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Microsofts $70 Milliarden-Deal mit Activision wird behördlich geprüft 

Die Federal Trade Commission war in letzter Zeit bei Käufen und solchen Megasummen nicht gerade zimperlich. Die fast 70... Leni | Februar 3, 2022

Die Federal Trade Commission war in letzter Zeit bei Käufen und solchen Megasummen nicht gerade zimperlich. Die fast 70 Milliarden schwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft hat für viele Diskussionen gesorgt, immerhin handelt es sich um eine Rekordsumme. Jetzt soll der Deal von der FTC kartellrechtlich überprüft werden.

Lina Khan geht gegen Tech-Riesen vor

Das Ziel der US-Bundeshandelskommission ist es, zu beurteilen, ob der Kauf den Wettbewerb in der Spieleindustrie beeinträchtigen wird. Das Justizministerium und die FTC teilen sich die Zuständigkeit für die Prüfung kartellrechtlicher Angelegenheiten und einigen sich meistens untereinander, welche Regierungsbehörde die jeweilige Klage untersucht. Man geht davon aus, dass der Deal sehr genau geprüft wird, weil die Vorsitzende der Trade Commision, Lina Khan, es sich zur Aufgabe gemacht hat, große Tech-Unternehmen strenger zu prüfen.

Was das ganze besonders interessant macht: Lina Khan ist eine bekannte Kritikerin von Tech-Riesen und Unternehmenskonsolidierung. Khan hat schon früher dafür plädiert, große Technologie-Giganten wie Apple, Facebook, Amazon und Google strenger zu überwachen und zu regeln. Nachdem Khan die neue FTC-Vorsitzende wurde, haben sowohl Amazon als auch Facebook Petitionen eingereicht, damit Lina Khan nicht gegen diese Unternehmen ermitteln kann.

Unter Khans Leitung hat die FTC schon zwei große Deals mit Technologie-Unternehmen zum Stürzen gebracht. Die Nvidia Corp. hat ihren Businessdeal mit der Arm Ltd. vor kurzem platzen lassen, nachdem die Aufsichtsbehörden von mehreren Ländern den Deal unter die Lupe genommen hatten. Auch der Kauf von Aerojet durch Lockheed Martin steht auf wackeligen Beinen, nachdem Khan verkündet hat, dass sie eine Klage gegen den Deal einreichen wird.

Eine drohende Monopolisierung?

Die jetzige Untersuchung soll Microsoft unter die Lupe nehmen, um festzustellen, ob der Kauf den Wettbewerb in der Spieleindustrie beeinträchtigen könnte und ob es dadurch zu einer Monopolbildung kommen könnte. Denn danach sieht es in letzter Zeit immer mehr aus. Der Chef der Xbox, Phil Spencer verkündete sofort nach Bekanntgabe des Deals, dass er nicht vorhat, die Spiele von anderen Plattformen zurückzurufen. Außerdem sagte er, dass es gewisse Vereinbarungen gibt, die besagen, dass die nächsten drei Call of Duty-Spiele auf PlayStation erscheinen werden.

Wie es bei den anderen Spielen aussieht, ist allerdings nicht klar. Wenn Microsoft den Aufsichtsbehörden nachweisen kann, dass der Kauf von Activision Blizzard den allgemeinen Markt und Wettbewerb nicht behindert, wird der Deal genehmigt. Wenn nicht, wird er auch nicht abgeschlossen, bzw. zumindest nicht so wie er jetzt aussieht. Wenn das Geschäft zustande kommt, wird der Kauf wahrscheinlich im Sommer über die Bühne gehen. Bevor das Geschäft abgeschlossen werden kann, wird es aber nicht nur in den USA, sondern auch noch in anderen Ländern einer behördlichen Prüfung unterzogen.

Mehr zu dem Mega-Deal von Microsoft und Activision könnt ihr hier nachlesen:

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