Disguised hat sich in der LTA 2026 Qualifikationsserie den letzten verbleibenden Platz für die kommende League of Legends Championship Series (LCS) gesichert – und damit seinen Verbleib in Nordamerikas höchster Liga gesichert.
Für Luminosity Gaming hingegen endete das Duell in Enttäuschung: Nach einer turbulenten Saison und einer nervenaufreibenden Promotionsrunde bleibt dem Team der Aufstieg verwehrt.
Disguised kehrt zurück in die LCS
Das von Jeremy „Disguised Toast“ Wang gegründete Team Disguised hatte ein schwieriges Jahr hinter sich. In den ersten beiden Splits der League of the Americas (LTA) landete das Team jeweils auf dem letzten Platz – zu inkonstant, zu unerfahren. Erst im dritten Split 2025 kam die Wende: Mit neuen Spielern, verbessertem Coaching und klareren Strukturen schaffte es Disguised auf den 5.-6. Platz und zwang sogar Cloud9 in einem spannenden Fünf-Spiele-Duell bis an die Grenzen.
Diese positive Entwicklung setzte sich in der LTA-Qualifikation fort. Trotz technischer Störungen durch DDoS-Angriffe und der Disqualifikation eines Estral-Spielers wegen Betrugs behaupteten sich Disguised und Luminosity als die zwei besten Teams des Turniers.
Im entscheidenden Aufstiegsfinale zeigte Disguised Nervenstärke und gewann die Serie mit überzeugendem Teamplay. Damit sicherte sich die Organisation den letzten Startplatz für die LCS 2026 – und gleichzeitig ihre sportliche Zukunft.
| Split | Platzierung | Entwicklung |
|---|---|---|
| 1 | Letzter | Schwacher Saisonstart |
| 2 | Letzter | Keine Verbesserung |
| 3 | 5.-6. Platz | Deutlicher Aufwärtstrend |
„Wir wussten, dass wir Geduld brauchen“, erklärte ein Teamsprecher von Disguised. „Das Projekt hat 2025 gelitten – jetzt sieht man endlich, wofür wir gearbeitet haben.“
Luminosity scheitert – und steht vor einer ungewissen Zukunft
Für Luminosity Gaming ist die verpasste Qualifikation ein schwerer Rückschlag. Das Team, das noch 2025 große Ambitionen für den LCS-Einstieg geäußert hatte, muss nun mindestens ein weiteres Jahr warten.
Die Situation wird zusätzlich erschwert durch interne Turbulenzen nach der Übernahme der Organisation durch neue Eigentümer. Mehrere ehemalige Mitarbeiter behaupteten öffentlich, während des Übergangs nicht vollständig bezahlt worden zu sein. Diese Berichte lösten Diskussionen über die finanzielle Stabilität des Teams aus.
| Thema | Aktueller Stand |
|---|---|
| LCS-Qualifikation | Verpasst – nächster Versuch 2027 |
| Führung | Neuer CEO: Jon Dwyer |
| Finanzielle Lage | Umstritten, Berichte über ausstehende Zahlungen |
| Teamauftritt | Kein offizielles Trikot im Finale – Symbol für interne Spannungen |
CEO Jon Dwyer reagierte auf X (Twitter) mit scharfer Kritik an früheren Führungskräften und versprach, die Organisation langfristig neu aufzustellen. Seine offenen Aussagen wurden von der Community jedoch zwiespältig aufgenommen – manche loben seine Transparenz, andere sehen darin ein Zeichen für Unruhe und mangelnde Professionalität.
„Wir werden Luminosity zurück an die Spitze führen – egal wie lange es dauert“, schrieb Dwyer.
Symbolischer Niedergang einer bekannten Marke
Das Scheitern in der Qualifikationsrunde hat Symbolkraft. Luminosity, einst eine der bekanntesten Marken im nordamerikanischen Esport, steht an einem Wendepunkt. Die Bilder des Teams im LTA-Finale – ohne offizielle Trikots, sichtbar verunsichert – wurden in Foren und Social Media vielfach geteilt und als Sinnbild für mangelnde Organisation und interne Spannungen interpretiert.
Einige Fans hoffen, dass Dwyers klare Vision und direkter Führungsstil langfristig Struktur und Stabilität bringen. Andere befürchten, dass die öffentliche Auseinandersetzung und finanzielle Unsicherheiten die Marke weiter schwächen könnten.
Nordamerikanische LoL-Szene im Umbruch
Der Aufstieg von Disguised und das Scheitern von Luminosity unterstreichen den laufenden Umbruch im nordamerikanischen League-of-Legends-Ökosystem.
Mit dem Rückzug von 100 Thieves, neuen LCS-Strukturen und wachsenden Kosten für Teams müssen Organisationen strategischer, transparenter und nachhaltiger agieren, um in der Liga bestehen zu können.
Für Luminosity ist die Situation klar: Nur Stabilität, Teamidentität und finanzielle Transparenz können den Weg zurück ebnen.
Die Qualifikation 2026 mag verloren sein – doch die Zukunft des Teams wird sich daran entscheiden, wie gut es jetzt auf die Niederlage reagiert.
