Die Counter-Strike Professional Players Association, oder kurz CSPPA, hat sich für mehrere Spieler eingesetzt, die angeblich nicht von der schwedischen Organisation Ninjas in Pyjamas bezahlt wurden. Dabei geht es konkret um das Geld von Stickern aus dem Jahr 2020.
Der Streit dreht sich um ehemalige und aktuelle Spieler, die behaupten, dass ihnen die Organisation Geld für den Verkauf digitaler Sticker für die abgesagte Rio-Major-Capsule 2020 schuldet. Anscheinend hätten die Spieler davon sehr viel Geld bekommen – die Rede ist von 300k pro Spieler. Doch NiP ist der Meinung, dass die Organisation das Geld behalten durfte, weil kein physisches Event stattfand.
In einem geleakten Gruppenchat, der von NiP COO Jonas “calc” Gundersen geleitet wurde, heißt es dazu Folgendes: “Das waren ‘Capsules’, die von den Teams erstellt und von Valve genehmigt wurden, um die Leute während der Pandemie zu unterstützen und die Gehälter ohne Kürzungen weiter zu zahlen, obwohl es keine Sponsoren und keine Werbung gab. Deshalb sind die Aufkleber nicht so, wie sie normalerweise sein würden – weil es kein Major gab. Für viele Teams war das ein Verzweiflungsschritt, denn sonst hätte sich etwa die Hälfte ganz aus CS:GO zurückgezogen.”
CSPPA hilft Spielern
Anscheinend war einer der betroffenen Spieler, Tim “nawwk” Jonasson, damit nicht zufrieden und wollte sein Geld. Als die CSPPA davon erfuhr, erklärte sie sich bereit, sich für ihn einzusetzen. Daraufhin hat die CSPPA Valve kontaktiert und um eine Klarstellung in Bezug auf die Capsules gebeten. “Sie sagten, es handele sich nur um einen Blog-Post und es sei nie beabsichtigt gewesen, einen Vertrag oder ein rechtliches Dokument in irgendeiner Form zu erstellen.”
so if i have this right, NIP withheld sticker money from the 2020 RMR from players "to keep paying salaries", and then went out and bought dev1ce right after?
seems reasonable
— voo "Donald" csgo (@vooCSGO) 8. Juli 2022
Außerdem hat die CSPPA jedes der anderen Challenger- und Legends-Teams kontaktiert und gefragt, ob sie die Spieler bezahlt hätten. “Die Organisationen, die Challenger oder Legends aus dem abgebrochenen Road To Rio Major-Zyklus waren, wurden laut CSPPA bezahlt. Das galt sogar für Teams wie die 100 Thieves, die sich in der Zwischenzeit aufgelöst hatten. Kein Spieler außerhalb von NiP hat irgendwelche Streitigkeiten oder Fehlverhalten im Namen ihrer Organisationen gemeldet.”
Dann wandte sich die CSPPA an NiP und erklärte, dass die CSPPA nach Überprüfung der Verträge der Ansicht sei, dass die Spieler tatsächlich Anspruch auf das Geld hätten. Doch NiP sagte nur, dass der Fall für sie abgeschlossen sein.
According to the @CSPPAgg, every team except for @NIP have paid their players the 2020 Rio Major capsule money.
NIP's argument for NOT paying the players is that the event was cancelled and the sticker was a plan by Valve to generate revenue for the teams to pay salaries.
— xctbl (@xctbl) 9. Juli 2022
Weitere Verwicklungen
Die CSPPA ist anscheinend auch gerade dabei, die inzwischen aufgelöste Liga Flashpoint wegen ausstehender Gelder für Spieler zu verklagen, die in den beiden Saisons der Liga teilgenommen haben. Es heißt, dass schätzungsweise 11k Dollar pro Spieler ausstehen, und die Spielervereinigung ist dabei, sich einen Anwalt zu suchen um den Spielern ihr Geld zu besorgen.
Eventuell könnten auch gegen NiP rechtliche Schritte eingeleitet werden, aber das kommt auf die Spieler drauf an. Manche von ihnen sind immer noch bei der Organisation unter Vertrag und es kann gut sein, dass sie sich nicht trauen, ihre eigene Organisation zu verklagen.