erste Division verwehren.

Regeln für die erste Division

Aufgrund von gewissen Abschnitten im großen Regelwerk der Prime League Pro Division können sie nicht so weitermachen wie bisher. So verabschiedete sich Tolkin am 1. September via Tweet von Freaks 4U Gaming, für die er seit knapp zwei Jahren Ligaspiele castete.

Diesen Schritt muss er für NNO gehen, denn aufgrund des Regelwerks (1.6.1) darf kein Mitarbeiter von Riot Games Inc., League of Legends Esports Federation LLC, Riot Games Services GmbH oder Freaks 4U Gaming GmbH in der Pro Division spielen. Auch Agurin, der für Team Sprout gestreamt hat, war wegen des Regelwerks dazu gezwungen, sich von dem Team zu trennen.

Das Streamer-Team, das so euphorisch für den Sieg in der 2. Division gefeiert wurde, muss jetzt einige strukturelle Veränderungen vornehmen, wenn sie ernsthaft in der ersten Division spielen wollen. Die gingen sogar so weit, dass jetzt fraglich ist, ob das Team um Tolkin, Agurin, NoWay, Broeki und Karni überhaupt in der ersten Division antreten kann. Grund dafür ist die Streaming Regulation (5.4.1.) der Prime League Relegation Regeln.

Diese besagt nämlich, dass das Streamen von Spielern aus der Prime League während des Main Broadcasts untersagt ist. Das trifft vor allem die Jungs von NNO, die vereinzelt mehrere Streaming-Tage pro Woche aufgrund dieser Regel aufgeben müssten. Nun ist die Frage, ob Riot Games ein Regelwerk schafft, das Streamer unterstützt.

So ist der aktuelle Stand

In einem Stream am 29.08. erklärte Broeki seinen Zuschauern auf Twitch die aktuelle Ausgangslage und wie man intern bei NNO damit umgehe. Sollte Riot Games die Streaming-Regel nicht aufheben oder überarbeiten, sehen sich die Streamer gezwungen, das Team NNO aufzulösen oder einen Neueinstieg in der vierten Division der Prime League zu starten. Die Option, unter den aktuellen Bedingungen von Riot Games in Division 1 zu spielen, ist, der Aussage nach zu schließen, mehr oder weniger ausgeschlossen.

Die Regeln des Publishers haben natürlich ihren Zweck. So soll die Streaming-Regel dafür gedacht sein, dass externe Streams neben der Prime League keine Überlappungen der Zielgruppen erzeugen. Damit will Riot verhindern, dass potentielle Zuschauer vom Hauptstream zu den einzelnen Teams abhauen.

Die Frage ist, ob diese Thematik überhaupt ein Problem darstellt, da die NNO Spieler sowieso streamen würden, ganz egal ob sie in der Prime League spielen oder normal streamen. So gehen die Stammzuschauer von NoWay und Co. so oder so verloren, weil sie in dieser Zeit auf jedenfall keine Prime League, sondern den privaten Stream der Spieler schauen.

Außerdem muss man zwischen zwei Zielgruppen unterscheiden: Die Zuschauer, die lediglich ihren Lieblings-Influencern beim Zocken zusehen wollen und die Esport-Fans, die in der Prime League einen sportlichen Broadcast mit anderen Einflüssen wie Analysen, Taktiken und mehr sehen wollen. Der Fokus beider Streams unterscheidet sich grundsätzlich und sollte daher die Zielgruppe der Prime League nicht gefährden. Eben das fürchtet Riot Games und will dem Ganzen mit der Streaming-Regel vorbeugen.

Partnerdeals ein mögliches Problem

Riot will natürlich die Rechte der Prime League schützen, damit meinen wir die Übertragungsrechte. Lässt man zu, dass ein Streamer, der potenziell komplett andere Partner bewirbt als das “Mutterprodukt” werden sicher interessante Konversationen hinter verschlossenen Türen folgen. Gleichzeitig kann man dazu sagen, dass ein Turnier normalerweise nichts dagegen sagt, dass eine Organisation Konkurrenzprodukte auf den Trikots bewirbt. Eine Lösung wäre also definitiv möglich.

Alte Regeln sind Verrostet

Die “Anti-Streamer” Regel gilt schon länger, würde Riot eine Extrawurst für NoNeedOrg braten, bestünde die Gefahr, dass sich andere Spieler und auch Streamer beschweren weil sie potenzielle Einnahmequellen nicht nutzen durften. So hätte Spieler XY schon die letzten Saisons parallelstreamen können und sich damit eine Zuschauerbase aufbauen können, hat das aber unterlassen, weil die Regeln es verbieten. Gleichzeitig könnte es dazu kommen dass einfach jeder Spieler anfängt zu streamen (übertrieben gesagt) und das würde höchstwahrscheinlich schon die Zuschauerzahlen der Prime League Hauptübertragung schwächen.

Fest steht, dass NNO sicherlich eine große Bereicherung für die erste Division der Prime League wäre. Die vielen Fans, die die fünf Streamer mitbringen und die Aufmerksamkeit, die das Team generieren kann, ist vergleichbar mit dem Eintritt von Eintracht Spandau vor einem Jahr.

Aber kann man einem Team Sonderregeln zuschreiben, während die anderen Teams sich an die Streaming-Regel halten müssen? Oder findet Riot Games eine Regeländerung, mit denen alle Parteien zufrieden sind? Es bleibt abzuwarten, welchen Weg das Entwicklerstudio einschlägt, um den Konflikt des Streamer-Teams NNO und deren Reise in die erste Division zu lösen.