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LPL-Spieler bekommen gerade mal Mindestlohn in China

Ein ehemaliger Profispieler aus China hat sich zu den Löhnen im Esport geäußert. Die Zahlen sind nicht das, was... Leni | März 26, 2023

Ein ehemaliger Profispieler aus China hat sich zu den Löhnen im Esport geäußert. Die Zahlen sind nicht das, was man eventuell erwartet würde, den die meisten Leute bekommen gerade mal Mindestlohn. Wenn man an professionellen Esport denkt, denkt man vielleicht automatisch als erstes an Preispools in Millionenhöhe und Spieler, die durch einen Titel zu Reichtum gelangt sind.

Während die Top Dogs mit Sicherheit jede Menge Geld scheffeln, ist es bei anderen spielern nicht ganz klar, wie viel sie bekommen. Es ist selten, dass man transparente Vertragswerte sieht, und bei Spielertransfers werden in der Regel keine Beträge bekannt gegeben. All das erschwert es den Fans, sich ein Bild über den Wert eines Spielers zu verschaffen, aber auch für diejenigen, die in der Branche arbeiten, ist es nicht immer einfach, genau zu wissen, wie sie verhandeln müssen, um einen Deal abzuschließen, mit dem beide Parteien zufrieden sind.

Xiaopeng erklärt finanzielle Situation der Spieler

Vor kurzem teilte der chinesische Ex-Profispieler und Ersatz-Jungler von Top Esports, Xiaopeng, einige Erkenntnisse über den aktuellen Stand der Mindestlöhne in der chinesischen Region mit und hat die Fans damit schockiert. Während einem Co-Stream, der später auf der Streaming-Plattform Bilibili geteilt wurde, erwähnte Xiaopeng, dass der aktuelle monatliche Mindestlohn in der LDL, also der zweite chinesische Liga, 6.000 ¥ ( das sind rund 870 €) beträgt. In der LPL hingegen liegt das Mindestgehalt bei 20.000 ¥ (das wiederum sind rund 2.900€).

Laut Xiaopeng bekommen viele Spieler, die derzeit in der LPL und in der LDL spielen, nur den Mindestlohn, einschließlich der Ersatzspieler. Sogar einige der größeren Stars, wie Top Esports’ Spieler Qingtian, bekommen nur ein Gehalt von 20.000 ¥ pro Monat. Xiaopeng erklärte, dass für Essen und Unterkunft allerdings gesorgt wird.

Extrem hohe Matchfixing-Strafen

Vor zwei Jahren gab es in der chinesischen Region verschiedene Anschuldigungen und Untersuchungen zum Thema Matchfixing, die auch den Jungler-Superstar Bo betrafen.

Laut Xiaopeng zwangen diese Skandale die Organisatoren dazu, neue Leitplanken zu errichten: “Nachdem Spieler wie Bo und andere bestraft wurden, ließen sie (die Organisatoren) alle Spieler, die an der LPL teilnahmen, eine spezielle Vereinbarung unterzeichnen, die eine Geldstrafe von 5 Mio. ¥ (ca. 728.000€) vorsieht, wenn sie beim Matchfixing erwischt werden. Bislang wurde allerdings noch niemand dabei erwischt oder bloßgestellt.”

Eine solche Strafe wäre auch für die Spieler mit so einem kleinen Gehalt gar nicht tragbar. Sie wären damit auf Lebenszeit verschuldet. Der Mindestlohn hält viele Spieler damit fast schon an ihre Organisation gebunden. Sich irgendetwas ansparen, ist mit diesem Mini-Gehalt mit Sicherheit nicht drin.

Während die hohen Strafen die Spieler vom Matchfixing abhalten sollen, ist der niedrige Lohn auf der anderen Seite wiederum fast schon eine Motivation, sich nebenbei noch irgendwas verdienen zu wollen. Keine einfache Situation, das steht fest.