Mehr als 40 indische Videospiel- und Esport-Unternehmen haben ein Schreiben an das MeitY unterzeichnet. Die Unternehmen fordern eine offizielle Regulierung und Unterscheidung zwischen Online-Spielen und Spielen mit Echtgeld. Die Unternehmen wollen außerdem ein Treffen mit dem Ministerium für Elektronik und Informationstechnologie (MeitY), um ihre Interessen zu vertreten.
Die indische Videospielindustrie hat sich zusammengeschlossen, um in einem Schreiben eine umfassende, Videospiele-Politik zu fordern. Damit reagiert sie auf die vorgeschlagenen Änderungen vom Ministerium für Elektronik und Informationstechnologie in Bezug auf Online-Spiele.
Videospiele und Echtgeld-Spiele sollen in eine Kategorie fallen
Eine der größten Sorgen der Videospielindustrie ist die drohende Vermischung von Videospielen und Online-Echtgeldspielen- die sollen nämlich beide in eine Kategorie zusammengeworfen werden. In der Stellungnahme wird eine regulatorische Unterscheidung zwischen Videospielen und Echtgeldspielen (d.h. Online-Glücksspielen) gefordert. Der aktuelle Entwurf fasst “Videospiele” und “Online-Spiele mit Geldeinsatz” in ein und demselben Regelungsbereich zusammen. Das könnte zu großen Problemen führen.
Die neue Regelung wäre ein großes Risiko für Videospielunternehmen in Indien, bei deren Online-Spielen kein Geld eingesetzt wird und die nur zur Unterhaltung gespielt werden.
Roby John, der CEO und Mitbegründer von SuperGaming, einem der Unternehmen, die an dem Vertretungsschreiben beteiligt waren, sagte dazu: “Da die Zahl der indischen Spieler wächst und sich ihre Vorlieben weiterentwickeln, ist es wichtig, dass sich auch die Regeln weiterentwickeln. Wir hoffen auf eine klare regulatorische Unterscheidung zwischen Videospielen und Echtgeldspielen, um sicherzustellen, dass die rund halbe Milliarde Spieler in Indien bestmöglich geschützt sind.”
Die indische Videospiel- und Esport-Branche ist stark am Aufsteigen und hat das Potenzial für einen riesigen Markt, allerdings müssen diese teils sehr jungen Spieler auch geschützt werden.
Indische Unternehmen fordern Unterscheidung
Die 40 Unternehmen haben außerdem um ein Treffen mit MeitY gebeten, weil die Branche bei den Gesprächen, als die Änderungen vorgeschlagen wurden, nicht anwesend war. “Um in Indien Videospiele von Weltklasse für ein globales Publikum zu entwickeln, muss es einen geeigneten Rahmen geben, der die Nuancen der Branche respektiert und die Anpassung an globale Best Practices angemessen widerspiegelt”, heißt es in einem Auszug aus dem Brief. “Das wird einen großen Beitrag dazu leisten, Kapital anzuziehen, den Marktzugang zu verbessern, die Zusammenarbeit mit dem Ausland im Technologiebereich zu verstärken, Talentpools aufzubauen und die Entwicklung von Indiens Global Champions zu unterstützen.”
Wie ist die Situation in Deutschland?
In Deutschland gibt es eine Unterscheidung zwischen normalen Spielen und Glücksspielen. Glücksspiel ist in Deutschland legal, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wie fast alles in Deutschland ist auch die Videospielbranche stark reguliert. Um zum Beispiel ein Online Casino zu eröffnen, braucht man eine deutsche Lizenz für den Betrieb.
Das Problem bei Videospielen ist, dass der “Ballerspiele”-Ruf in der Gesellschaft nur langsam besser wird, und wenn man das dann noch mit Glücksspiel verbindet, dann ist der Ruf erst recht ruiniert. Denn Glücksspiel macht bekanntermaßen süchtig und gefährdet demnach junge Spieler. Lootboxen in FIFA werden auch immer wieder heiß diskutiert, denn manche Sachen befinden sich in Bezug auf Videospiele/Glücksspiele in Grauzonen, die nicht ganz klar definiert sind.