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IEM Beijing EU: Vitality holen Reverse-Sweep im Finale!

Es ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Natus Vincere, die nun bereits zum zweiten Mal während der Corona-Pandemie im Finale... Fabio | November 23, 2020

Es ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Natus Vincere, die nun bereits zum zweiten Mal während der Corona-Pandemie im Finale eines Riesen-Events standen, haben erneut einen Reverse-Sweep erleiden müssen. Diesmal haben Team Vitality nach einem 0-2 Defizit das Große Finale gewonnen und stehen damit als die Sieger der IEM Beijing EU da.

Wie konnten Natus Vincere das wieder über sich ergehen lassen? Eigentlich starteten sie fantastisch in das Finale und holten sich zwei einseitige Map-Siege. Oleksandr “s1mple” Kostyliev erreichte auf Nuke und Dust2 Ratings über 2.0, wogegen Mathieu “ZywOo” Herbaut kaum ins Spiel kam. Das Duell der zwei Giganten schien bereits entschieden und NaVi schauten endlich auf die erste große Trophäe seit Beginn der Online-Phase.

Doch s1mples Kollegen versauten ihm diesen Meilenstein. Auf den darauffolgenden drei Maps waren sie kaum wiederzuerkennen, besonders Ilya “Perfecto” Zalutskiy und Egor “flamie” Vasilyev brachen vollständig ein. Auch wenn s1mple sein Niveau aufrecht erhielt und sich weiterhin Kills verdiente, konnte er das Vakuum, das seine Teamkollegen hinterlassen haben, nicht füllen. Runde um Runde gingen an Vitality, die nun endlich aufgewacht waren. ZywOo, Richard “shox” Papillon, Nabil “Nivera” Benrlitom und Kévin “misutaaa” Rabier feuerten plötzlich aus allen Rohren und rungen das CIS-Team ohne weitere Probleme nieder.

NaVi mussten nicht nur einen Reverse-Sweep über sich ergehen lassen, sondern ebenfalls die Schande der letzten drei Maps. Denn dort waren sie nicht einmal ansatzweise kompetitiv unterwegs. Sie waren chancenlos gegen ein Vitality, das ihnen immer einen Schritt voraus war.

WARUM HABEN NAVI VERLOREN?

Es ist offensichtlich, dass die NaVi-Spieler nicht auf dem Level von s1mple mithalten können. Eigentlich müssten sie das noch nicht einmal, doch sie konnten ihn in diesem Finale noch nicht einmal unterstützen. Boombl4 und flamie haben zusammengerechnet weniger Kills erreicht als s1mple, der also effektiv die schlechte Performance von zwei Spielern aufarbeiten musste.

Auf der Seite von Vitality sah das ganz anders aus. Auf den ersten zwei Maps konnten die Spieler zwar nichts erreichen, doch danach spielte ZywOo auf und wurde dabei von dem gesamten Team unterstützt. Zwischenzeitlich waren Nivera und shox die Top-Fragger und konnten ihm eine Atempause verschaffen, die s1mple nie bekommen hat. Viel wichtiger ist jedoch, dass die Vitality-Spieler nicht zu einer Last wurden. Wenn sogar Cédric “RpK” Guipouy mit 1.44er Ratings aufwarten kann, dann funktioniert das Team eindeutig.

NA MUSS SICH WARM ANPACKEN

Bald steht der BLAST Showdown an, in welchem Evil Geniuses, Team Liquid, FURIA und MIBR gegen europäische Teams antreten werden. Auch wenn Vitality, NaVi, Astralis und Co. nicht von der Partie sind, hat die IEM Beijing EU bewiesen, dass der Rest der Teams nicht zu unterschätzen ist. Abgesehen von ihrer Niederlage gegen Vitality haben Complexity ein fantastisches Turnier runtergespielt. Justin “jks” Savage wächst immer besser in das Team rein und die Resultate zeigen, dass Complexity davon immens profitieren.

Das Level der Tier 2 und 3 Szenen in Europa ist massiv angestiegen, zumindest im Vergleich zu ihren nordamerikanischen Kollegen. Ein Team wie Chaos hätte wohl kaum eine Chance gegen Complexity oder mousesports und auch für Liquid wird es schwer werden, sich gegen die MAD Lions zu behaupten.

WAS IST LOS MIT ASTRALIS?

Doch einige Teams haben bei der IEM Beijing EU einige Defizite an den Tag gelegt. Allen voran ist Astralis, die mit Andreas “Xyp9x” Højsleth noch nicht ihren Weg zurück an die Spitze gefunden haben. Der alte Kern des Teams strauchelt und nach dem Abgang von Patrick “es3tag” Hansen hat sich nun gezeigt, wie viel besser er dieses Team machen konnte. Astralis sind meilenweit entfernt von dem Level, das ihnen vor kurzer Zeit noch den Reverse-Sweep gegen Natus Vincere ermöglicht hatte. Jetzt geben sie eher zwei 9-16 Maps an s1mple und Co. ab.

Fnatic müssen momentan ebenfalls einige Rückschläge ertragen. Während der DreamHack Open Fall flogen sie viel zu früh raus, in der ESL Pro League konnten sie noch nicht einmal die Playoffs erreichen. Wenigstens haben sie das Halbfinale der IEM New York EU bestritten, auch wenn das Teilnehmerfeld alles andere als beeindruckend war. Leider können mousesports weiterhin keine Resultate liefern. Gerüchten zufolge ist Finn “karrigan” Andersen möglicherweise auf dem Weg zu FaZe, gemeinsam mit Robin “ropz” Kool. Die Zukunft dieses Teams steht also in den Sternen. Aber selbst wenn der Roster so bestehen bleibt, machen ihre bisherigen Platzierungen wenig Hoffnung auf den Wiederaufstieg des Teams.