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Ist Esport Sport?

Die Debatte rund um die Frage, ob Esport eigentlich Sport ist, hält mittlerweile viele Jahre an. Esportler und Fans... Daniel | Mai 16, 2021

Die Debatte rund um die Frage, ob Esport eigentlich Sport ist, hält mittlerweile viele Jahre an. Esportler und Fans des Esports sind überzeugt, klassische Sportler, Vereine und Co. halten oftmals dagegen. Doch wie sieht es eigentlich ganz offiziell aus? Wir blicken einerseits auf die Situation in Deutschland, aber auch über die Ländergrenzen hinaus.

Der Kampf zwischen der ESBD und DOSB

Schon viele Jahre lang kämpfen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der eSport Bund Deutschland e.V. (ESBD) um die Frage, ob Esport im herkömmlichen Sinne als Sport anerkannt werden soll. Diese Anerkennung in Deutschland wäre wichtig, damit Esport in die Struktur des Deutschen Sportbundes als Sportart integriert werden kann. Dadurch würden Esportler die Vorteile der Sportvereine-Regularien genießen. Das bezieht sich unter anderem auf die Bereiche Steuern und Fördermittel.

Der DOSB hat anlässlich dieser Diskussion ein Gutachten in Auftrag gegeben. Ein Anwalt sollte prüfen, ob Esport Sport im herkömmlichen Sinne ist. Das Ergebnis ist für die Esport-Szene in Deutschland leider nicht positiv, denn das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Esport kein Sport im herkömmlichen Sinne ist.

Stattdessen bedeutet der konkrete Begriff „Sport“ traditionell gesehen Anforderungen an die Körperlichkeit. Sprich beim Esport würde es zu wenig um körperliche Bewegungen gehen, als dass man die Tätigkeit als Sport bezeichnen könnte.

Übrigens: Wer jetzt berechtigterweise über die Sportarten nachdenkt, bei denen sich die Sportler sehr wenig bewegen, hat nicht Unrecht. Warum ist Darts, Sportschießen und Tischfußball Sport, wobei die Bewegung doch auch hier sehr gering ausfällt? Beim Schach wiederum wurde im Jahr 2013 die Bezeichnung Sport vom DOSB aberkannt, weil genau die fehlende Bewegung damals schon das Problem war.

DOSB verwendet eSport als Begriff nicht mehr

Durch das Gutachten des Deutschen Olympischen Sportbundes haben sich noch weitere Dinge ergeben. Bislang gab es für den DOSB zwei Kategorien von eSport-Spielen:

  • Sportsimulationen (z.B. FIFA 19 oder NBA 2K20)
  • eGaming (z.B. Counter-Strike: Global Offensive, League of Legends oder Fortnite)

Diese Trennung wurde mit dem Gutachten aufgehoben. Das ist durchaus eine gute Nachricht für die eSport-Szene, da durch diese Aufspaltung auch die Community oft zweigeteilt war.

Nun allerdings bedeutet das auch, dass der Begriff „eSport“ vom DOSB überhaupt nicht mehr verwendet wird. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es zu Verwechslungen des ursprünglichen Sport-Begriffes kommt.

Der Esport wird sich nicht aufhalten lassen – ob als Sport oder nicht

Ganz gleich, ob der Esport in Deutschland doch noch irgendwann als Sportart anerkannt wird – aufhaltbar ist die Beliebtheit keinesfalls. Die Szene wächst und auch das Umsatzvolumen, welches in die Esport-Szene fließt, steigt kontinuierlich.

Zwar ist das Gutachten und damit das Urteil erst einmal ein Rückschlag, aber aufhalten kann man die Entwicklung in Deutschland auch ohne Anerkennung nicht. Weiterhin setzen sich viele bekannte Gesichter (wie zum Beispiel die Generalsekretäre der Parteien) für die Anerkennung ein.

Wichtig: Zwar gab es diese eine Studie, die Esport nicht als Sport sieht, doch die Anerkennung als Sportart ist damit weiterhin nicht vom Tisch für Deutschland. Es soll weitere Gespräche zu dem Thema. Möglicherweise kommt es auch weiterhin nicht zur Anerkennung als Sportart, aber zumindest zu einem Status der Gemeinnützigkeit. In dem Fall würde es wie bei traditionellen Sportvereinen Vorteile in der Bürokratie und in den Steuern geben.

Esport als Sport – wie sieht es in anderen Ländern aus?

In Deutschland bleibt die Situation kompliziert, doch wie schaut es in anderen Ländern weltweit aus? Vor allem im asiatischen Bereich ist Esport längst ein Massenphänomen. Schon im Jahr 2000 fand in Südkorea die Gründung der e-Sports Association einen Dachverband, damit Esport im Land etabliert und verwaltet werden konnte.

Neben Südkorea ist Esport auch in anderen Ländern anerkannt, wie zum Beispiel in

  • Bulgarien
  • China
  • Japan
  • USA
  • Frankreich
  • Brasilien

In mehr als 60 Nationen der Welt wurde der Esport von etablierten Verbänden als Sportart anerkannt. Teilweise wird der Esport sogar vom Staat gefördert. Einige Sportler haben von den Ländern (z.B. Marcus Sundström für Amerika) ein Visum erhalten.

Sport ist Sport – ob elektronisch oder körperlich

Der Puls geht in die Höhe wie bei einem Marathon. Die Vorbereitungszeiten können Monate dauern. Pro Minute sind unzählige Gedanken und Tätigkeiten nötig. Die Konzentrationsleistung liegt konstant auf einem enormen Niveau. Wer jetzt denkt, dass wir vom Fußball sprechen, irrt sich. Es ist der professionelle Esport, der ähnliche Tätigkeiten und Vorbereitungen wie beim klassischen Sport erfordert. Es mag richtig sein, dass die körperliche Komponente weniger stark gewichtet ist als beim klassischen Sport, doch ist der Geist nicht auch Bestandteil des Körpers?

Japan, Brasilien und viele weitere Länder geben diesem Gedanken bereits seit Jahren recht. Für sie ist Esport ein echter Sport – ob nun im Ring, auf d