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Interview mit EG autimatic: “EG war meine beste Option”

Autimatic war eine der CS:GO-Legenden, die nach der Veröffentlichung von Valorant beschlossen, zu dem neuen FPS-Titel zu wechseln und... Mara | Oktober 25, 2022

Autimatic war eine der CS:GO-Legenden, die nach der Veröffentlichung von Valorant beschlossen, zu dem neuen FPS-Titel zu wechseln und ihre Chance in der neu entstehenden kompetitiven Szene zu nutzen. Ein Jahr später war er zurück in CS:GO als Teil des neu gebildeten Star-Rosters von EG, Seite an Seite mit seinen ehemaligen Teamkollegen aus dem Roster des Major-Gewinners 2018 Cloud 9, Stewie2K und RUSH.

Obwohl beide das Team seither verlassen haben, ist Autimatic bei EG geblieben und kann sich “nicht vorstellen, für jemand anderen zu spielen.” Beim BLAST Premier: Fall American Showdown hat es EG auf den 5-8 Platz geschafft, denn leider war Fluxo einfach zu stark und gewann den BLAST Premier Fall Showdown North America. Während der BLAST haben wir mit Timothy “autimatic” Ta von EG geredet. Viel Spaß mit dem Interview!

Autimatic wollte wieder mit Stewie spielen

Fragster: Anfang dieses Jahres bist du nach einem einjährigen Ausflug in VALORANT mit T1 wieder ins professionelle CS:GO zurückgekehrt. Warum hast du dich entschieden, von Valorant zurück zu CS:GO zu wechseln? 

Autimatic: Ursprünglich war es wegen des Teams, das wir zusammengestellt haben. Ich wollte unbedingt wieder mit Stewie spielen, und ich dachte, das würde Spaß machen. Er ist offensichtlich ein wirklich guter Spieler und hatte schon viel Erfolg, so dass er mir viel beibringen und mich auch an viele Dinge über Counter-Strike erinnern konnte. Und außerdem konnte ich wieder mit Valens zusammenarbeiten. Damals war er noch mit data science beschäftigt, aber ich schätze, dass es mich motiviert hat, Teil der gleichen Organisation zu sein.

Und dann natürlich das Team – RUSH, CeRq und Brehze – das waren alles Faktoren, die mich wirklich interessiert haben. Außerdem habe ich mit Coach MaLeK telefoniert, und ich hatte das Gefühl, dass wir gut miteinander auskommen würden.

Was ist mit deiner Valorant-Karriere, wie ist sie für dich verlaufen?

Ich habe meine Valorant-Karriere genossen, es war eine neue Herausforderung, und ich hatte das Gefühl, dass ich eine Menge Dinge gelernt habe, die ich bei CS wahrscheinlich nicht hätte lernen können oder für die ich vielleicht länger gebraucht hätte. Und ja, ich hatte eine angenehme Erfahrung und mochte das Spiel. Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass das Team, das EG zusammengestellt hatte, die beste Option für mich war.

Du hast fast ein Jahr lang für T1 gespielt. Obwohl du in Nordamerika geblieben bist, hast du immer noch für eine koreanische Organisation gespielt. Wie hat dir die Zeit bei dieser Organisation gefallen und konntest du Unterschiede zu den NA-Organisationen feststellen?

Ich denke, der Hauptunterschied war, dass T1 eine koreanische Organisation war und sie nicht so viel Leute in Nordamerika hatten, wie andere Organisationen, bei denen ich war. Aber wir hatten einen General Manager namens Wawa, der alles getan hat, damit wir uns wohlfühlen, und er hat einen tollen Job gemacht.

Ich wusste, dass es nicht viele Mitarbeiter gab, aber das ließ man mich nicht spüren, weil T1 mit den wenigen Mitarbeitern, die sie hatten, gute Arbeit leistete.

Wie würdest du die Esports-Szenen von CS:GO und Valorant vergleichen? Was hat dir gefallen und was nicht, und was könnte CS:GO deiner Meinung nach von Valorant lernen und umgekehrt?

Die Dinge, die ich an der Vaorant-Szene mochte, waren im Endeffekt die gleichen, die ich nicht mochte. So haben wir zum Beispiel viele Online-Turniere gespielt, und zwar hauptsächlich zu Hause, was am Anfang ganz nett war, weil ich in meiner CS-Karriere viel unterwegs war. Aber nach einer Weile vermisste ich es, zu Turnieren und Bootcamps zu gehen, und ich vermisste die Intensität.

Natürlich wäre es etwas anderes, wenn wir uns für ein paar VCT-Events qualifiziert hätten, aber selbst dann gibt es nur vier Turniere im Jahr, was viel weniger ist als bei CS. Ich denke, dass es cool wäre, mehr Turniere in Valorant zu implementieren.

Und dann denke ich, dass CS von Valorant lernen kann… Ich habe es wirklich genossen, Valorant in der Rangliste zu spielen. Ich hatte das Gefühl, dass sich alle wirklich Mühe gegeben haben, und obwohl es einige Spiele gibt, bei denen es wirklich nervig ist, hat mir das Spielen und der Versuch, die Rangliste zu erklimmen, insgesamt sehr viel Spaß gemacht.

Project Blueprint für die CS-Szene?

Ich möchte auch eine Frage zu EGs Project Blueprint stellen, in dessen Rahmen die Organisation derzeit drei aktive CS:GO-Roster hat. Was hältst du persönlich von der Idee, mehrere Roster innerhalb einer Organisation zu haben?

Ich denke, dass die Idee sehr innovativ ist. Und ich denke, dass es der CS:GO-Szene helfen wird. Ich bin nicht derjenige, der die Idee hatte, also weiß ich nicht wirklich, wie es funktionieren soll, aber ich gehe davon aus, dass EG einen Plan dafür hat. Und ich denke, dass es, wenn es funktioniert, wirklich großartig für die NA-CS-Szene und vielleicht für die CS-Szene als Ganzes sein wird, weil die Leute dieses Modell in Zukunft vielleicht nutzen können, wenn sie wollen.

Und was würdest du sagen, wie es bisher funktioniert?

Ich denke, im Moment ist es noch zu früh, um das zu sagen. Ich glaube, wir hatten noch nicht die Gelegenheit, all die Dinge umzusetzen, die EG vorhat, denn wir fangen gerade erst an, eine Grundlage in unserem aktuellen Team zu schaffen, und ich bin sicher, dass andere Teams dasselbe tun. Ich denke also, dass wir, sobald wir in gewisser Weise bereit sind, anfangen können, zu experimentieren.

Das Major in vollen Zügen genießen

Ihr hattet einen recht erfolgreichen Lauf bei den RMRs und habt euch mit einem Challenger-Status für die IEM in Rio qualifiziert. Was sind deine Erwartungen und wie zuversichtlich bist du vor dem Major?

Ich denke, beim Major selbst erwarte ich, dass ich vor einem wirklich tollen Publikum spiele. Das ist eine Sache, auf die ich mich freue und die ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Ich selbst erwarte einfach, dass ich mein Spiel spiele und gut vorbereitet komme. Das bedeutet, dass ich mich gut vorbereite und alles recherchiere, was ich im Vorfeld tun muss, und ich denke, dasselbe gilt auch für das Team.

Und ich denke, für einige der Spieler ist es das erste Mal, dass sie auf einer großen Bühne spielen, also möchte ich, dass wir unser Spiel spielen und das Turnier in vollen Zügen genießen.

Bildnachweis: DreamHack /Stephanie Lindgren