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IEM Global Challenge: Vitality müssen hier gewinnen!

fragster Fabio Dezember 14, 2020

Die IEM Global Challenge wird das CS:GO-Jahr 2020 abschließen. Die Top 5 der HLTV-Weltrangliste ist dabei und inmitten sitzen Team Vitality, die gerade dabei sind, ein Vermächtnis aufzubauen. Um das zu schaffen, müssen sie unbedingt bei diesem letzten Event siegen.

Gestern noch standen die Jungs von Vitality im Großen Finale der BLAST Premier: Fall Finals. Dort konnten sie sich in einem Best-of-Three über Astralis hinwegsetzen. Auf zwei der Maps kamen die Dänen nicht einmal über fünf Punkte hinweg und Dust2 konnten sie nur haarscharf mit einem 16-14 gewinnen. Der Großteil der hier anwesenden Teams waren vergangene Woche ebenfalls dabei, somit sind die Fanzosen selbstverständlich Favoriten für dieses Event. Wie viel Schaden können die anderen Teams also anrichten?

DIE CHANCEN DER UNDERDOGS

Complexity hat auf diesen letzten Metern noch einmal der Schlag getroffen. Nachdem sie im Sommer bereits den Abgang von Owen “oBo” Schlatter verkraften und mit Stand-In spielen mussten, sind sie nun erneut auf Ersatz angewiesen. Valentin “poizon” Vasilev musste sich einer Not-OP unterziehen. Auch wenn er glücklicherweise nicht in Gefahr schwebt, so kann er an dem Event nicht teilnehmen. Bislang haben Complexity noch nicht angekündigt, wer sie bei der IEM Global Challenge unterstützen wird – doch eins ist klar: Das Team wird definitiv nicht sein volles Potenzial entfalten können. In einer Gruppe mit BIG, Astralis und Vitality heißt das also, dass sie von Beginn an um ihr Überleben spielen müssen. Die Chancen, dass sie es tatsächlich aus der Gruppe raus schaffen, sind verschwindend gering.

Das gleiche gilt für Team Liquid in Gruppe B. Mit FURIA Esports haben sie den Hassgegner der vergangenen Monate erwischt, denn die Brasilianer haben sie nun schon regelmäßig aus Turnieren geschlagen. Das geschah bei einigen nordamerikanischen Event, aber zuletzt auch beim BLAST Premier: Fall Showdown in Europa. Auch wenn Heroic straucheln, so haben sie sich in den vergangenen Wochen besser präsentiert als Team Liquid. Zugegebenermaßen hatten die Amerikaner noch nicht wirklich die Gelegenheit dazu, groß aufzuspielen. Im BLAST-Bracket erwischten sie fast nur amerikanische Gegner. Bei den DreamHack Masters Winter mussten sie sich gegen mousesports und Astralis geschlagen geben. Vielleicht haben sie seitdem genug dazu gelernt und an Form gewonnen. Heroic und FURIA sind auf jeden Fall nicht sicher vor einem Upset, auch wenn Liquid momentan nicht besonders viel Vertrauen in ihre Fähigkeiten erwecken.

WO ORDNEN SICH HEROIC UND FURIA EIN?

Die Brasilianer haben mit ihrem Siegeszug durch den BLAST Premier: Fall Showdown bewiesen, dass sie von allen amerikanischen Teams momentan die beste Form besitzen. Doch als sie dann bei den Fall Finals ankamen, zeigte sich, dass diese Form definitiv nicht ausreicht, um mit der europäischen Spitze mitzuhalten. Auch wenn sie als klare Favoriten in ein potenzielles Match-Up mit Liquid gehen würden, so reicht das kaum aus, um in die Playoffs zu kommen.

Ihre Chancen gegen Heroic hängen eigentlich davon ab, wie gut die Dänen aus ihrem Performance-Tief des vergangenen Monats gekommen sind. Nach einigen fantastischen Turnieren im Oktober sind sie nun des Öfteren nur ins Viertelfinale gekommen. Bei den DreamHack Masters Winter flogen sie zuletzt gegen GODSENT raus. Wenn sie mit diesem Performance-Level bei der IEM Global Challenge aufkreuzen, dann sind sie leichte Beute für FURIA und vielleicht sogar für Team Liquid.

KÖNNEN ASTRALIS UND NATUS VINCERE ENDLICH DEN FLUCH BRECHEN?

Seit dem ersten Einsatz von Nabil “Nivera” Benrlitom haben Vitality konsequent den ersten Platz belegt. Dabei war es vollkommen egal, auf welche Gegner sie getroffen sind. Mit jedem Turnier scheinen sie an Leistung dazuzugewinnen und ihre Finalauftritte werden immer einseitiger. Auch wenn Natus Vincere und Astralis in den vergangenen Monaten stark zugelegt haben, so bewegen sich die Franzosen mit einem noch höheren Tempo nach vorne.

Es ist offensichtlich, dass die beiden Teams auf individueller Ebene kaum eine Chance gegen Vitality haben. Sie müssen also versuchen, Vitality taktisch auszutricksen – doch das scheint ihnen einfach nicht zu gelingen. Die Franzosen sind immer einen Schritt voraus. Nun schaffen sie es schon, Astralis auf 16-4 und 16-5 Maps zu schlagen.

WARUM VITALITY DIE BESTEN KARTEN HABEN

Selbstverständlich geben die letzten Turnierresultate den Franzosen mehr als nur Recht. Selbst ein Astralis in absoluter Top-Form konnte sich nicht gegen sie behaupten und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Dänen bis zum Wochenende noch weiter an Form zulegen. Natus Vincere schaffen es momentan nicht, sich weiter zu entwickeln. Das Debüt von Valerii “B1T” Vakhovskyi ist im weitesten Sinne gescheitert. Der Spieler konnte in seinen Matches nicht mit Astralis und Co. mithalten. Selbstverständlich ist das keine Schande für so einen jungen und unerfahrenen Spieler, doch für NaVi’s 6-Mann-Strategie bedeutet das vorerst nichts Gutes. Der Überraschungs-Erfolg, den Vitality mit Nivera erlebt haben, hat sich nicht eingestellt.

Vitality’s Höhen sind höher als die ihrer Gegner, und ihre Tiefen sind nicht ansatzweise so tief wie die von Astralis, BIG und Co., die des Öfteren mit einstelligen Rundenpunktzahlen aus Maps herausgehen. Wenn sogar Spieler wie Cédric “RpK” Guipouy und Kévin “misutaaa” Rabier zu Höchstformen auflaufen können, bei denen noch nicht einmal ein Nicolai “device” Reedtz mithalten kann, wie sollen ihre Gegner die notwendigen Kills zum Sieg bekommen? Wenn Natus Vincere nicht gegen Astralis gewinnen können, und Astralis chancenlos gegen Vitality sind, wer soll sie denn dann noch besiegen?