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Internet für die ganze Welt in einem einzigen Kabel?!

Ein Forscherteam des Network Research Institute des NICT in Japan – National Institute of Information and Communications Technology –... Leni | November 14, 2022

Ein Forscherteam des Network Research Institute des NICT in Japan – National Institute of Information and Communications Technology – hat einen neuen Bandbreiten-Weltrekord über eine einzige Glasfaser mit Standarddurchmesser aufgestellt. Diese Standard-Glasfasertechnik hat eine Rekordübertragungen von 1,53 Petabit pro Sekunde erreicht. Das heißt der gesamte Internetverkehr der Welt könnte theoretisch in ein einziges Glasfaserkabel passen.

Die Forscher haben eine Bandbreite von rund 1,53 Petabit pro Sekunde erreicht, indem sie Informationen auf 55 verschiedenen Lichtfrequenzen kodiert haben. Diese Technik nennt man auch Multiplexing. Das ist genug Bandbreite, um den Internetverkehr der ganzen Welt (schätzungsweise weniger als 1 Petabit pro Sekunde) über ein einziges Glasfaserkabel zu übertragen. Das ist weit entfernt von den Gigabit-Verbindungen, die uns Normalsterblichen im besten Fall zur Verfügung stehen – um genau zu sein, ist sie eine Million Mal höher.

Rekord nach mehreren Versuchen gebrochen

Die Technologie macht sich die unterschiedlichen Frequenzen des Lichts im Spektrum zunutze. Da jede “Farbe” innerhalb des Spektrums, also des sichtbaren und unsichtbaren Lichts, ihre eigene Frequenz hat, die sich von allen anderen unterscheidet, kann sie dazu gebracht werden, ihren eigenen unabhängigen Informationsstrom zu tragen. Den Forschern gelang es, eine spektrale Effizienz von 332 Bits/s/Hz zu erreichen. Das ist eine dreimal höhere Effizienz als ihr bester Versuch von vor drei Jahren, bei dem eine spektrale Effizienz von 105 Bits/s/Hz erreicht wurde.

Forscher gaben nicht auf

Frühere Versuche haben eine noch viel geringere spektrale Effizienz und eine geringere Übertragungskapazität gebracht, obwohl drei- bis sechsmal mehr Wellenlängen und mehrere Bänder genutzt wurden. Den Forschern ist es gelungen, Informationen auf dem C-Band über 184 verschiedene Wellenlängen zu übertragen, d. h. über getrennte, sich nicht überschneidende Frequenzen, die für die gleichzeitige Übertragung von Informationen im Glasfaserkabel vorgesehen waren. Bevor das Licht durch das Glasfaserkabel geschickt wurde, wurde es moduliert, um 55 verschiedene Datenströme zu übertragen.

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Internet der ganzen Welt könnte deutlich besser werden

Nach der Modulation (und wie bei den meisten derzeit eingesetzten Glasfaserkabeln) wurde ein einziger Glaskern benötigt, um alle Daten zu übertragen. Wenn die Daten gesendet werden (über 184 Wellenlängen und 55 Modi), dekodiert der Empfänger die verschiedenen Wellenlängen und Modi, um die Daten zu erfassen. In dem Experiment wurde die Entfernung zwischen Sender und Empfänger auf 25,9 Kilometer festgelegt.

Ein einziges Kabel würde reichen

Das heißt im Grunde, dass wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können, denn es sieht so aus als würde sich die Bandbreite und die Internetqualität noch um einiges weiter erhöhen. Außerdem würde extrem viel Platz gespart werden, wenn man nur ein einziges Glasfaserkabel brauchen würde. Wir können uns außerdem sicher sein, dass auch dieser Rekord in der Zukunft nochmal gebrochen und verbessert wird.