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NAVI-Gründer spricht über seinen Einsatz in der Ukraine

Der NAVI-Gründer und Ex-CS:GO Spieler Alexander Kokhanovskyy ist zur Zeit in der Ukraine und kämpft dort für sein Land... Leni | April 7, 2022

Der NAVI-Gründer und Ex-CS:GO Spieler Alexander Kokhanovskyy ist zur Zeit in der Ukraine und kämpft dort für sein Land und gegen die russische Invasion. Jetzt hat sich in einem Interview dazu geäußert.

Kokhanovskyy verteidigt Kiew

Schon wenige Tage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine war für Alexander Kokhanovskyy klar, dass er sein Land und seine Stadt Kiew gegen die Russen verteidigen würde: “Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich es nicht getan hätte. Ich habe 2014 einen Rückzieher gemacht, als Russland auf der Krim und im Donbass einmarschierte, aber dieses Mal habe ich gesagt, dass ich auf keinen Fall mitmachen und mein Land verteidigen will.”

Kokhanovskyy hat zwar keine militärische Ausbildung, trägt aber trotzdem seine eigene AK-47 herum, mit der er auch schießen kann. Beim Schießen hilft ihm sein Wissen aus Videospielen: “Meine Counter-Strike-Kenntnisse helfen mir ein wenig”, sagte er und lachte. “Ich bin gut im Schießen. Reaktionen, Teamwork, taktisches Gespür – man kann einiges davon aus Counter-Strike auch im echten Leben anwenden.”

Alexander Kokhanovskyy ist ein ehemaliger Counter-Strike-Spieler, der in den frühen 2000er Jahren unter dem Spitznamen “ZeroGravity” antrat. Später spielte Kokhanovskyy eine zentrale Rolle bei der Gründung von Natus Vincere, dem Spitzen CS:GO Team.

Folgen für ukrainischen Esport

Kokhanovskyy ist sich darüber im Klaren, was dieser Krieg mit der russischen und ukrainischen Esport-Community anstellt und dass es Jahre dauern könnte, bis der ukrainische Esport wieder das Niveau erreicht hat, das er vor dem Krieg hatte.

“Die Auswirkungen des Krieges werden weitgehend davon abhängen, wie lange er dauert”, sagt er. “Je länger es dauert, desto schlechter wird es dem Esport in der Ukraine gehen. Wir werden das Land wieder aufbauen müssen, und der Esport wird dabei keine Priorität haben. Wenn es länger als sechs Monate dauert, wird es schwierig, an etwas anderes zu denken als an den Wiederaufbau des Landes.”

Kokhanovskyy bleibt optimistisch

Obwohl Russland sehr viel größer ist als die Ukraine, glaubt Kokhanovskyy dass die Ukraine als Sieger aus dem Krieg hervorgehen werde: “Es ist nicht möglich, ein Land zu besetzen oder einen Krieg gegen 40 Millionen Menschen zu gewinnen”, sagt er. “Das wird nicht passieren. Jeder Tag, der vergeht, bringt uns dem Sieg näher, aber die Frage ist der Preis, den wir für diesen Sieg zahlen müssen. Je länger es dauert, desto verheerender wird es sein.”

Im Moment haben sich die russischen Truppen rund um Kiew zurückgezogen, aber die die Situation ist in manchen Gebieten nach wie vor eine Katastrophe. “In einigen Städten ist es buchstäblich die Hölle”, sagt er. “Es ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.” Trotzdem will er alles tun, was nötig ist, um sein Land zu verteidigen: “Ich möchte nicht unter einem anderen Land oder unter einer Besatzung leben.”

Das komplette Interview findet ihr auf Dexerto.