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LEC nimmt neue Altergrenze von 18 Jahren doch zurück

Anscheinend hat Riot Games aus Versehen einen alten Artikel gepostet, in dem angekündigt wird, dass das Mindestalter für Spieler... Mara | Januar 13, 2023

Anscheinend hat Riot Games aus Versehen einen alten Artikel gepostet, in dem angekündigt wird, dass das Mindestalter für Spieler in der League of Legends EMEA Championship auf 18 erhöht wird.

Jetzt rudert der Game Publisher wieder zurück und bestätigt, dass die untere Altersgrenze immer noch bei 17 Jahren liegt. Ursprünglich hatte Riot Games in einem Blogpost bekannt gegeben, dass das Mindestalter angehoben wird, um neue Sponsoring-Möglichkeiten für Teams zu erschließen. In der Szene waren der Nachwuchs und junge Spieler schon immer ein wichtiges Thema, schließlich entstehen die größten Starspieler nicht von alleine. Warum hat Riot Games damals das Alter für die Teilnahme auf 18 gesetzt?

Das Problem mit den Minderjährigen

Wenn junge Spieler anfangen, um den Globus zu reisen, in Videos zu sehen sind und an Events teilnehmen, die am späten Abend stattfinden, gibt es immer ein paar Hürden und normalerweise brauchen sie für alles Mögliche die Zustimmung der Eltern. Auch wenn es um Drogen, Glücksspiel, Nacktheit und Gewalt geht, soll die Jugend geschützt werden und das war auch der springende Punkt bei Riots vermeintlicher Regeländerung.

Durch sie hätten die Teams neue Möglichkeiten, verschiedene Sponsorverträge abzuschließen, die sie nicht mit 17-jährigen Spielern hätten. Theoretisch wären dann auch Alkohol- und Glücksspiel-Sponsoring in Ordnung gewesen, wobei einige Alkohol-Sponsorings sowieso schon erlaubt sind. In der LCS gibt es zum Beispiel Verträge mit Bud Light, aber laut LEC-Regelwerk durften die Teams weder mit solchen Unternehmen zusammenarbeiten noch deren Logos auf den Trikots abbilden.

Wie weit darf man gehen?

Es ist klar, dass Esport-Teams und -Orgas finanzielle Partner brauchen. Auf der ganzen Welt schließen sie ständig Sponsorverträge ab und produzieren teilweise auch Werbeclips. So weit so gut. Das ist ja auch nicht das Problem. Trotzdem wissen die Orgas, dass sie nicht mit jedem einen Deal machen sollten, wenn sie ihrem Ruf nicht schaden wollen.

Es ist vielleicht nicht die beste Idee, Verträge mit Glücksspiel-Betreibern, Alkohol- und Zigaretten-Herstellern oder umstrittenen Firmen, wie beispielsweise Nestlé oder Shell, abzuschließen. Wir erinnern uns auch an die FTX-Krise, die der Grund dafür war, dass ihr Partner TSM das FTX-Logo auf allen Trikots überklebt hatte. Im November letzten Jahres musste die Kryptowährungsbörse Insolvenz anmelden und das, obwohl sie kurz davor noch einen extrem teuren Namensvertrag (210 Millionen Dollar) mit TSM unterschrieben hat.

Zum Glück hat Riot Games die Änderung des Mindestalters widerrufen, denn wollen wir wirklich die Logos von fragwürdigen Firmen auf den Trikots der jungen Spieler sehen? Schließlich hat Esports eine junge Zielgruppe, die sich noch leichter beeinflussen und manipulieren lässt. Hoffentlich finden wir in der nächsten Zeit erstmal keine Philip Morris oder Jack Daniel’s Logos auf den Trikots unserer Lieblingsteams!

Bildnachweis: twitter.com/LEC