Die Esport-Welt trauert um eine ihrer größten frühen Legenden: Maciej „Shushei“ Ratuszniak, der polnische League of Legends-Star und MVP der ersten Weltmeisterschaft 2011, ist im Alter von nur 36 Jahren verstorben. Die Nachricht über seinen Tod wurde am 28. April 2025 öffentlich. Laut übereinstimmenden Medienberichten hatte Shushei zuletzt gegen eine Krebserkrankung gekämpft, die er leider nicht besiegen konnte.
Werfen wir einen Blick auf Shushei’s Karriere.
Der erste Weltmeister – und der erste MVP
Shushei wurde im März 1989 in Polen geboren und wurde Anfang der 2010er-Jahre zu einem der bekanntesten Gesichter der jungen League of Legends-Szene. Seine Karriere nahm mit dem Team myRevenge Fahrt auf, doch seinen Durchbruch feierte er 2011 mit Fnatic. Damals gewann Fnatic das allererste offizielle League of Legends-Weltmeisterschaftsturnier bei der DreamHack Summer 2011 in Schweden. Shushei spielte eine zentrale Rolle im Team – insbesondere mit seinem dominanten Einsatz von Gragas, einem Champion, der durch ihn Kultstatus erhielt.
Seine Performance brachte ihm nicht nur den Weltmeistertitel, sondern auch die Auszeichnung als erster MVP der Worlds-Geschichte ein. Noch heute erinnert der Ingame-Skin „Fnatic Gragas“ an seine Leistung – ein Denkmal in Riot Games’ Spielwelt, das in Zukunft wohl eine noch tiefere Bedeutung für viele Fans haben wird.
Einflussreicher Spielstil und kreative Strategien
Shushei galt in seiner aktiven Zeit als einer der kreativsten Spieler im professionellen League of Legends. Während viele Profis konservative Picks bevorzugten, überraschte er regelmäßig mit Off-Meta-Entscheidungen wie AP Evelynn oder Jungle-Yorick. Dies machte ihn bei Fans weltweit beliebt – nicht nur für seine Fähigkeiten, sondern auch für seinen unkonventionellen und unterhaltsamen Spielstil.
Nach dem Ende seiner Zeit bei Fnatic spielte er unter anderem für Teams wie DragonBorns und Pulse Esports. Auch wenn er nicht mehr an den ganz großen Turnieren teilnehmen konnte, blieb er der Szene treu und war bis zu seinem Rückzug 2013 regelmäßig bei internationalen Events vertreten.
Rückzug aus dem Esport, aber nicht aus der Community
Nach seiner aktiven Karriere wurde es ruhiger um Shushei. Trotzdem blieb er ein fester Bestandteil der Community – sei es als gelegentlicher Streamer, Cosplayer (häufig natürlich als Gragas) oder als Gast auf Conventions und LoL-Turnieren. Sein Humor, seine Nahbarkeit und sein bleibendes Vermächtnis als erster Weltmeister machten ihn zu einer Ikone, die über die Jahre nichts von ihrer Strahlkraft verlor.
Insbesondere in der polnischen Esport-Szene hatte Shushei bis zuletzt einen legendären Status. Er inspirierte eine ganze Generation junger Spieler – darunter spätere Stars wie Jankos oder Inspired.
Große Anteilnahme aus der Szene
Die Nachricht über seinen Tod löste eine Welle der Anteilnahme in der weltweiten Gaming-Community aus. Die Organisation Fnatic schrieb:
„Gestern haben wir eine Legende verloren. Shushei war ein zentraler Teil unseres allerersten Weltmeisterschaftsteams. Seine Leistungen waren nicht nur spielerisch beeindruckend, sondern auch wegweisend für den Esport, wie wir ihn heute kennen.“
Auch bekannte Persönlichkeiten aus der League-Szene wie Sjokz, Quickshot oder Jankos würdigten ihn in auf Social Media. Sjokz schrieb:
„Ruhe in Frieden, Shushei. Du warst einer der ersten Stars in unserer Szene – und wirst für immer Teil ihrer Geschichte bleiben.“
We are deeply saddened to hear of the passing of Maciej.
On behalf of everyone at Fnatic, and our fans, we extend our heartfelt condolences to his family and friends. I had the privilege of working with Maciej early in my management career, and I will always remember his… https://t.co/L6IICOSYUG
— Patrik Sättermon (@sattermon) April 29, 2025
Ein Vermächtnis für die Ewigkeit
Die Beisetzung wird am 5. Mai 2025 in seiner Heimatstadt Bydgoszcz in Polen stattfinden. Die Trauerfeier wird Berichten zufolge öffentlich sein, sodass Freunde, Familie und Fans Abschied nehmen können.
Shusheis Vermächtnis ist mehr als nur ein Titel. Er war ein Pionier, der mit Enthusiasmus und Persönlichkeit den Grundstein für den professionellen Esport in League of Legends legte. Noch Jahre nach seinem Karriereende wurde sein Name mit Ehrfurcht genannt – als jemand, der „dabei war, als alles begann“.
Sein früher Tod ist ein schmerzhafter Verlust für die gesamte Community. Doch seine Leistungen, sein Einfluss und sein Vermächtnis werden in der League of Legends-Geschichte für immer weiterleben.
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