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j1NZO (ERN) Interview – Der Fokus liegt auf langfristigen Erfolgen

Für eSport Rhein-Neckar lief es bisher in diesem Jahr etwas durchwachsen. Auf der einen Seite haben sie sich das... Alex | März 24, 2022

Für eSport Rhein-Neckar lief es bisher in diesem Jahr etwas durchwachsen. Auf der einen Seite haben sie sich das Ziel gesetzt, den Klassenerhalt in der ESL Meisterschaft zu schaffen. Hier sind sie momentan auf einem guten Kurs. Mit 21 Punkten steht man hier zur Zeit auf dem 4. Platz und zum 2. und 3. fehlen nicht viele Punkte.

Auf der anderen Seite wurde der Aufstieg von der ESEA Main in die Advanced angepeilt, was jetzt leider schon in weiter Ferne gerückt ist. Einige wichtige Matches wurden verloren und jetzt droht sogar der Abstieg. Wir haben j1NZO von ERN zu einem Interview eingeladen und mit ihm über die Ziele für dieses Jahr und die deutsche CS:GO allgemein gesprochen. Der 20 jährige spielt seit 2019 für eSport Rhein-Neckar und übernimmt die Rolle des Riflers.

Es kann nicht immer alles nach Plan laufen

Fragster: Wie zufrieden seid ihr mit eurer bisherigen Performance in diesem Jahr?

j1NZO: Wir haben erstmal den direkten Klassenerhalt in der ESL Meisterschaft angepeilt. Momentan sieht das ganz gut aus obwohl wir mit der ein oder anderen Partie nicht ganz zufrieden sind und uns mehr Punkte erhofft hatten. Aber bekanntlich kann nicht immer alles nach Plan laufen. In der ESEA Main wollten wir in die ESEA Advanced aufsteigen, haben aber recht schnell viele wichtige Matches verloren und spielen nun gegen den Abstieg womit wir absolut gar nicht zufrieden sind.

Fragster: Welche Ziele habt ihr euch für dieses Jahr gesetzt?

j1NZO: Wie bereits erwähnt wollten wir den Platz in der ESL Meisterschaft halten, eventuell die größeren Teams ein wenig ärgern und die ein oder andere Map klauen. In der ESEA war unser Ziel in die ESEA Advanced aufzusteigen oder zumindest in die Playoffs zu kommen. Allgemein war uns aber wichtig den Fokus auf langfristige Erfolge zu legen, daher hoffen wir in der zweiten Hälfte des Jahres weiter oben angreifen zu können und endlich den ESEA Advanced Aufstieg klarzumachen!

Fragster: Was für ein Gefühl ist es für dich bei der Fragster Liga mit dabei zu sein?

j1NZO: Es ist immer schön bei einem neuen Projekt von Anfang an dabei zu sein. Wir haben uns gefreut eine direkte Einladung für die erste Division erhalten zu haben und hoffen auch im Laufe des Jahres um die oberen Ränge mitzumischen.

Fragster: Wenn du eine Sache an CS:GO verändern könntest, was wäre das?

j1NZO: Ich muss ehrlich sagen, ich bin mit dem Spiel zufrieden so wie es momentan ist. Wenn ich mir aber eine Sache wünschen könnte, würde ich das alte Cobblestone wieder in den active Map Pool geben. Das war früher mit Abstand meine Lieblingsmap und es tut ein wenig weh zu sehen, wie Valve diese Map verunstaltet hat.

Habe den Hunger vom Competen bis heute nicht verloren

Fragster: Das Durchschnittsalter in der deutschen Szene ist vergleichsweise hoch. Woran glaubst du liegt das und wie könnte man die Szene “verjüngen”?

j1NZO: Ich glaube nicht, dass man die Szene verjüngen kann. Gaming selbst ist für viele verantwortungsbewußte Eltern bereits ein Reizwort. Eltern wollen eher, dass ihre Kinder gewaltlosen, gesunden Teamsport an der frischen Luft ausführen.

Fragster: Wie kam es dazu, dass du Esportler geworden bist?

j1NZO: Wie die meisten Esportler auch, habe ich CS:GO zum Spaß angefangen und hab mit meinen Freunden gespielt. Von Jahr zu Jahr habe ich mich verbessert bis ich im FaceIT Ranking sehr weit oben war. Eines Tages kam die Anfrage ob ich denn einem Team beitreten möchte. Davor wusste ich fast gar nichts von der Profi Szene, aber durch mein erstes Team bin ich in die Szene gerutscht und habe den Hunger vom Competen bis heute nicht verloren.

Fragster: Schönste Erinnerung in der Esport Karriere?

j1NZO: Die wahrscheinlich schönste Erinnerung in meiner Esport Karriere ist der erste Sieg einer LAN. Es war etwas ganz Neues für mich, weshalb der Moment des Sieges umso schöner war und ich meinen ersten Pokal durch den eSport in den Händen halten konnte.

Fragster: Wie bist du zu deinem Nickname gekommen?

j1NZO: Früher hatte ich keinen richtigen Nicknamen, ich hatte immer Zahlen oder sonstiges hinter meinem Vornamen und als ich langsam besser wurde in CS:GO dachte ich mir es wird Zeit für einen neuen Nicknamen. Nach vielen verschiedenen Nicknamen dachte ich dann an den Anime Yu-Gi-Oh! Und nannte mich nach der Karte oder dem Monster “Jinzo”

Professionelle Hilfe im mentalen Bereich wäre für jedes Team eine deutliche Erweiterung

Fragster: Als Spieler steht man extrem unter Druck immer zu performen, wie gehst du damit um? Habt ihr professionelle Hilfe dafür?

j1NZO: Ich persönlich bin wahrscheinlich nicht der Beste um mit dem Druck umzugehen. Gerade in den letzten Monaten hat mich dieses Thema sehr beschäftigt und ich habe für mich herausgefunden, dass es extrem wichtig ist einen Ausgleich im Leben zu haben. Es wird immer mal wieder der Zeitpunkt kommen an dem es nicht besonders gut läuft und der Druck sehr hoch wird.

Für solche Zeiten ist es wichtig etwas anderes im Leben zu haben, was einem Spaß macht und auf was man “zurückfallen” kann. Professionelle Hilfe im mentalen Bereich für den Esport wäre für jedes Team eine deutliche Erweiterung, allerdings ist der Esport in Deutschland finanziell sowie auch gesellschaftlich noch nicht so weit, dass sich die verschiedenen “kleineren” Esport Organisationen ein Team mit mental Coaches leisten können die den Spielern beistehen.

Fragster: Wenn du neuen Spielern einen Tipp geben könntest, welcher wäre das?

j1NZO: Es gibt viele wichtige Tipps für neuere Spieler, am wichtigsten ist es allerdings den Spaß nicht zu verlieren. Man hat das Spiel zum Spaß begonnen und sollte das auch bei allem Ehrgeiz nicht loswerden. Gleichzeitig finde ich es wie oben schon erwähnt, extrem wichtig sich einen Ausgleich zu schaffen und neben der “Esport Welt” sich noch anderweitig zu beschäftigen.