Nach drei Spieltagen der Intel Extreme Masters hat sich der Großteil des Playoffs-Brackets geformt. Dabei haben wir uns bereits von Heroic verabschieden müssen, die erstmals seit Katowice nicht mehr in die Playoffs gekommen sind. Mit den Ninjas in Pyjamas steht ein weiteres Favoriten-Team auf der Kippe.
Das Turnier begann mit einigen Upsets. Nicht gerade wenige davon fanden auf Ancient statt. FunPlus Phoenix konnten ihr Mapverständnis gegen Astralis beweisen und sie mit einem 16-7 ins Lower Bracket hauen. OG siegten gegen die Ninjas in Pyjamas und sogar die Evil Geniuses, die bislang sehr schwach aufgespielt hatten, kamen gegen Team Spirit weiter. Die ersten Lower-Bracket-Runden waren brutal. Die Ninjas mussten sich in einem knappen 2-1 gegen fnatic behaupten. Nur durch ein dominantes Comeback kamen sie an ihren schwedischen Rivalen vorbei, die sich des Sieges wahrscheinlich schon sicher fühlten. Sprout brachten Complexity an den Rand der Verzweiflung mit einem 17-19 auf Dust 2 und einem 14-16 auf Mirage. Am Ende zogen Benjamin “blameF” Bremer und Co. aber weiter.
Währenddessen schossen Team Vitality die Jungs von Gambit aus dem Upper Bracket raus. Das war der erste nennenswerte Sieg für die Franzosen, seitdem sie Jayson “Kyojin” Nguyen Van verpflichtet hatten. Dieses Upset zwang Gambit in den Kampf gegen Astralis, wo sie sich dominant durchsetzen konnten. Complexity brachten sie anschließend an die Grenzen, doch die Sieger des CIS-RMR-Events kamen am Ende doch noch zu den Playoffs durch.
Just one more day to lock in our final #IEM Summer playoff team as well as find out who will be advancing straight to the Semi-Finals!
Who do you think is the final top 6 team? pic.twitter.com/0OdIQa9PiJ
— Intel®ExtremeMasters (@IEM) 5. Juni 2021
KAMPF UM DEN LETZTEN PLAYOFFS-SPOT
In Gruppe B scheiterten Heroic am neuen NiP-Roster. Sie verpassen also die Playoffs der IEM Summer und müssen auf das nächste große Event warten, um sich wieder zu beweisen. Dafür dürfen die Ninjas in das Lower Bracket Finale der IEM einziehen, wo sie eine letzte Chance auf die Top 6 bekommen. Auch sie haben bislang nicht das geliefert, was man nach der Finalteilnahme bei Flashpoint erwartet hätte. Die Einwechselung von Linus “LNZ” Holtäng hat sich bislang noch nicht ausgezahlt.
Sie treffen auf Virtus.pro, die sich nach einer Niederlage gegen OG durchs Lower Bracket schießen mussten. Nur ein Overtime-Sieg auf Ancient brachte sie an ihren nationalen Kollegen von Team Spirit vorbei, und jetzt stehen sie Nicolai “device” Reedtz entgegen. Die geballte Feuerkraft der CIS-Region trifft auf den besten dänischen Spieler aller Zeiten, doch die Ninjas sind durch ihren zweiten Spielerwechsel innerhalb eines Monats geschwächt. VP sind aber selber nicht besonders sicher unterwegs und wenn ihnen so viele Fehler wie im Spirit-Match unterlaufen, bietet sich für NiP die Chance zum Sieg.
WER SIND DIE NEUEN FAVORITEN?
Auch wenn die Upper-Bracket-Finalspiele noch über die Platzierungen in den Viertel- oder Halbfinalen entscheiden, sind OG, EG, Vitality, Gambit und G2 schon einmal sicher in den Playoffs. Dass Gambit und G2 Esports nach ihren vergangenen Leistungen in die Top 6 kommen, sollte wohl kaum eine Überraschung sein. Mit Teams wie Astralis und Heroic im Turnier ist es aber durchaus ein Schock, dass die Evil Geniuses es neben OG und Vitality so weit geschafft haben.
Schließlich gehörten Aleksi “Aleksib” Virolainen und seine Jungs in den vergangenen Events eher zu den Teams am unteren Ende des Turnierbaums. Das gleiche gilt für EG, die vor einer Woche sogar noch in Nordamerika versagt hatten. Vitality haben mit Kyojin vielleicht endlich die Kurve gekratzt und sehen in diesem durchgewürfelten Playoffs-Bracket die Chance auf eine gute Platzierung.
Denn bei dieser Top 6 kann praktisch alles passieren. Wir wissen nicht, was das wiedererstarkte OG gegen Vitality anrichten kann. Oder wie sich die Evil Geniuses gegen G2 Esports behaupten können. Sie haben bereits das dänische Powerhouse von Heroic niedergestreckt, also wo liegt ihr Limit? G2 und Gambit sehen sich als alte Favoriten einem gefährlichen Mix entgegen. Das Upset-Potenzial von Rostern wie EG und OG ist massiv und keines der Teams darf sich in den Playoffs auch nur ansatzweise sicher fühlen.