Der erfolgreichste deutsche R6-Spieler Marc ‘Jume’ Steinmann verrät seine Geheimnisse

“Ich glaube, der emotionalste Moment beim Major war, als wir gegen Bliss 2-0 gewonnen haben und uns für die Mainstage des Majors qualifiziert haben. Wir waren einfach sehr glücklich in diesem Moment, es in unserer ersten Stage zusammen so weit geschafft zu haben.”

Marc “Jume” Steinmann ist einer der erfolgreichsten Rainbow Six Siege Spieler Deutschlands. Er hat schon für große Organisationen wie HEROIC gespielt und steht aktuell für Team Secret unter Vertrag. Im größten R6 Turnier des “BLAST R6 Major Manchester 2024” ist er unter die Top 8 gekommen. Es ist sein bisher größter Erfolg, darum haben wir ihn zu einem Interview gebeten.

“Unser Angstgegner war BDS”:

Fragster: Hey Jume, es ist super, dass du dir die Zeit für uns nimmst! Bevor wir über deine Karriere als Rainbow Six-Spieler sprechen, interessiert uns natürlich, wie alles bei dir angefangen hat. Wie bist du eigentlich zum Gaming gekommen?

Jume: Ich bin zum Gaming gekommen, als ich relativ jung war und schon sehr viel mit meinem Gameboy, GameCube und Nintendo gespielt habe. Dann bin ich durch meine Nachbarn zum PC-Gaming gekommen. Es begann mit Minecraft und hat sich langsam in FPS-Spiele wie S.K.I.L.L Special Force 2, Warface und CS verwandelt.

Fragster: Jetzt bist du ja seit Januar bei Team Secret. Hast du etwas gebraucht, um dich an die neue Organisation zu gewöhnen? Was ist bei Team Secret im Vergleich zu deinen vorherigen Organisationen anders?

Jume: Es hat nicht wirklich viel Zeit gebraucht, um mich an die neue Organisation zu gewöhnen. Der größte Unterschied besteht im neuen Team und im Arbeitsumfeld.

Happy to be a part of this roster!Cant wait to see what we can do https://t.co/QqCDF1o7PM

— Jume (@jumeR6S) January 3, 2024

Fragster: Es klingt, als hättest du dich gut eingelebt. Ihr wurdet Zweiter im South Breach, Dritter in der Europe League und kürzlich habt ihr den fünften Platz im Blast Major belegt. Der Start für dich im Team ist also sehr erfolgreich. Wer war euer Angstgegner und was waren eure größten Hürden?

Jume: Unser Angstgegner war wahrscheinlich BDS. Die größten Hürden waren die Anpassung an das neue Team und den neuen Spielstil.

Fragster: Was machst du, um mit Niederlagen fertig zu werden und wie geht ihr als Team damit um ?

Jume: Um mit Niederlagen fertig zu werden, versuche ich normalerweise, aus meinen Fehlern zu lernen und darüber nachzudenken, was ich beim nächsten Mal anders oder besser machen kann, um das Spiel zu gewinnen. Dasselbe gilt auch für das Team: Wir lernen aus unseren Fehlern und versuchen, beim nächsten Mal besser zu sein.

Fragster: Was sind deine Ziele in den kommenden Monaten mit Team Secret ?

Jume: Unsere Ziele für die kommenden Monate sind die Qualifikation für den Esport World Cup und danach die Teilnahme an Stage 2 der EUL sowie am nächsten Major in Montreal.
*Information von der Redaktion: Team Secret hat sich nicht für den Esport Wold Cup qualifizieren können. 

Meilensteine und Emotionen: Jume über seine Karriere-Highlights und den Alltag im Team

Fragster: Was waren deine Top drei Highlights in deiner Karriere und warum ?

Jume: Einer meiner Highlights war, als wir gegen SBXG im Jönköping Major gespielt haben und ich in den ersten zwei Runden hintereinander Aces hatte. Außerdem war es mein erstes internationales Turnier.

Ein weiteres Highlight war beim letzten Major in Manchester, als ich zum ersten Mal auf der Mainstage gespielt habe. Dazu  war das unsere erste Stage zusammen als Team, und das hat mich nur noch hungriger gemacht, beim nächsten Major wieder dorthin zu kommen um es dann ins Finale zu schaffen.

Und das letzte Highlight ist wahrscheinlich, dass ich mich für die FPL qualifiziert habe und dann den ersten Platz gemacht habe, wobei ich 2000 Dollar gewonnen habe. Damals war ich noch in der Schule, also war das sehr viel Geld für mich, und durch die FPL bin ich in der Szene bekannter geworden. Bevor die FPL geschlossen wurde, hatte ich sie, glaube ich, acht Mal gewonnen.

Fragster: Gab es emotionale Momente mit dem Team beim Major und wie wichtig sind Emotionen für dich während einem Spiel?

Jume: Ich glaube, der emotionalste Moment beim Major war, als wir gegen Bliss 2-0 gewonnen haben und uns für die Mainstage des Majors qualifiziert haben. Wir waren einfach sehr glücklich in diesem Moment, es in unserer ersten Stage zusammen so weit geschafft zu haben. Und Emotionen sind für mich während des Spiels sehr wichtig, weil man die Emotionen seiner Mitspieler spüren kann. Das kann einen selbst und die Mitspieler selbstbewusster machen.

Fragster: Wie sieht dein Alltag als professioneller Esportler aus ? Hast du eine Routine?

Jume: Ich stehe normalerweise gegen 10 Uhr auf und frühstücke meistens nicht. Wenn doch, dann trinke ich einen Kaffee und hole mir etwas vom Bäcker. Danach habe ich normalerweise ein paar Stunden frei, um ein bisschen Sport zu machen, einkaufen zu gehen oder andere Sachen zu erledigen, bevor das Training gegen 14 Uhr beginnt. Wir trainieren  ungefähr acht Stunden, manchmal unterschiedlich, mit einer Stunde Pause dazwischen. Danach spiele ich meistens noch mit Freunden, entweder mehr Rainbow Six oder andere Spiele zum Spaß.

“Die Dach-Szene hatte nicht so viel Einfluss in meiner Karriere”

Fragster: Was machst du, um mit Niederlagen fertig zu werden und wie geht ihr als Team damit um ?

Jume: Um mit Niederlagen fertig zu werden, versuche ich normalerweise, aus meinen Fehlern zu lernen und darüber nachzudenken, was ich beim nächsten Mal anders oder besser machen kann, um das Spiel zu gewinnen. Dasselbe gilt auch für das Team: Wir lernen aus unseren Fehlern und versuchen, beim nächsten Mal besser zu sein.

Fragster: Welchen Einfluss hatte die DACH-Szene in deiner Laufbahn und was denkst du, was der DACH-Szene fehlt und wie man sie verbessern könnte?

Jume: In meiner Laufbahn hatte die DACH-Szene eigentlich nicht so viel Einfluss; ich habe nur eine Hälfte der GSA League gespielt. Was der DACH-Szene derzeit fehlt, glaube ich, ist eine Liga wie die GSA damals.

Welchen Tipp würdest du jungen Spielern geben, um sich im professionellen Bereich zu etablieren ?

Jume: Viel trainieren, regelmäßig spielen und sich durch Teilnahme an kleineren Turnieren und Ligen einen Namen machen.