Die Esports Integrity Commission (ESIC) hat das schwedische Team Northern Lights vorläufig von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Der Schritt erfolgt im Zuge einer laufenden Untersuchung wegen mutmaßlicher Verstöße gegen den Anti-Corruption Code und den Code of Conduct, die zum Ziel haben, Matchfixing und Manipulation im Esport zu verhindern.
Vorläufige Sperre für das gesamte Team
Wie ESIC in einer offiziellen Mitteilung am 22. Oktober 2025 bestätigte, betrifft die Suspendierung das gesamte Team sowie alle registrierten Spieler. Dazu gehören:
- Axel „Axelen“ Enholm
- Anton „Meinz“ Evander
- Oscar „Avoy“ Dahlkvist
- Frank „Fraaank“ Issal
- Alexander „Frigolito“ Andersson
Die Organisation erklärte, dass die Entscheidung auf Grundlage einer vorläufigen Untersuchung getroffen wurde, bei der Beweise für „schwere Verstöße gegen das Integritätsprogramm“ gefunden worden seien.
Laut ESIC gilt die Sperre als vorsorgliche Maßnahme, um den Wettbewerb zu schützen und die Integrität des laufenden Esport-Kalenders zu wahren. Sie ist jedoch nicht als endgültige Schuldzuweisung zu verstehen.
Zusammenhang mit Elitserien-Ausschluss
Bereits zuvor hatte die schwedische Liga Elitserien das Team Northern Lights suspendiert, nachdem interne Untersuchungen Beweise für Matchfixing ergeben hatten. Nun schaltet sich auch die ESIC ein, um den Fall auf internationaler Ebene zu prüfen.
Die Vorwürfe betreffen mutmaßliche Manipulationen von Spielergebnissen und unlauteres Verhalten im Rahmen von Turnieren. Der Fall reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Untersuchungen, die zeigen, dass Korruption und Spielmanipulation im Esport weiterhin ein ernstes Problem darstellen.
Ablauf der Untersuchung
Nach Angaben von ESIC haben alle betroffenen Spieler offizielle „Notices of Charge“ erhalten. Diese Dokumente geben den Spielern die Möglichkeit, auf die Vorwürfe zu reagieren und eigene Beweise oder Erklärungen vorzulegen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Die Organisation betonte, dass die Sperrzeit während der Untersuchung auf ein mögliches zukünftiges Strafmaß angerechnet wird – sollte eine Schuld festgestellt werden.
Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, wird ESIC eine öffentliche Abschlussmitteilung veröffentlichen, in der die Ergebnisse und eventuelle Sanktionen im Detail erläutert werden.
Erste Geständnisse und Reaktionen
Bereits im Vorfeld der offiziellen ESIC-Erklärung hatte Frank „Fraaank“ Issal, einer der betroffenen Spieler, auf der Plattform X (ehemals Twitter) offen eingeräumt, dass es zu Matchfixing-Vorfällen gekommen sei. In einem Beitrag erklärte er, man habe „einen großen Fehler gemacht“ und übernehme die volle Verantwortung.
Die Community reagierte mit gemischten Gefühlen – zwischen Enttäuschung über das Fehlverhalten und Respekt für das öffentliche Eingeständnis.
ESICs Kampf gegen Korruption im Esport
Die Esports Integrity Commission ist die zentrale Aufsichtsbehörde für Fairness und Integrität im professionellen Esport. Sie arbeitet mit großen Turnierveranstaltern, Spieleentwicklern und Wettanbietern zusammen, um Betrug, Matchfixing und Cheating zu bekämpfen.
Das Ziel der Organisation ist es, die Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit des Esports zu sichern und sicherzustellen, dass alle Spieler und Teams unter fairen Bedingungen antreten.
Fazit: Northern Lights im Zentrum eines neuen Matchfixing-Falls
Mit der vorläufigen Sperre von Northern Lights setzt ESIC ein klares Signal: Verstöße gegen die Integritätsrichtlinien werden ernst genommen und konsequent verfolgt. Der Fall verdeutlicht erneut, dass Matchfixing und Manipulation nach wie vor eine Bedrohung für den professionellen Esport darstellen – insbesondere in regionalen Ligen.
Das endgültige Urteil steht noch aus, doch die aktuelle Entscheidung zeigt, dass die ESIC ihren Kampf für sauberen Wettbewerb fortsetzt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen den Spielern und der Organisation empfindliche Strafen – bis hin zu langfristigen Sperren von allen offiziellen Turnieren.
