Intel hat große Pläne, die CPU-Industrie umkrempeln könnten

Wie wäre es mit x86, Arm und RISC-V in einem einzigen CPU-Paket? Bei Intel stehen einige große Veränderungen an. Zusätzlich zu den massiven Kapitalinvestitionen nimmt das Unternehmen einige Änderungen an seinem Kerngeschäftsmodell vor. Intel versteht sich zunehmend nicht nur als Technologiehersteller, sondern auch als Anbieter von Foundry-Dienstleistungen für Dritte. Einige der Ideen des Unternehmens könnten den traditionellen CPU-Markt wirklich aufrütteln.

Bob Brennan, Vice President of Customer Solutions Engineering bei Intels Foundry Services, stellte in einem Gespräch mit The Register einige wirklich großartige Ideen vor. Intel wird für seine Kunden maßgeschneiderte CPUs entwickeln, die die Integration seiner x86-Kernarchitektur mit optionalen ARM- und RISC-V-CPU-Kernen oder vielleicht sogar anderen IP ermöglichen. Wir wissen, dass das Unternehmen Milliarden von Dollar in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten investiert, und es ist besser für Intel, wenn alles rund um die Uhr läuft, um solche Kundenaufträge zu erfüllen.

Wird die CPU-Industire revolutioniert?

Wir bezeichnen Intels Alder Lake der 12. Generation als Hybrid-Architektur, und das ist eine weitgehend zutreffende Beschreibung. Es ist eine Sache, grundsätzlich ähnliche große und kleine Kerne einzubauen, aber es ist etwas ganz anderes, Chiplets einzubauen, die völlig unterschiedliche Befehlssätze enthalten.

“Im Großen und Ganzen geht es darum, unser Wafer- und Packaging-Geschäft auszubauen, da IFS [Intel Foundry Services] versucht, eine hervorragende Foundry für die Welt zu sein. Und dies zeigt, wie sehr sich Intel dem Wachstum des Foundry-Geschäfts mit all diesen verschiedenen ISAs verpflichtet fühlt”, sagte Brennan.

Jahrzehntelang wurde die x86-Architektur nur an eine Handvoll von Unternehmen lizenziert. Intel selbst und AMD sind bei weitem die bekanntesten. Obwohl VIA in den vergangenen Jahren einige Erfolge verzeichnen konnte, ist die x86-Architektur im Wesentlichen die Domäne der beiden großen Unternehmen. Das könnte sich bald ändern, denn Berichten zufolge ist Intel offen für die Lizenzierung der x86-Architektur an andere Unternehmen.

Viele Infos sind noch nicht bekannt

Es sieht so aus, als ob im Moment noch keine Einzelheiten bekannt sind, aber es ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Intel den Übergang zu einem gemischten Geschäftsmodell plant. Nach den Milliarden, die TSMC einnimmt, ist es nicht schwer, sich vorzustellen, warum.

Es bleibt abzuwarten, welche Form eine solche Hybrid-CPU annehmen könnte. Wahrscheinlich wird sie zunächst einmal sehr anwendungsspezifisch sein, wahrscheinlich im Unternehmensbereich. Aber auch für Spiele gibt es Möglichkeiten. Die Art und Weise, wie GPUs dedizierte Raytracing-Funktionen oder KI-Kerne integrieren, könnte einen Hinweis darauf geben, was zu erwarten ist.

x86 ist eine alte Architektur, was bedeutet, dass sie eine Menge selten genutzter Legacy-Funktionen aus vergangenen Jahrzehnten enthält. Vielleicht könnte ein effizienter ARM- oder RISC-Kern bei bestimmten Spielbelastungen viel stromsparender sein.

Die Technik entwickelt sich ständig weiter, und PC-Spiele sind dabei ein nicht unbedeutender Faktor. In den kommenden Jahren könnten die CPUs, die wir kennen, ganz anders aussehen als heute.

Bildnachweis: Tom Warren | The Verge